Italien gewinnt den Eurovision Song Contest 2021
Mit dem Titel "Zitti e buoni" gewinnt die italienische Rock-Band Måneskin den 65. Eurovision Song Contest im niederländischen Rotterdam. Damit bescheren sie Italien nach 31 Jahren wieder einen ESC-Sieg.
Die Französin Barbara Pravi landet mit "Voilà" auf dem zweiten Platz, gefolgt von dem Schweizer Gjon's Tears mit "Tout l'univers". Der deutsche Teilnehmer Jendrik belegt mit "I Don't Feel Hate" den 25. Platz. Von den Jurys bekam er drei Punkte, keine von den Zuschauern. Es moderierten Chantal Janzen, Jan Smit, Edsilia Rombley und Nikkie de Jager alias NikkieTutorials.
Islands Act: Nicht auf der Bühne, trotzdem weit vorne
Aufgrund des positiven Corona-Tests bei einem Bandmitglied in der Finalwoche konnten Daði og Gagnamagnið aus Island bereits im zweiten Halbfinale nicht live auf der Bühne performen. Stattdessen wurde ihr aufgezeichneter Auftritt aus der zweiten Probe gezeigt. Dieser kam auch im Finale zum Einsatz. Dem Erfolg der Isländer, die stets zu den Favoriten zählten, hat das mit Platz vier am Ende nicht geschadet.
Interval Acts: Måns Zelmerlöw, Lordi und Afrojack
Das Finale begann mit der traditionellen Flaggenparade, bei der alle 26 Finalisten zur Musik des 16-jährigen DJ Pieter Gabriel ihren Einzug in die Halle hielten. Als Interval-Acts präsentierten DJ Afrojack, Glennis Grace und Wulf "Music Binds Us" - ein zweiteiliges, speziell für den ESC in Auftrag gegebenes Stück - zusammen mit einem Sinfonieorchester aus jungen niederländischen Musikern. Dabei präsentierte Afrojack auch seine aktuelle Single "Hero". Außerdem gab es ein Wiedersehen mit früheren ESC-Gewinnern. Neben Måns Zelmerlöw war auch die finnische Hardrock-Band Lordi dabei. Die Pausen-Acts komplettierten Helena Paparizou, Sandra Kim, Teach-In und Lenny Kuhr. Während der letzten Sekunden des Votings gab es mit "The Human Countdown" eine Tanzperformance.
Nach seinem Auftritt im ersten Halbfinale sollte es auch im Finale ein Wiedersehen mit Duncan Laurence, ESC-Gewinner von 2019 in Tel Aviv, live auf der Bühne geben. Er wollte seine neue Single vorstellen sowie seinen ESC-Siegersong "Arcade" performen. Am 20. Mai teilte die EBU jedoch mit, dass Laurence positiv auf Corona getestet wurde. Somit konnte er nicht live in der Ahoy Arena auftreten, war aber in die Show zugeschaltet.
Deutsche Jury vergibt Hälfte der Punkte
Janin Ullmann, Ivy Quainoo, Matthias Arfmann, Uwe Kanthak und Constantin Zöller haben als nationale Jury die Hälfte der deutschen Punkte vergeben. Ihre zwölf Punkte gingen an Frankreich. Die Jurys bewerten beim ESC - anders als das TV-Publikum - nicht die Auftritte während der Show, sondern jeweils die zweite Generalprobe der Shows am Abend davor. Diese sogenannten Jury-Finale sehen die Jury-Mitglieder aller Länder in einer speziellen, nicht öffentlichen Übertragung.
Die Ergebnisse des Zuschauer-Televotings werden beim ESC aus allen Ländern zusammen ausgewertet und - anders als die Jury-Bewertungen - nicht einzeln verkündet. Die Zuschauer-Abstimmung lief per Anruf, SMS oder über die offizielle Eurovision-App.
Großevent unter Pandemiebedingungen: Feldversuch mit Publikum
Für Künstler, Delegationen und Produktions-Crews galten Corona-bedingt strenge Sicherheitsmaßnahmen. Das niederländische Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft hatte bereits Ende April genehmigt, dass bei allen ESC-Shows auch Publikum zugelassen ist. In den drei Live-Shows und den sechs öffentlichen Proben durften jeweils 3.500 Zuschauer dabei sein. Das entspricht etwa 20 Prozent der Kapazität der Ahoy Arena in Rotterdam. Die European Broadcasting Union (EBU) führte so - gemeinsam mit der niederländischen Regierung und dem verantwortlichen Sender NPO - den ESC als sogenanntes Fieldlab-Event durch. Dabei soll wissenschaftlich untersucht werden, wie Großevents unter Pandemiebedingungen ablaufen können.
In einer früheren Version stand, dass Måneskin nach 21 Jahren Italien wieder einen ESC-Sieg beschert. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.