Sheldon Riley erzielt für Australien Platz 15
Sheldon Riley ist beim 66. Eurovision Song Contestmit der Ballade "Not The Same" an den Start gegangen. Der Australier landete in Turin auf dem 15. Platz.
In dem Song "Not The Same", den Riley gemeinsam mit Cam Nacson und Timi Temple geschrieben hat, erzählt der Sohn eines philippinischen Einwanderers, der als Kind mit seiner vermeintlich unmännlichen Erscheinung haderte, seine eigene Geschichte. Der 22-Jährige, der eigentlich Sheldon Hernandez heißt und unter dem Asperger-Syndrom leidet, gelangte durch Auftritte in den Casting-Shows "X-Factor", "The Voice" und "America's Got Talent" zu enormer Beliebtheit - nicht zuletzt aufgrund seiner schillernden Outfits und Masken, die er gerne trägt, um seine Schüchternheit zu verbergen und auf der Bühne leichter aus sich herauszukommen.
Ausgelassene Musikparty in Down Under
Nachdem die unglückliche Montaigne gleich zweimal nicht zum ESC fahren durfte (einmal wegen der Absage des Wettbewerbs 2020 und einmal, weil sie pandemiebedingt nicht aus Australien ausreisen durfte) feierte der australische Sender SBS seine Rückkehr auf die Song-Contest-Bühne mit einem furiosen Vorentscheidungs-Comeback. Die opulente Show vor 3.500 Zuschauern ließ beinahe vergessen, dass Australien seine Einreisebeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie erst Anfang Februar aufgehoben hatte. Alleine die Bitte an das Saalpublikum, nicht aufzustehen und mitzusingen erinnerte an die strengen Corona-Maßnahmen der vergangenen Monate. Dennoch feierten die Zuschauer eine ausgelassene Musikparty mit zehn sehr unterschiedlichen Beiträgen, die aus über 700 Einsendungen ausgewählt worden waren. Ein weiterer Act hatte zusätzlich über TikTok eine Wildcard erhalten.
Bunter Que(e)rschnitt durch australische Musikszene
Zu dem bunten Querschnitt durch das australische Musikschaffen, der queeren Performances reichlich Raum bot, gesellte sich in der Pause die norwegische Band KEiiNO, deren Auftritt aufgrund einer Corona-Infektion noch bis kurz vor der Sendung auf der Kippe stand. Sheldon Riley, der mit langer Schleppe und einem Gesichtsvorhang aus Eisenketten eine beeindruckende Gesangsleistung lieferte, konnte auch der ehemalige ESC-Teilnehmer Isaiah Firebrace nicht gefährlich werden, der im Duett mit Evie Irie einen zweiten Anlauf gewagt hatte. Dass der Mann mit der Maske zu Tränen gerührt seinen Siegerauftritt nicht zu Ende bringen konnte und seine Botschaft stattdessen schluchzend in Worte zu packen versuchte, gehört sicherlich zu den bewegendsten Momenten dieser ESC-Saison. Im ESC-Finale konnte er das nicht ganz so authentisch wiederholen - am Ende Platz 15.