ESC 2022: Alle Infos zum Finale
Die ukrainischen Favoriten Kalush Orchestra haben mit "Stefania" durch das Publikumsvoting das Finale des 66. Eurovision Song Contest gewonnen. Deutschlands Kandidat Malik Harris landet mit "Rockstars" am Schluss des Rankings.
Großbritannien, Schweden und Spanien lieferten sich lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem sich die Spitzenplazierung immer wieder änderte. Mit den Punkten des Publikums zog dann schließlich die Ukraine an ihnen vorbei und bekam am Ende insgesamt 631 Punkte. Von allen ESC-Gewinnern hatte bislang nur Salvador Sobral mit "Amar pelos dois" mehr Punkte: 758 beim ESC in Kiew 2017.
Unstimmigkeiten beim Voting, EBU wertet aggregierte Ersatzergebnisse
Wie die EBU in der Nacht nach dem Finale bekannt gab, wurden bei der Analyse der Jury-Abstimmung durch den paneuropäischen Abstimmungspartner unregelmäßige Abstimmungsmuster in den Ergebnissen von sechs Ländern festgestellt. In Einklang mit den EBU-Regeln seien aggregierte Ersatzergebnisse für jedes betroffene Land sowohl für das zweite Halbfinale als auch für das große Finale berechnet worden. Diese basieren auf den Ergebnissen anderer Länder mit ähnlichen Abstimmungen in der Vergangenheit.
Hackerangriffe auf ESC-Voting
Die italienische Polizei hat nach eigenen Angaben zudem Hackerangriffe auf das Finale des Eurovision Song Contest (ESC) in Turin vereitelt. Die Hacker hätten vergeblich versucht, im ersten Halbfinale am Dienstag und während des Finales von Samstag auf Sonntag in die Systeme einzudringen, teilte die Polizei am Sonntag in Turin mit. Am vergangenen Mittwoch hatte sich die russische Hackergruppe "Killnet" zu Angriffen auf diverse italienische Institutionen, darunter das Parlament und die Gesundheitsbehörde ISS, bekannt. Auch die Angriffe auf das ESC-Finale führen die Cyberkriminalitäts-Experten auf diese Gruppe zurück.
Akkordeon, Wolfsmasken und viel Pyro im Finale
Unter dem Motto "The Sound of Beauty" moderierten Laura Pausini, Alessandro Cattelan und Mika die Show. Automatisch für das Finale gesetzt waren die sogenannten Big Five (Deutschland, Frankreich, Spanien, Großbritannien (UK) und Italien). Außerdem erhält auch immer das Gastgeberland einen Finalplatz. Da dies aber in diesem Jahr das Big-Five-Land Italien war, bestand das Finale aus 25 statt üblicherweise aus 26 Ländern.
Vor dem Finale standen die beiden Semis, in denen sich jeweils zehn Länder für die Finalshow qualifizierten. Das erste Halbfinale fand am 10. Mai statt, am 12. Mai lief das zweite Halbfinale.
Måneskin als Interval Act im ESC-Finale
Im großen Finale kehrten die Vorjahressieger von Rotterdam als Interval Act auf die ESC-Bühne zurück: Måneskin spielten allerdings nicht ihren Siegertitel "Zitti e buoni", sondern ihren aktuellen Song "Supermodel". Darüber hinaus ist Gigliola Cinquetti mit ihrem ESC-Siegersong "Non ho l’età" aufgetreten. 1964 gewann sie damit als erste italienische Teilnehmerin den Eurovision Song Contest. Die Moderatoren Laura Pausini und Mika rundeten mit Medleys das Pausenprogramm ab.
Wird der ESC 2023 in der Ukraine stattfinden?
Unklar ist, ob die Ukraine den ESC im nächsten Jahr ausrichten kann. Da in dem Land zurzeit das Kriegsrecht herrscht, könnte es einen solchen Wettbewerb nicht durchführen. Falls es dabei bleibt, haben Schweden, Spanien und Großbritannien signalisiert, stattdessen als Gastgeber einzuspringen. Zunächst sollen allerdings die Planungen für einen Contest in der Ukraine beginnen. Das sagte Martin Österdahl, der Executive Supervisor des ESC. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj möchte es möglich machen. Ihm schwebt als Austragungsort "eines Tages" sogar die stark zerstörte Hafenstadt Mariupol vor.