Niederlande: Teach-In
Ohne Zweifel - "Ding-A-Dong" gehört zu den großen Klassikern des Eurovision Song Contest. Wenn der Gute-Laune-Hit mit dem Nonsens-Titel auf ESC-Partys gespielt wird, ist die Tanzfläche voll. Die Band Teach-In setzt mit ihrem Sieg 1975 in Stockholm einen Meilenstein der niederländischen ESC-Geschichte. Es ist der vierte Grand-Prix-Gewinn des Königreichs und bis heute der letzte.
Häufiger Wechsel bei der Besetzung
Teach-In formieren sich 1969. Die ersten Jahre verlaufen ohne nennenswerte Erfolge. Auch eine Neugruppierung und der Einstieg von Sängerin Getty Kaspers 1972 ändern zunächst nichts. Zwei Jahre später macht sich das Durchhaltevermögen dann doch bezahlt. Teach-In können sich in den Charts der Benelux-Länder positionieren. 1975 dann der große Durchbruch. Die Band darf ihr Land beim ESC in Schweden vertreten. Die Skandinavier sind nach Abbas bahnbrechendem Erfolg 1974 mit "Waterloo" Gastgeber. Teach-In fahren mit "Ding-A-Dong" auf der gleichen Schiene wie die Vorjahressieger: poppige Disco-Klamotten, englischer Text und ein schmissiger Disco-Rhythmus. Der Song landet in Stockholm klar auf Platz 1 und schafft es anschließend in die europäischen Charts.
In Sachen Langzeit-Karriere kann sich Teach-In jedoch nicht mit Abba messen. Nach dem ESC-Triumph touren die Niederländer zwar erfolgreich durch Europa und landen anschließend auch noch einige Hits in den Niederlanden. International können sie sich aber nicht etablieren. Nur ein Jahr nach dem ESC-Sieg formiert sich die Gruppe erneut um - Ende der 1970er Jahre ist der Ofen dann ganz aus und In-Teach sind Geschichte. Auch Sängerin Getty Kaspers gelingt es im Alleingang nicht, an den großen Erfolg anzuknüpfen.
"Ding-A-Dong" öffnet Türen
Trotzdem zehren die Gewinner von damals bis heute von ihrem musikalischen Meisterstück. Getty Kaspers bleibt dem Gesangswettbewerb 1978, 1982 und 2009 als Jurymitglied für die nationale Kandidatenauswahl verbunden. 2007 findet sich Teach-In in der Originalbesetzung von 1975 wieder zusammen und gibt ein Konzert in Maastricht. 2009 tritt die Band beim Eurovision Song Contest in Moskau auf.
Nur ein Beteiligter nimmt nach der ESC-Krönung 1975 erneut am Grand Prix teil. Der "Ding-A-Dong"-Komponist Dick Bakker dirigiert sieben Mal den niederländischen Beitrag - zuletzt 1998 in Birmingham "Hemel en aarde" von Edsilia Rombley. Der Act schrammt nur knapp am Siegertreppchen vorbei: Platz 4. Zudem ist Dick Bakker 1982 als Komponist für Bil van Dijks "Jij en ik" verantwortlich. An alte Zeiten kann der Vortrag aber nicht anknüpfen, mit dem dreizehnten Platz landet er lediglich im Mittelfeld.