Zehn Kandidaten ziehen ins ESC-Finale ein - auch Ukraine dabei
Die erste große Show des Eurovision Song Contest 2022 ist in Turin über die Bühne gegangen. Zehn der insgesamt 17 Acts des ersten Halbfinales sind nun eine Runde weiter und stehen am Samstag im Finale.
Am Dienstagabend hatten 17 Kandidatinnen und Kandidaten im PalaOlimpico in Turin ihren ersten ESC-Auftritt der Saison. Für zehn von ihnen geht die Eurovisionsreise weiter. Sie konnten Publikum und Jurys überzeugen und haben es ins große Finale geschafft.
Diese Acts sind im ESC-Finale 2022
- Ukraine: Kalush Orchestra | "Stefania"
- Schweiz: Marius Bear | "Boys Do Cry"
- Armenien: Rosa Linn | "Snap"
- Island: Systur | "Með hækkandi sól"
- Litauen: Monika Liu | "Sentimentai"
- Portugal: Maro | "Saudade, saudade"
- Norwegen: Subwoolfer | "Give That Wolf A Banana"
- Griechenland: Amanda Georgiadi Tenfjord | "Die Together"
- Moldau: Zdob și Zdub & Fraţii Advahov | "Trenuleţul"
- Niederlande: S10 | "De Diepte"
Ausgeschieden im ersten Halbfinale
- Albanien: Ronela Hajati | "Sekret"
- Lettland: Citi Zēni | "Eat Your Salad"
- Slowenien: LPS | "Disko"
- Bulgarien: Intelligent Music Project | "Intention"
- Kroatien: Mia Dimšić | "Guilty Pleasure"
- Dänemark: Reddi | "The Show"
- Österreich: LUM!X & Pia Maria | "Halo"
Neben den teilnehmenden Ländern durften als sogenannte Big-Five-Länder auch Italien und Frankreich im ersten Semi mit abstimmen, welche Acts ins Finale kommen.
Systur aus Island und die Portugiesin Maro überraschen
Das erste Halbfinale bot eine vielfältige Show mit einer musikalischen Reise durch verschiedene Musikstile. Es war vor allem ein Abend der Frauen, fünf Solistinnen und drei Schwestern ergatterten sechs der begehrten Finalplätze. Das war im Vorfeld alles andere als sicher: Aber Sigríður, Elísabet und Elín Eyþórsdóttir, die Systur aus Island, belehrten mit "Með hækkandi sól" eines Besseren. Auch Maro überraschte mit ihrem Weiterkommen. Im Vorfeld konnten sich nur wenige für den unaufgeregten Beitrag erwärmen. An diesem Abend zeigte sie, dass keiner schöner über Weltschmerz und Sehnsucht singen kann als die Portugiesen. Weitere starke Frauenstimmen im Finale sind die Litauerin Monika Liu, S10 aus den Niederlanden, Amanda Tenfjord aus Griechenland und die Armenierin Rosa Linn.
Kalush Ochestra dankt für die Unterstützung der Ukraine
Keine Überraschung war der Final-Einzug der Ukraine: Das Kalush Ochestra um Frontmann Oleh Psiuk war an diesem Abend Botschafter, Hoffnungsträger und Stimme ihres Landes in einem. Ihr Song "Stefania" verbindet gekonnt folkloristische Klänge mit hartem Hip-Hop und Breakdance. Die gesungene Hommage an die "Mamo", die "Mama", war finalwürdig. Politische Botschaften oder Symbolik blieben außen vor, nach dem Auftritt sagte Psiuk: "Danke für die Unterstützung der Ukraine."
Der "Zug" von Zdob și Zdub aus Moldau fährt ins Finale
Auch Zdob și Zdub aus dem Nachbarland Moldau reisten mit ihrem "Trenuleţul", auf Deutsch "Zug", der guten Laune weiter ins Finale. Ausgestattet mit Geige und Akkordeon zeigte die Band viel Rhythmusgefühl. Ebenfalls mit einer Spaßnummer und einer perfekt ausgefeilten Choreografie schaffte es Norwegen ins Finale. Mit ihrem Song "Give That Wolf A Banana" wollten Subwoolfer den Wolf bei Laune halten, damit er nicht die Großmutter frisst. Über ein Finalticket durfte sich außerdem der Schweizer Marius Bear freuen, der mit einer schlicht-schönen Bühnenperfomance und gutem Gesang überzeugte.
Österreich und Dänemark trafen den "Sound of Beauty" nicht
Zu den Enttäuschten dieses Abends gehörten sicher Ronela Hajati aus Albanien sowie die Österreicher DJ LUM!X & Pia Maria. Allerdings hinterließ vor allem der Auftritt der Nachbarn keinen bleibenden Eindruck. Auch Lettland, Slowenien, Kroatien, Bulgarien und Dänemark trafen den "Sound of Beauty" an diesem ersten Showabend nicht.
25 Teilnehmer starten im Finale am Samstag
Am Donnerstag treten um 21 Uhr im zweiten Halbfinale 18 Acts an, um sich einen der zehn verbleibenden Startplätze für das Finale zu sichern. Bereits gesetzt für den Finalabend sind die Big-Five-Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien Spanien und natürlich Italien. Sie tragen die finanzielle Hauptlast des Eurovision Song Contests. Für Deutschland geht Malik Harris mit "Rockstars" an den Start.