Abba: Schweden-Stars der Superlative
Abba - vier Buchstaben, die eine ganze Generation in Jugenderinnerungen schwelgen lässt. Der Titel "Kultband" trifft auf kaum eine Popgruppe so eindeutig zu wie auf das Quartett Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad, Benny Andersson und Björn Ulvaeus.
Bis heute ist die Musik von Abba neben Knäckebrot und Ikea-Möbeln der wohl bekannteste Schweden-Export. Ihren Aufstieg in den Pop-Olymp verdankt die Band maßgeblich dem Eurovision Song Contest: Am 6. April 1974 gewinnen sie mit "Waterloo" in Brighton den weltgrößten Musikwettbewerb - der Startschuss für die internationale Karriere der Popgruppe.
Im Glitzer-Outfit zum ESC-Sieg
1973 scheitert das Quartett noch beim schwedischen Vorentscheid. Damals sind die Vier noch keine feste Band und tun sich schwer, sich auf einen gemeinsamen Namen zu einigen. Im darauffolgenden Jahr versuchen die Musiker es dann erneut. Diesmal unter dem Bandnamen Abba - zusammengesetzt aus ihren Anfangsbuchstaben Agnetha, Björn, Benny und Anni-Frid. Die Vorentscheids-Hürde nehmen sie problemlos. Dann der denkwürdige Auftritt am 6. April 1974 in Brighton beim Eurovision Song Contest: In grell-bunten Glitzerklamotten und atemberaubend hohen Plateauschuhen präsentiert die Band ihren Popsong "Waterloo". Den Länderjurys gefällt die unkonventionelle Darbietung, Abba landen mit deutlichem Vorsprung auf Patz eins.
In den Jahren danach folgt Hit auf Hit. "Dancing Queen", "The Winner Takes It All", "Super Trouper", "Knowing Me, Knowing You" - die Liste der Abba-Klassiker ist lang und alle sind Ohrwürmer - eingängig, tanzbar und melodisch. Oft verbinden sich in den Liedern Leichtigkeit mit einer Spur Melancholie. Doch nicht nur musikalisch, auch visuell reihen Abba ein Highlight an das nächste. Mit ihren Bühnenkostümen setzen Agnetha und Anni-Frid Modetrends. Dass die vier Bandmitglieder untereinander auch privat verbandelt sind - Agnetha und Björn heiraten 1971, Anni-Frid und Benny verloben sich 1969 und geben sich 1978 das Jawort - trägt zu ihrem positiven Image bei.
Auf private Probleme folgt die Trennung
Alle beruflichen Erfolge können jedoch private Krisen nicht verhindern. 1980 lassen sich Agnetha und Björn scheiden, Anni-Frid und Benny ein Jahr später. Auf die privaten Trennungen folgt schließlich auch das Ende der Band, die sich 1982 offiziell auflöst. Während die beiden Sängerinnen Solokarrieren starten, setzen Björn Ulvaeus und Benny Andersson ihre Tätigkeit als Komponisten fort und schreiben unter anderem das Musical "Chess".
In den 90er-Jahren lösen Coverversionen von Band-Klassikern einen neuen Abba-Hype aus. Die Revival-Welle findet ihren vorläufigen Höhepunkt 1999 bei der Uraufführung des Musicals "Mamma Mia" mit vielen bekannten Abba-Hits. Es wird weltweit in mehr als 100 Städten mit großem Erfolg aufgeführt, sowohl an festen Standorten als auch als Tourneeproduktion - teilweise noch heute. "Wir verdienen jetzt mit Mamma Mia mehr als in der gesamten Abba-Zeit", äußern sich Ulvaeus und Andersson zu dem Erfolg des Stücks. Doch damit nicht genug: Im Sommer 2008 läuft der Kinofilm "Mamma Mia" an - eine Verfilmung des gleichnamigen Musicals.
Comeback nach fast 40 Jahren
Seit der Trennung des Quartetts gibt es immer wieder Spekulationen um ein Comeback - das sich viele Fans wünschen. Viele Angebote lehnen die vier Musiker ab. Im Jahr 2000 schlagen sie sogar eine Offerte über eine Milliarde US-Dollar für eine Tournee mit 100 Konzerten aus. Auch zum 40-jährigen Jubiläum des ESC-Siegs gibt es Spekulationen über eine Reunion. Ende April 2018 überraschen Abba ihre Fans dann mit der Nachricht, dass die Band zwei neue Songs aufgenommen hat. Die Sensation folgt dann im September 2021: Abba kündigen ein neues Album an und veröffentlichen die neuen Songs "I Still Have Faith In You" und "Don't Shut Me Down". Das Album "Voyage" erscheint wenig später Anfang November. Die gleichnamige digitale Abba-Avatar-Show soll erstmals im Mai 2022 in London zu sehen sein.