1998: Eurovision Song Contest in Birmingham
Mehr Demokratie für den Eurovision Song Contest: Nachdem im Jahr zuvor bereits fünf Länder das TED-System ausprobiert hatten, wurde nun das Televoting in fast allen Ländern eingeführt - aber nur dort wo das Telefonnetz mitmachte. Die Zeit der Jurys war vorbei. Das schlug sich in höheren Einschaltquoten und auch in der Musik nieder: Konservative Grand Prix-Beiträge blieben in diesem Jahr chancenlos, moderne Acts wie Dana International, Imaani oder Guildo Horn zogen die Zuschauer auf ihre Seite.
Für großes Aufsehen sorgte die transsexuelle Sängerin Dana International. Ihre Nominierung für den Eurovision Song Contest löste in ihrer Heimat Israel, besonders unter streng religiösen und konservativen Kreisen einigen Protest aus. Sie trat dennoch auf und wurde zum 50. Geburtstag ihres Landes zur Botschafterin für ein liberales Israel. Sie siegte mit dem Titel "Diva" knapp vor Imaani aus Großbritannien mit dem chartfähigen Song "Where Are You". Abgestürzt auf den vorletzten Platz war die Französin Marie Line mit "Où aller" - eigentlich hatte sie davon geträumt, die erste schwarze Grand Prix-Siegerin in der Geschichte zu werden.
Guildo Horn verteilte vor seinem Auftritt während der zahlreichen Pressekonferenzen Nussecken, kletterte mit seinen Plateauschuhen auf der Bühne auf eine Balustrade und herzte zum Abschluss seines Auftritts Zuschauer aus der ersten Reihe. Das brachte ihm Platz Sieben ein.