Hacker-Attacken auf ESC-Finale abgewehrt
Die italienische Polizei hat nach eigenen Angaben Hackerangriffe auf das Finale des Eurovision Song Contest (ESC) in Turin vereitelt. Die Hacker hätten vergeblich versucht, im ersten Halbfinale am Dienstag und während des Finales von Samstag auf Sonntag in die Systeme einzudringen, teilte die Polizei am Sonntag in Turin mit.
"Killnet" greift italienische Behörden an
Die Polizei war in Alarmbereitschaft: Am vergangenen Mittwoch hatte sich die russische Hackergruppe "Killnet" zu Angriffen auf diverse italienische Institutionen, darunter das Parlament und die Gesundheitsbehörde ISS, bekannt. Auch die Angriffe auf das ESC-Finale führen die Cyberkriminalitäts-Experten auf diese Gruppe zurück.
Während der Final-Abstimmung soll es zudem sogenannte DDoS-Angriffe gegeben haben. Damit versuchen Hacker mit einer Flut von Anfragen, ein System lahmzulegen.
Unstimmigkeiten bei einigen Jury-Votings
Beim zweiten Halbfinale hatte der ESC-Veranstalter European Broadcasting Union (EBU) außerdem "irreguläre Abstimmungs-Muster" in den Jury-Wertungen von sechs Ländern registriert. Somit seien für die Show am Donnerstag und das Finale "aggregierte Ersatz-Ergebnisse" für diese Länder berechnet worden, teilte die EBU mit. Weiter hieß es in der Mitteilung:
"Die EBU nimmt alle mutmaßlichen Versuche zur Manipulation des ESC-Votings extrem ernst und hat das Recht, solche Ergebnisse im Einklang mit den offiziellen Regeln zu entfernen." Europäische Rundfunkunion (EBU)
Russland vom ESC in Italien ausgeschlossen
Russland war wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine von der diesjährigen 66. Ausgabe des ESC ausgeschlossen worden. Die Ukraine erzielte wie von vielen Beobachtern vorhergesagt mit dem Kalush Orchestra einen deutlichen Sieg von Großbritannien und Spanien.