Bosnien-Herzegowina: Laka
Zum dritten Mal zogen es die Verantwortlichen in Bosnien-Herzegowina vor, eine Expertenrunde hinter verschlossenen Türen zu versammeln, um nach einem geeigneten Nachfolger für Hari Mata Hari und Marija Sestic zu fahnden. Die interne Jury des Senders BHRT traf ihre Entscheidung bereits am 27. Dezember 2007 und präsentierte Elvir Lakovic Laka, Künstlername Laka, als ihren Wunschkandidaten für den ESC.
Über seinen Song gab es zunächst wenig zu erfahren - mit "Pokusaj" stand zum damaligen Zeitpunkt lediglich der Arbeitstitel fest. Ins Deutsche übersetzt heißt das Lied "Versuch's" und diesem Motto folgend, machte sich Laka in den folgenden Wochen daran, an seiner Komposition zu feilen. Am 3. März präsentierte der Künstler sein Werk schließlich im bosnisch-herzegowinischen Fernsehen der Öffentlichkeit und enttäuschte seine Fans nicht.
Verstärkung von Mirela und einem Hahn
Elvir Lakovic Laka verdankt seine musikalische Karriere, die er als Straßenmusiker in seiner Heimatstadt Gorazde begann, seiner Experimentierfreudigkeit und seinem schrägen Humor. Das hat sich seit der Veröffentlichung seiner ersten Single "Malo Sam Se Razocaro" 1998 nicht geändert, und so wunderten sich die Zuschauer der Show "Eurosong 2008" nicht, dass Laka bei der Präsentation von "Pokusaj" einen lebendigen Hahn mit auf die Bühne brachte. Als weitere Verstärkung hatte der Künstler seine Schwester Mirela dabei und ein paar fesche Bauernjungen, die im Hintergrund mit ihren Sensen eine imaginäre Kuhweide abmähten.
Wer jetzt aber glaubt, die Familie Lakovic nähme mit ihrem schrägen Auftreten den Eurovision Song Contest nicht ernst, der sollte sich "Pokusaj" genauer anhören. Im Gegensatz zu den aktuellen Grand Prix Parodien aus Estland und Spanien verzichtet Laka nicht auf musikalische Qualität. Seine nasale Stimme hat er für den Contest in einen Titel verpackt, der sich überzeugend von einem Pop- in einen Rocksong verwandelt. Einen Hahn präsentierte Laka im Finale von Belgrad nicht, dafür aber vier strickende Bräute. Mit seiner Kleinkunst-Perfomance reichte es am Ende für den zehnten Platz.