Kroatiens Mia Dimšić verpasst Finaleinzug
In diesem Jahr entschieden sich Jury und Publikum der kroatischen Vorentscheidungssendung "Dora" für Mia Dimšić. Beim Eurovision Song Contest 2022 in Turin trat sie mit "Guilty Pleasure" an.
Mia Dimšić konnte am Ende von "Dora" das Juryvoting knapp und das Televoting haushoch gewinnen. Sie setzte sich in einem Teilnehmerfeld aus 14 Acts durch, zu dem alleine fünf gehörten, die im Vorjahr bereits angetreten sind. Dazu zählte auch Bernarda Brunović, eine schweizerisch-kroatische Sängerin, die 2018 bis ins Halbfinale von "The Voice of Germany" kam - und damit im gleichen Jahr wie auch Ben Dolic und eros atomus. Mit "Here For Love" erreichte sie bei Dora den vierten Platz. Der Sieg von Mia Dimšić war ungefährdet - und so trat die Sängerin hoffnungsvoll im ersten Halbfinale des ESC 2022 an. Doch dort war Endstation für die 29-Jährige.
Mia Dimšić studiert Sprachen und schreibt Autobiografie
Mia Dimšić wurde am 7. November 1992 in Osijek, der viertgrößten Stadt Kroatiens, geboren. Sie studierte Englisch und Deutsch an der Philosophischen Fakultät der Stadt. Musik war für sie lange Zeit nur ein Hobby - bis sie 2014 von einem Folkloreensemble eingeladen wurde, mit auf Nordamerika-Tour zu kommen. Dort lernte sie auch ihren Manager kennen, der ihr half, erste Singles zu veröffentlichen. Als Inspiration nennt sie Künstler wie Taylor Swift, Nora Jones, Willie Nelson und Alison Krauss. Der Durchbruch gelang der Sängerin 2016 mit dem Song "Život nije siv" ("Das Leben ist nicht grau"). Das gleichnamige Album stieg in den kroatischen Charts bis auf Platz eins. Mittlerweile hat Mia Dimšić drei Studioalben veröffentlicht. 2020 erschien ihre Autobiografie "Cesta do sna" ("Weg zum Traum").
"Guilty Pleasure" schafft es nicht ins ESC-Finale
Von den 14 Acts von "Dora 2022", die in einer Sporthalle im kroatischen Küstenort Opatija aufgetreten sind, stachen nur wenige hervor. Bemerkenswert war sicherlich der Auftritt der einzigen älteren Kandidatin Zdenka Kovačiček. Die 78-jährige Jazz- und Rocksängerin performte den Sixties-Schunkelsong "Stay On The Bright Side" mit sehr viel Herz und erreichte Platz neun. Mia Dimšić siegte mit dem angenehm unaufgeregten Gitarren-Popsong "Guilty Pleasure", zu dem sie sich am Anfang selbst mit der Akustikgitarre begleitete. Zu ihrem Song bewegte sich Tänzer Alexandru Oltean über die 320 Quadratmeter große Bühne. Dieser war 2017 durch das rumänische "Supertalent" bekannt geworden - und sein höchst artistischer Tanz zog bei "Dora" alle Blicke auf sich. Beim ESC 2022 ging das Kalkül, sich nicht ausschließlich auf den sehr braven Song zu verlassen, nicht auf. Mia Dimšić konnte mit ihrem Auftritt im ersten Halbfinale in Turin keinen der begehrten Plätze für das Finale ergattern.