DJ Darude hat keine Angst vor großen Bühnen
Darude, wer ist das? "Sandstorm" - nie gehört? Doch bestimmt! Zu dem Trance-Titel des DJs mit seinen rhythmisch hämmernden Electrobeats ist der eine oder andere sicher schon über die Tanzfläche geshuffelt. Der Song war im Jahr 2000 ein weltweiter Hit, in zahlreichen Ländern in den Top Ten platziert, insgesamt hält es sich 42 Wochen in den Charts - und erreicht Platin-Status. Darude ist der erste Finne, der die Top drei der britischen Charts erklimmt. Insgesamt verkauft sich die Single "Sandstorm" mehr als drei Millionen Mal - und gehört damit zu den Bestsellern in der Geschichte der elektronischen Musik. Mit viel Vorschusslorbeeren startet der Finne mit dem Song "Look Away" beim 64. Eurovision Song Contest in Tel Aviv. Diesen wird der Weltstar nicht gerecht: Für Darude und Sänger Sebastian Rejmann ist im Halbfinale Endstation.
Vermögen mit Welthit "Sandstorm" verdient
2013 geht der "Sandstorm" dann noch einmal richtig viral nach oben, nachdem der Titel als Hintergrundmusik in etlichen Livestreams zu hören war. Der Erfolg rund um diesen Song hat Darude ein stattliches Vermögen von rund zwölf Millionen Dollar eingebracht. Wenn es nach Albumverkäufen und YouTube-Fans geht, ist Finnlands ESC-Kandidat schon spitze. Mehr als 300.000 haben Darudes Channel abonniert. Er gehört zu den erfolgreichsten finnischen Künstlern im Bereich House, Electro und Trance. Der 43-Jährige spielt auf Festivals wie dem Tomorrowland (Belgien) oder dem Utopia Music (Australien) rund um den Globus - und steht auf einer Stufe mit so bekannten DJs wie Tiësto aus den Niederlanden oder dem Deutschen Paul van Dyk.
Darude freut sich auf die Erfahrung ESC
Darude, der mit bürgerlichen Namen Ville Virtanen heißt, produziert als DJ seit 1996 eigene Songs. Er hat an der Universität Turku Musikproduktion studiert, macht Musik mit einer Tracker Software. Seinen Namen hat ihm Leila K's Song "Rude Boy" gegeben, den er auf einer Party immer und immer wieder hintereinander spielte. Aus dem Spitznamen "Rude Boy" wurde dann "Da Rude" und schließlich Darude. Auf Deutsch bedeutet es so viel wie "ruppig" oder "Gangster".
"Als ich gefragt wurde, Finnland zu vertreten, hatte ich ein bisschen Angst. Aber ich würde nie 'Nein' zu meinem Land sagen. Es ist eine große Ehre für mich, an diesem unglaublichen Erlebnis teilhaben zu dürfen", sagt Darude stolz. Er habe nur positive Erwartungen. Wie sonst auch hat der 43-Jährige sicher auch in Tel Aviv die finnische Nationalflagge im Gepäck - als Glücksbringer.
"Look Away" - Gesang übernimmt Sebastian Rejman
Allein performt Darude den Song "Look Away" allerdings nicht. Für den Gesang sorgt Sebastian Rejman, der 41-jährige Sänger und Gitarrist der Rockband The Giant Leap. Der aus Helsinki stammende Rejman beginnt mit 14 Jahren zu singen und Gitarre zu spielen. Zu seinen Vorbildern zählen Bruce Springsteen und Elvis Presley. Darüber hinaus ist er Moderator der Talentshow "Finland's Got Talent" und wirkt auch bei "The Voice of Finland" mit. Seit 2018 ist er zudem als Schauspieler tätig und in der finnischen Serie "Nurses" zu sehen.
Zuschauer entscheiden über ESC-Song
Der finnische Eurovisions-Sender YLE hat die Kandidaten-Entscheidung intern getroffen, die Auswahl des Liedes hingegen war öffentlich. Bei der Live-TV-Show "Uuden Musiikin Kilpailu" präsentierte Darude Anfang März den Zuschauern und der Jury seine drei Songs "Release Me", "Superman" und "Look Away". Die Wahl fiel schließlich sehr eindeutig auf "Look Away".
Finnlands größter Erfolg liegt 13 Jahre zurück
Beim Finale in Lissabon 2018 setzte Finnland bereits auf die erfolgreiche Sängerin Saara Aalto und ihren Song "Monsters". Allerdings schaffte sie es nur auf Platz 25. Finnlands größter Erfolg liegt schon ein paar Jahre zurück: 2006 holen Lordi mit einer fulminaten Horrorshow zu "Hard Rock Hallelujah" den Sieg in Europas hohen Norden.