Slowenien will mit LPS in die "Disko"
Mit der Band LPS schickte Slowenien eine Nachwuchsband zum Eurovision Song Contest 2022. Doch der Song "Disko" zündete in Turin nicht.
"Disko" ist ein jazziger Titel, der komplett in der Landessprache gesungen wird. Traditionell setzte das slowenische Fernsehen RTV SLO auch in diesem Jahr auf die Vorentscheidsshow "Evrovizijska Melodija" (EMA), um einen Act für den ESC zu finden. LPS landeten nach dem Juryvoting auf Platz zwei, gewannen aber das Televoting, was der Gruppe schließlich zum Gesamtsieg reichte. Seit dem Jahr 2020 veranstaltet RTV SLO vor dem eigentlichen Vorentscheid einen Nachwuchswettbewerb namens "EMA Freš", durch den sich mittlerweile vier Acts für die große Show qualifizieren können. Zum ersten Mal hat mit LPS auch ein Act aus "EMA Freš" den Vorentscheid gewonnen.
LPS startet in Slowenien als Schülerband
LPS besteht heute aus Filip Vidušin (Gesang), Gašper Hlupič (Schlagzeug), Mark Semeja (E-Gitarre), Zala Velenšek (Bassgitarre, Tenor- und Altsaxophon) und Žiga Žvižej (E-Keyboard). Die Gruppe gründeten Schüler eines Gymnasiums in Celje im Jahr 2018. LPS ist laut Band die Abkürzung für "Last Pizza Slice". Drei der fünf Gründungsmitglieder sind heute noch dabei. 2020/2021 nahmen LPS an einem Wettbewerb für slowenische Studentenbands teil. Dort erreichten sie das Finale. Mit den Songs aus dem Wettbewerb veröffentlichte die Band 2021 das Album "Live From Šiška". Eine weitere Single, "Silence In My Head", erschien im Februar 2022. Im Genre der souligen Jazzmusik fühlen sich LPS besonders wohl. "Disko" ist dabei sogar in der ersten Strophe selbstreferenziell und ironisch. Es geht in dem Song um eine Begegnung in der Disco, während derer LPS spielt und "Žvižej das Solo vermasselt".
EMA - abwechslungsreiche und temporeiche Show
Nachdem RTV SLO mit der Show "EMA" ein Jahr ausgesetzt hat, kam diese 2022 mit voller Wucht zurück. Zwölf sehr unterschiedliche Titel standen zur Wahl - mit dabei waren Rapsongs, Elektro-Popnummern, Folkloretitel, Balkanballaden, ruhige Songs, ausgefallene Songs, und mit "All In" von Luma auch ein Titel, der sehr an den erfolgreichen slowenischen ESC-Song "Sebi" von 2019 erinnert hat. Der Vorentscheids-Sieg der Nachwuchsband LPS mit ihrem jazzig angehauchten "Disko" kam überraschend. Beim ESC in Turin brachte Slowenien somit ein Genre auf die Bühne, das hervorstach. Doch die Performance mit dem meist doch recht monotonen Gesangsstil von Frontmann Filip Vidušin sammelte nicht genügend Punkte, um ins Finale des Eurovision Song Contest einzuziehen.