Emma Muscat singt Pop-Ballade für Malta
Emma Muscat, maltesische Sängerin und Model, vertritt ihr Land beim Eurovision Song Contest 2022 in Turin. Sie tritt mit der Pop-Ballade "I Am What I Am" an.
Ihr Song wurde von Emma Muscat zusammen mit Dino Medanhodzic, Julie Aagaard und Stine Kinck geschrieben. Er ersetzt den Titel "Out Of Sight", mit dem die Sängerin im Februar den Vorentscheid Malta Eurovision Song Contest gewonnen hat. Sowohl die sechs Juroren als auch das Publikum sahen die Sängerin dort vorne. Sie hat sich dabei unter anderem gegen Richard Micallef durchgesetzt, der Malta bereits 2014 in Kopenhagen mit der Band Firelight beim ESC vertreten hat. Außerdem erhielt sie mehr Punkte als Jessika, die schon im Jahr 2018 in Lissabon für San Marino startete. Der Malta Eurovision Song Contest wurde aus dem Malta Fairs & Conventions Centre übertragen - der größten Halle Maltas, die rund 10.000 Zuschauer fassen kann. Mit "What A Feeling" stand die Show sogar unter einem Motto. Möglicherweise ein Fingerzeig, dass Malta bereit ist, auch einen ESC auszutragen.
Emma Muscat feiert Erfolge in Italien
Den Wettbewerb ins eigene Land holen soll nun Emma Muscat, die am 27. November 1999 in San Ġiljan auf Malta geboren wurde. Als Kind begann sie, Musik zu machen und Klavier zu spielen. 2016 veröffentlichte sie ihren ersten eigenen Song auf YouTube. Emma Muscat hat viele Verbindungen ins ESC-Gastgeberland Italien. 2018 nahm sie an einer Talentshow im italienischen Fernsehen teil, in der sie das Finale erreichte und einen Plattenvertrag bekam. Infolgedessen nahm Muscat einige Duette mit bekannten Sängern auf und stand etwa auch mit Eros Ramazzotti auf der Bühne. Ihr Musikvideo zum Song "Sangria", den sie zusammen mit dem Musiker Astol herausgebracht hat, knackte auf YouTube bereits die Marke von 25 Millionen Aufrufen. Emma Muscat bringt auch Titel auf Italienisch heraus und landete mit einigen Songs in den italienischen Charts. Sie arbeitet in Italien auch als Model.
Malta Eurovision Song Contest fordert Geduld
Dass Emma Muscat in diesem Jahr Malta beim ESC vertritt, war erst nach einem dreieinhalbstündigen Vorentscheid-Finale klar, dem noch eine einstündige Red-Carpet-Show vorausging. Zudem gab es zwei Tage vorher noch ein zusätzliches Halbfinale, in dem von ursprünglich 22 Acts aber nur fünf ausschieden und 17 ins Finale kamen. Der Malta Eurovision Song Contest, der zudem fast minütlich von Werbeeinblendungen unterbrochen wurde, war eine technisch gute Show, allein wollten viele der 17 Titel der Sendung nicht so recht zünden. Zumindest der spätere Zweitplatziere Aidan mit dem Song "Ritmu" wäre ESC-tauglich gewesen, lieferte er doch eine durchdachte Choreografie und hätte nach genau 50 Jahren mal wieder einen komplett maltesischen Song zum Wettbewerb gebracht. Jury und Publikum entschieden sich aber für die Sicherheitsvariante. Allerdings hätte "Out Of Sight" - anders als Emma Muscats italienischen Popsongs - das gewisse Etwas definitiv gefehlt. Der neue Song sollte Malta im Scoreboard ein wenig weiter nach oben bringen.