Nevena Božović: Serbin mit viel ESC-Erfahrung
Die Sängerin Nevena Božović kann man wohl als einen alten Hasen unter den ESC-Kandidaten bezeichnen. Obwohl die Serbin erst 24 Jahre alt ist, war ihre diesjährige Teilnahme am ESC ihre zweite. Außerdem nahm sie 2007 am Junior-ESC in Rotterdam teil und schaffte es dort auf den dritten Platz. Beim Eurovision Song Contest in Tel Aviv vertrat sie Serbien mit der selbst geschriebenen Ballade "Kruna" (Krone).
Über "The Voice" zum ESC
Nevena wurde am 15. Juni 1994 in Mitrovica im Norden des Kosovo geboren. Sie besuchte eine Schule mit musikalischem Schwerpunkt und studierte ab ihrem 16. Lebensjahr Musik an der Universität der Künste in Belgrad. 2012 nahm Nevena an "Prvi glas Srbije", der serbischen Version von "The Voice", teil und belegt den zweiten Platz - nach Mirna Radulović. Mit ihr schloss sie sich zusammen, die Sängerin Sara Jovanović stieß dazu und zusammen gewannen sie als Trio Moje 3 im gleichen Jahr den serbischen ESC-Vorentscheid. Im schwedischen Malmö schafften sie es 2013 dann mit ihrem Song "Ljubav je svuda" aber nicht ins Finale. Der Sprung gelang Nevena nun in Tel Aviv beim ESC 2019. Dort wurde sie von Jury und Publikum auf den 18. Platzgewählt.
Ruhmreiche Contest-Vergangenheit beim Vorentscheid
Schon in den beiden Semifinalrunden des Vorentscheids "Beovizija" hatte das serbische Fernsehen schwere Geschütze aufgefahren und von den Vorjahresteilnehmern Sanja Ilić & Balkanika über Bojana Stamenov, Jacques Houdek, Sanja Vučić, Knez, Lea Sirk, Jelena Tomašević, Laka und Kaliopi bis zu Emilija Kokić, der Sängerin der 1989 (damals noch für Jugoslawien) siegreichen Band Riva, fast alles eingeladen, was in der Balkanregion in Sachen Song Contest Rang und Namen hat. Im Finale gesellte sich der mittlerweile leicht ergraute Željko Joksimović hinzu und machte die Erinnerung an die Contest-Vergangenheit des Landes und seiner Vorläuferstaaten perfekt.
Kein Mut zum Risiko
Professionelle Einspielfilme, durchdachte Performances, eine beeindruckende Bühne und vier Moderatoren konnten allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass der aktuellen serbischen Musiklandschaft im Vergleich zu früher das gewisse Etwas abhandengekommen zu sein scheint, das für ein erfolgreiches internationales Abschneiden unerlässlich ist. Die präsentierte Auswahl war zwar recht abwechslungsreich, aber im Vergleich zu dem, was einige der ex-jugoslawischen Nachbarländer in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt haben, ohne Mut zum Risiko. Mit den Stimmen der Jury konnte Nevena Božović die Vorauswahl dann für sich entscheiden.