Hooverphonic
"The Wrong Place", 2021 in Rotterdam (Finale) (19. Platz, 74 Punkte, davon 71 Jurypunkte)
"Release Me", 2020 in Rotterdam (1. Halbfinale)
Stand: 23.05.2021 15:58 Uhr

Hooverphonic - Mit Erfahrung zum Erfolg?

Raymond Geerts, Geike Arnaert und Alex Callier von der belgischen Band Hooverphonic. © Universal Foto: Willy Vandeperre
Der ESC-Song des Trios Hooverphonic heißt "The Wrong Place".

Belgien setzt 2021 vor allem auf Erfahrung - und hält mit der bekannten Band Hooverphonic an seinem Wunschkandidaten für den Eurovision Song Contest fest. "Dass sie die belgischen Farben vertreten, davon haben wir seit Jahren geträumt", sagt Olivier Goris, Manager des TV-Senders Éen. Der Fernsehsender gehört zum flämischen Broadcaster VRT, der sich bei der Wahl des belgischen Kandidaten in dem zweisprachigen Land mit dem wallonischen Sender RTBF abwechselt. Nach zwei verpassten Final-Teilnahmen durch Eliot in Tel Aviv 2019 und Sennek ein Jahr zuvor in Lissabon schaffte unser Nachbarland mit Hooverphonic in Rotterdam den Einzug ins Finale. Dort belegten sie Platz 19.

VIDEO: Belgien: Hooverphonic - "The Wrong Place" (3 Min)

Von Hoover zu Hooverphonic

Die Köpfe hinter Hooverphonic sind Alex Callier und Raymond Geerts. Beide stammen aus Sint-Niklaas in Ostflandern. Die Band besteht seit 1995, damals heißt sie allerdings noch Hoover. Doch da zwei weitere Gruppen und auch ein großes amerikanisches Elektrogeräte-Unternehmen unter diesem Namen firmieren, ändern sie ihn in Hooverphonic. Und mit dem Erzeugen von Klängen und Tönen kennt sich Alex Callier als gelernter Toningenieur bestens aus. Ausgestattet mit Synthesizer, Sampler und Drumcomputer eifern Hooverphonic ihren musikalischen Vorbildern Portishead und Massive Attack nach, die für den typischen elektronischen Trip-Hop-Sound stehen. Schon als Kind liebt Alex Callier melancholische Musik. In seinen Klavierstunden kann er Bach und Mozart wenig abgewinnen - Erik Satie dafür umso mehr. Als Jugendlicher hört er vor allem die schwermütigen Songs von Depeche Mode oder The Smith.

Hooverphonic

Mitglieder: Alex Callier, Raymond Geerts, Geike Arnaert

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Große Bühne bei der Fußball-EM 2000 in Belgien

Die Musiker, Produzenten und Komponisten verstärken sich außerdem mit einer Sängerin - und veröffentlichen 1997 bei einem großen Plattenlabel ihr Debütalbum "A New Stereophonic Sound Spectacular", das in Calliers kleinem Appartement in Brüssel entsteht. Erste Erfolge lassen nicht lange auf sich warten: Der Song "Wicky2" ist im Soundtrack des Films "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" zu hören. Außerdem touren Hooverphonic als Vorband von Beth Orton durch Europa, in den USA treten sie mit Fiona Apple auf. Immer wieder wechselt die Besetzung der Band, häufig verlassen die Sängerinnen die Band, doch der Erfolg bleibt: Im Jahr 2000 spielen Hooverphonic ihren Song "Visions" bei der Eröffnungszeremonie der Fußball-Europameisterschaft in Belgien. Ein Jahr später treten sie als Headliner bei Rock Werchter auf, das neben Glastonbury in Großbritannien und Sziget in Ungarn zu den größten europäischen Musikfestivals gehört.

Geike Arnaert ersetzt Luka Cruysberghs als Sängerin

Die belgische Band Hooverphonic tritt 2020 beim ESC in Rotterdam an. © Hooverphonic
Von 2018 bis 2020 war Sängerin Luka Cruysberghs Teil der Band Hooverphonic.

Beim ESC 2020 wäre Luka Cruysberghs Hooverphonics Sängerin gewesen, die noch im Jahr 2018 "The Voice Flandern" gewonnen hat. Im November 2020 kehrte aber Geike Arnaert wieder zur Gruppe zurück, die bereits zwischen 1997 und 2008 deren Sängerin war. Inzwischen fühlt sich Hooverphonic in vielen Musik-Genres zu Hause, zumeist spielen sie laut des Senders VRT Indie-, Ambient- oder "gepflegte" Popmusik. Hooverphonic sind eine feste Größe in Belgiens Musikszene, die sich besonders mit elektronischen Klängen einen Namen gemacht hat. Die Band hat zehn Studioalben veröffentlicht, die mehr als zwei Millionen Mal verkauft wurden. Zweimal, 2011 und 2013, bekommen Callier & Co. die Auszeichnung als beste Band Belgiens, den "MIA", jetzt sind Hooverphonic erneut dafür nominiert. Es ist der wichtigste Musikpreis in dem kleinen Land. Außerdem kann sich Alex Callier, der auch Coach bei "Voice of Belgium" und seit vielen Jahren Fan und Zuschauer des ESC ist, im Jahre 2000 mit dem Titel "Musikproduzent des Jahres" schmücken.

"The Wrong Place" heißt der Song für Rotterdam

Mit der schnellsten Bekanntgabe aller Teilnehmerländer und viel Lobes-Hymnen im Gepäck sollten Hooverphonic zum ESC 2020 einmal eben über die Grenze ins Nachbarland fahren. Dass große Namen nicht immer automatisch Erfolg bedeuten, mussten die Finnen im vergangenen Jahr bitter erfahren. Das Aus von DJ Darude lag wohl aber vor allem an der schlechten Song-Auswahl. Mitte Februar stand dann endlich auch der Song fest, mit dem Hooverphonic im Mai 2020 in Rotterdam antreten wollten: "Release Me". Nach einer Ankündigung der EBU brauchen alle Kandidaten, die 2020 antreten wollten, allerdings nun neue Songs und Hooverphonic hat sich für "The Wrong Place" entschieden. Bleibt für 2021 der Band "Good luck" oder - wie der Flame sagt - "veel geluk" zu wünschen. Im ersten Halbfinale hat das funktioniert: Für viele überraschend haben Hooverphonic das ESC-Finale erreicht.

Weitere Informationen
Ergebnis Belgien © NDR

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Dieses Thema im Programm:

ONE | 18.05.2021 | 21:00 Uhr

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