The Black Mamba singen "Love Is On My Side" für Portugal
Portugal geht beim ESC erstmals mit einem vollständig auf Englisch gesungenen Beitrag an den Start. Die seit 2010 bestehende Band The Black Mamba besteht aus Ciro Cruz, Miguel Casais und Leadsänger Pedro Taborda (alias Tatanka) setzte sich im Halbfinale in Rotterdam durch und belegte im ESC-Finale den zwölften Platz.
Abfederung der Pandemieauswirkungen: Mehr Künstler am Start
Schon der Weg zum ESC war Nerven aufreibend. In einem langen, aber spannenden Finale haben The Black Mamba das 55. Festival da Canção und damit die Fahrkarte zum Eurovision Song Contest nach Rotterdam gewonnen. Ihr Soultitel "Love Is On My Side", der die wahre Geschichte einer osteuropäischen Prostituierten erzählt, die ihre Hoffnung auf ein besseres Leben im Westen nicht aufgeben will, gewann bei Punktegleichstand mit der zweitplatzierten Caroline Deslandes aufgrund der Stimmen des Publikums.
Um die Auswirkungen der Pandemie auf die heimische Musikszene zumindest ein wenig abzufedern und mehr Künstlern eine Bühne und Gage zu bieten, hatte das Festival da Canção in diesem Jahr die Zahl der teilnehmenden Künstler von 16 auf 20 aufgestockt. 18 davon waren der Einladung des Senders RTP gefolgt, zwei wurden im Rahmen einer offenen Ausschreibung ermittelt, für die rekordverdächtige 693 Beiträge eingereicht wurden. Nicht noch einmal dabei war Komponistin Marta Carvalho, deren Ballade "Medo de sentir" das Vorjahresfestival gewonnen hatte. Dafür durfte Sängerin Elisa den Titel noch einmal zu Gehör bringen.
Corona-Aufbruchstimmung prägt das Festival da Canção
Der Anteil an Beiträgen mit zumindest teilweise englischem Text war deutlich höher als in den Vorjahren. Und man spürte trotz aller Rückblicke und Hommagen an verdiente portugiesische Künstler - unter anderem den kürzlich verstorbenen Carlos do Carmo, der sein Land 1976 beim ESC vertrat - eine gewisse Traditionsmüdigkeit. Während Filomena Cautela und Vasco Palmeirim ohne Publikum durch die Sendung führten und ständig der Hashtag #Bleibzuhause eingeblendet wurde, bahnte sich dann in Portugal der zweite Kompromisssieg in Folge an, denn The Black Mamba waren weder Favoriten der Jury noch des Publikums. Ob das in Rotterdam anders sein wird? Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.