Montenegro: Knez
Knez aus Montenegro hat es in Wien genauso weit geschafft wie sein Vorgänger 2014 in Kopenhagen. Sergej Ćetković erreichte dort als erster montenegrinischer Kandidat das Finale.
Auch 2015 setzt Montenegro wieder auf einen gestandenen Mann beim ESC: Der 1967 geborene Nenad Knežević, Künstlername Knez, vertritt den Balkanstaat 2015 in Wien. Mit seiner Nominierung setzt der Sender RTCG auf ein Rezept, das in Kopenhagen 2014 erfolgreich war. In der dänischen Hauptstadt führte der 39-jährige Sergej Ćetković sein Land zum ersten Mal ins Finale. Knez kann mit "Adio" an den Erfolg anknüpfen.
Genau wie Ćetković gehört er seit vielen Jahren zu den Stars im Balkan. Die Erfahrung und seine vielen Fans bringen den montenegrinischen Kandidaten jetzt erneut in die Endrunde. Knez ist klar, dass der Druck seit dem jüngsten Erfolg des kleinen Landes gestiegen ist. "Sergej hat die Messlatte höher gelegt. Ich werde mich auf alle Fälle mit ihm treffen und über seine Erfahrungen in Kopenhagen sprechen", sagt der Popstar auf der RTCG-Pressekonferenz anlässlich seiner Nominierung.
Seit 1992 Erfolg als Solokünstler
Knez sammelt seit seiner Kindheit Bühnenerfahrung. Bereits als Schüler singt er bei einem Musikfestival. Als junger Mann ist der im ehemals jugoslawischen Cetinje geborene Musiker in verschiedenen Bands aktiv, bis er 1992 zum ersten Mal bei einem Belgrader Popfestival als Solokünstler auffällt.
Von da an geht es Schlag auf Schlag. Er nimmt seine erste Platte auf und kann sich seither als Popsänger im gesamten Balkan behaupten. Trotzdem reicht es 2008 noch nicht für den ESC. Damals macht der Montenegriner beim nationalen Vorentscheid mit, scheitert aber an den Televotern, die ihn auf Platz drei wählen. Einen Karriereknick bedeutet das aber nicht. Der heute im serbischen Belgrad lebende Knez ist nach wie vor ein gefragter Sänger. Darüber hinaus schreibt er erfolgreich Songs für sich und andere Künstler. So verdankt ihm beispielsweise der serbische Folk-Star Ceca Ražnatović ein paar seiner Hits.
Popmusik mit vielen Einflüssen
Mit Knez schicken die Verantwortlichen einen Musiker zum ESC 2015, der sich vielseitiger präsentiert, als sein Vorgänger. Sergej Ćetković ist ein Meister der Schmuseballade, wie er in Kopenhagen mit "Moj svijet" beweist. Knez Spezialgebiet sind tanzbare Titel. 2014 landet er in den Balkanstaaten mit "Donna" einen schmissigen Sommerhit mit Latin-Einflüssen. Auch in den Jahren zuvor punktet er mit unterschiedlichen Partysongs. Urban Ethno, Turbo Folk, Pop, Rock - Knez ist vielseitig. Und doch haben die Lieder einen Wiedererkennungswert, denn eine Prise Balkankitsch ist immer dabei.
In Wien springt er mit dem Lied "Adio" (Adieu) von Željko Joksimović auf den Finalzug auf. Dort schlägt sich Knez mit einem 13. Platz achtbar.