Sandra Kim: Jüngste ESC-Gewinnerin aller Zeiten
Ihr Sieg war keine Überraschung: Schon zu Beginn der Punktevergabe beim Grand Prix 1986 in Norwegen zeichnet sich ein deutlicher Trend ab. Sandra Kim bekommt aus fünf von insgesamt zwanzig Teilnehmerländern die Höchstpunktzahl.
Auch die Jurymitglieder der anderen Nationen sind von der jungen Belgierin und ihrem Lied "J'aime la vie" ("Ich liebe das Leben") begeistert. Nur Deutschland lässt sich von ihrem energiegeladenen Auftritt nicht anstecken, von dort gibt es nur einen Punkt. Dennoch schreibt Sandra an jenem 3. Mai doppelt Grand-Prix Geschichte: Mit 13 Jahren ist sie die jüngste Siegerin seit Beginn des Wettbewerbs und die bislang einzige für Belgien.
In den Grand-Prix geschmuggelt
Tatsächlich hatte Sandras Manager beim Alter seiner Kandidatin geschummelt - er behauptete, sein Schützling wäre bereits 15 Jahre alt. Trotz ihrer Jugend weiß die Schülerin schon damals genau, was sie will. In einem Interview kurz nach ihrem Sieg verrät sie, dass sie sich mit dem Gewinn ihres Plattenverkaufs gerne ein Haus mit Schwimmbad kaufen wolle. Ansonsten sind Sandras Ansprüche eher bescheiden. Gleich nach ihrem Auftritt wünscht sie sich als Belohnung nur ein großes Eis.
Von der ESC-Bühne in die Welt
Ihr Siegertitel verkauft sich weltweit über 1,4 Millionen mal. Auftritte führen die junge Sängerin bis nach Japan. In den 90er-Jahren beginnt sie im belgischen Fernsehen zu moderieren. Außerdem entdeckt sie ihre Liebe für Musicals und spielt unter anderem die Éponine in "Les Misérables". Ab den 2000er-Jahren wird es ruhig um Sandra Caldarone, wie sie eigentlich heißt. 2011 erscheint ihr bislang letztes Album, 2012 die Single "Top Price".