Systur wird mit "Með hækkandi sól" 23. für Island
Island hatte sich beim Eurovision Song Contest 2022 für einen Country-Titel in Landessprache entschieden. Die Geschwister Sigríður, Elísabet und Elín Eyþórsdóttir standen als Trio Systur mit "Með hækkandi sól" im ESC-Finale und landeten auf Platz 23.
Mit der bezaubernden Country-Ballade "Með hækkandi sól" ("Mit der aufgehenden Sonne") hat das Geschwister-Trio Sigga, Beta & Elín den isländischen Vorentscheid gewonnen. Für den ESC geben sie sich nun den Namen Systur. Sigríður, Elísabet und Elín Eyþórsdóttir sind unter dem Namen Sísý Ey schon seit 2013 als Indie-Pop-Band unterwegs und in der Club-Szene keine Unbekannten. Geschrieben wurde der Song von Lovísa Elísabet Sigrúnardóttir, die seit 2006 unter dem Pseudonym Lay Low als Singer-Songwriterin im Bereich Alternative Country international erfolgreich ist. Sigga, Beta & Elín waren die einzigen Teilnehmer, die von Anfang an erklärt hatten, dass sie ihren Song nur auf Isländisch singen werden.
VIDEO: Island - Systur · "Með hækkandi sól" | Finale (3 Min)
Hohe Erwartungen an Island
Nachdem Daði & Gagnamagnið im vergangenen Jahr in Rotterdam das beste Ergebnis für Island seit 2009 eingefahren hatten, als Yohanna mit "Is it True?" den zweiten Platz belegte, lastete auf den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des diesjährigen Wettbewerbs ein gewisser Erfolgsdruck. Unter den Kandidatinnen und Kandidaten fanden sich entsprechend viele Newcomer, die durch eine ESC-Teilnahme nur zu gewinnen hatten, darunter auch der blinde Leistungsschwimmer Már Gunnarsson, der 2019 zum Sportler des Jahres gewählt wurde und Island bei den Paralympischen Spielen in Tokio vertrat. Insgesamt waren 158 Songs eingereicht worden, die im Finale wie immer wahlweise auf Englisch oder Isländisch vorgetragen werden durften.
Finale ohne ukrainische Band Go_A
Feierlich eröffnet wurde das Finale des diesjährigen Söngvakeppnin mit der isländischen Fassung des Oskar-nominierten Songs "Husavik" aus dem ESC-Spielfilm "The Story of Fire Saga", gesungen von Birgitta Haukdal, die ihr Land beim ESC 2003 in Riga vertrat. Bei aller Unbeschwertheit der Show spielte der Krieg in der Ukraine auch im hohen Norden Europas eine Rolle, nachdem die ukrainische Band Go_A für ihren geplanten Gastauftritt nicht anreisen konnte und durch den letztjährigen schwedischen Teilnehmer Tusse ersetzt wurde, der auf seine eigenen Fluchterfahrungen als Kind zurückblickte. Mit dem Sieg der Geschwister Eyþórsdóttir beweisen die Isländer einmal mehr, wie betörend schön ihre Sprache gesungen klingen kann. Beim ESC-Finale in Turin landeten die sympathischen Isländerinnen jedoch nur auf dem 23. Platz.
