1982: Eurovision Song Contest in Harrogate
Zu viel Frieden kann beim Grand Prix leicht schaden: Im Jahr des ersten deutschen Sieges bei dem Musikwettbewerb trat neben Nicole noch ein weiterer singender Pazifist an: der Finne Kojo mit dem Titel "Nuku pommiin" (Atombombe). Im Gegensatz zur Deutschen, die bescheiden nur für ein bisschen Frieden eintrat, kam Kojo direkter zur Sache. Als aber der Sieg von Nicole feststand, beklagte er sich: "Wenn ich sehe, wer hier gewinnt ..., da bin ich auf dem falschen Festival," sagte er am Tag nach dem Finale im britischen Harrogate.
Nicoles Auftreten kam bei den Juroren besser an als der Auftritt von Kojo. Wie beim Vorentscheid saß sie mit ihrer weißen Gitarre auf den Knien auf einem schlichten Hocker in der Bühnenmitte. Im Hintergrund begleitete sie Komponist Ralph Siegel an einem weißen Flügel. Gegen so viel Reinheit kamen Kojo und die anderen Kandidaten nicht an. 61 Punkte Vorsprung wies Nicole zum zweitplatzierten Avi Toledano aus Israel mit "Hora" auf.
Punkten durch Sprachenvielfalt
Bei der Siegerehrung trug Nicole ihr Lied auch noch strophenweise in Niederländisch, Englisch und Französisch vor, das dankten ihr die Zuschauer mit Beifallsstürmen. In Deutschland stand die Saarländerin wochenlang auf Platz Eins der Charts - trotz Neuer Deutscher Welle.