"Hasta la vista", 2020 in Rotterdam (2. Halbfinale)
Hurricane singen in Rotterdam "Loco Loco"
Das Frauentrio Hurricane sollte schon 2020 zum ESC fahren. Hurricane hatten die serbische Vorentscheidung "Beovizija" für sich entschieden und wären mit der poppigen R'n'B-Nummer "Hasta la vista" zum Eurovision Song Contest nach Rotterdam gefahren. Sanja Vučić, die Serbien 2016 als Leadsängerin der Band ZAA vertrat, Ivana Nikolić und Ksenija Knežević, die Tochter des montenegrinischen Sängers Knez, erhielten die Höchstpunktzahlen der Juroren und Zuschauer, welche sich per SMS an der Abstimmung beteiligen konnten. Dann wurde der Wettbewerb 2020 wegen des Coronavirus abgesagt. 2021 bekommt das Trio eine neue Chance, der Titel heißt diesmal "Loco Loco". Geschrieben wurde er von Nemanja Antonić (so wie auch "Hasta la Vista") und Darko Dimitrov ("Proud"). Die Lyrics kommen von Bandmitglied Sanja Vučić. Mit einer überzeugenden Performance haben sich Hurricane im zweiten Halbfinale für die Endrunde in Rotterdam qualifiziert.
Serbien: So viele Einreichungen wie nie
2020 hatte das serbische Fernsehen zum zehnten Mal zum nationalen "Beovizija"-Festival eingeladen - und so viele Songwriter wie noch nie waren dem Ruf gefolgt. Darunter auch alte Bekannte wie Daniel Kajmakoski und "Molitva"-Komponist Vladimir Graić. Ausländische Autoren waren zugelassen, die Titel mussten allerdings in einer der Amtssprachen Serbiens vorgetragen werden. In zwei Vorrunden waren die insgesamt 24 Finalisten auf zwölf eingedampft worden, die im Finale um das Ticket nach Rotterdam kämpfen durften - unterstützt von den Gaststars Marija Šerifović und Hari Mata Hari, die im Pausenprogramm reichlich Zeit erhielten, sich gesanglich auszutoben. Vorjahressiegerin Nevena Božović, die in Tel Aviv immerhin auf Platz 18 landete, durfte dafür in der Jury sitzen.
"Beovizija" modern und professionell
Gleich zu Beginn wurde an den Eurovision Song Contest 1990 erinnert, der vor 30 Jahren in Zagreb zum ersten und einzigen Mal auf jugoslawischem Boden stattfand, aber auch an ausgewählte jugoslawische Beiträge der Vergangenheit und den ersten serbischen Sieg 2007, doch damit endete auch schon die Nostalgie. Die Vorstellung der Künstler erfolgte als unterhaltsames ESC-Carpool-Karaoke und auch der Rest der Show war modern und professionell mit allerlei pfiffigen Bühneneffekten inszeniert. Zudem bot der Wettbewerb musikalisch eine ganze Reihe Alternativen zu den gewohnten Mustern aus der Balkan-Region. "Hasta la vista" gehörte nicht unbedingt dazu, dafür machten Hurricane richtig gute Laune.