Stand: 13.05.2018 14:05 Uhr

Unser Blog für Lissabon: Fans, Finale, Vierter!

Sonntag, 13. Mai

Das Team von eurovision.de in Lissabon.
Ein Großteil des Teams von eurovision.de in Lissabon. Wir freuen uns auf Israel 2019!

12:50 Uhr. Und das war es nun. Neun sehr intensive Tage in Lissabon liegen hinter uns. Ich selber reise morgen Abend ab, viele im Team haben noch ein bisschen Urlaub an die Arbeitszeit hier rangehängt. Dass es eine unvergessliche Zeit war, dass das Team mega war und Lissabon eine tolle Gastgeberstadt, ist hoffentlich schon in den vergangenen Tagen durch diesen Blog klar geworden und während ich das hier schreibe, kriege ich schon ein wenig feuchte Augen. Nun kann die post-eurovisionäre Depression beginnen. Aber keine Bange, im Dezember ist in Albanien schon wieder Vorentscheid! Und der 64. Eurovision Song Contest wird kommen. Bald. All Aboard - in Jerusalem 2019!

Alina Stiegler in der Sofa-Kulisse des Frühstücksfernsehens nach dem ESC 2018 in Lissabon. © NDR Foto: Marcel Stober
Sie wartet schon auf ihre Gäste: Alina Stiegler, Moderatorin des Frühstücksfernsehens.

10:30 Uhr. Knapp vier Stunden Schlaf später ist es auch schon so weit. Die Sofakulisse fürs Frühstücksfernsehen steht. Wir haben sie im Hotel direkt vor unseren Arbeitsräumen aufgebaut. Alina Stiegler erwartet Head of Delegation Christoph Pellander, ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber, ESC-Kommentator Peter Urban, die Moderatorin des Vorentscheids Linda Zervakis, und die Experten Thomas Mohr, Jan Feddersen und Irving Wolther.

3:30 Uhr. Trotz viel Arbeit und frühem Aufstehen: Zumindest Alina, Stefan und ich wollen zum Abschied aus Lissabon noch einmal in den Euroclub. Hinein lässt man uns - und einige andere - allerdings nicht und sagt uns auch nicht, warum. Zwar schließt der Club gegen vier Uhr, aber zu voll war er wirklich nicht. Verärgert und ernüchtert fahren wir in die Wohnung.

Ein zerbrochener Plastikstuhl im Pressezentrum des Eurovision Song Contests 2018 in Lissabon.
Der Abend im Pressezentrum war wild. Für einige Einrichtungsgegenstände - zu wild.

1:20 Uhr. Stefan Spiegel und Kameramann Merlin sind zurück aus dem Backstage-Bereich, wo sie mit vielen Finalisten des heutigen Abends sprechen konnten - zum Beispiel mit Michael Schulte. Auch Alina Stiegler ist zurück, sie hatte Thomas Schreiber am Mikrofon. Wir verlassen das Pressezentrum in Richtung Hotel, wo noch die ganze Nacht über Videos geschnitten und Texte produziert werden. In ein paar Stunden - um zwölf Uhr deutscher Zeit - ist hier schon unser Frühstücksfernsehen, in dem wir in Ruhe noch ausführlich über den heutigen Abend sprechen werden.

Samstag, 12. Mai

Journalisten aus Israel jubeln nach Nettas Sieg im Pressezentrum.
Netta gewinnt! Und bei den israelischen Journalisten gibt es kein Halten mehr.

23:45 Uhr. Zuerst Riesenjubel bei den Televotingpunkten für Schweden. Benjamin Ingrosso wird beim ESC nicht siegen. Es ist doch Netta! Israel gewinnt den Eurovision Song Contest 2018. Große Emotionen bei uns am Tisch der Israelis, wieder strömen nahezu alle Kameratams des Saals zu uns um diese Momente festzuhalten. Deutschland wird insgesamt Vierter, Michael Schulte und wir können stolz sein. Den dritten Platz für Cesár Sampson kann kaum jemand erklären, auch nicht mein österreichischer Kumpel Mario, der in der Halle war und zitterte bei der Punktevergabe der Jury.

23:30 Uhr. Das Juryvoting ist durch. Österreich führt. Was geht hier ab?

Jubel bei Journalisten aus Zypern nach der Performance von Eleni Foureira.
Die Journalisten aus Zypern werden laut: Der Auftritt von Eleni Foureira hat sie begeistert.

22:10 Uhr. Oh ja, es wurde laut. Israel und Zypern können sich über mangelnde Unterstützung aus dem Pressezentrum nicht beklagen. Es wurde mitgeklatscht, geschrien, angefeuert. Kamerateams aus aller Welt stürmten während der Beiträge zu uns, um die Reaktionen der Journalisten auf ihre favorisierten Songs zu filmen. Wobei Jan Feddersen neulich schon zurecht schrieb, als Journalisten im engeren Sinne kann man sie wahrscheinlich nicht bezeichnen.

Alina Stiegler und Jan Feddersen beim Eurovision Song Contest 2018
Jan Feddersen wirft mit Alina Stiegler eine Prognose fürs Finale und gibt einen Rückblick auf den ESC in Portugal.

18:20 Uhr. Wir haben einen Tisch, es ist aber doch sehr eng hier. Dicht gedrängt sitzen wir neben Pressekollegen aus Israel, einen Tisch weiter sitzen Kollegen aus Zypern. Ich ahne: Das wird ein lauter Abend werden. Gleich beginnt der Live-Stream auf eurovision.de, in dem wir mit Leuten aus dem Pressezentrum Prognosen fürs Finale anstellen werden. Ich bin dafür zuständig, dass unsere Interviewgäste auch zur rechten Zeit da sind.

16:40 Uhr. Der Tag heute begann sehr ruhig. Noch einmal ansatzweise Ausschlafen, denn die später folgende Nacht wird extrem kurz. Nach dem Mittagessen fahre ich in die Halle und bemerke jetzt schon - über drei Stunden vor der Show - der Platz an den Tischen im Pressezentrum könnte eng werden. Da das Team erst in ein paar Minuten kommt, setze ich mich zu BennyBenny vom Prinz Blog. Wer wird heute gewinnen? Auch er drückt sich vor einer Antwort.

Freitag, 11. Mai

Kameramann Merlin Schrader hinter Deutschland-Fähnchen.
Kameramann Merlin fügt sich gut ein in die Flaggen-Deko an unserem Tisch im Pressezentrum.

23:50 Uhr. Wir haben das Juryfinale im Pressezentrum verfolgt und Europa kann sich auf eine tolle Show freuen. Wer morgen gewinnt - das weiß keiner, und das ist etwas Besonderes. Es gibt zehn, 15 gute Songs, die irgendwie im richtigen Moment das Potenzial haben, Sieger zu werden. Und es gibt keinen Song, bei dem es so klar ist, dass er gewinnt, so wie bei Loreen in Baku 2012 oder bei Måns Zelmerlöw in Wien 2015. Es kann hier die große Überraschung geben. Michael Schultes Auftritt war fantastisch und ist - möglicherweise zusammen mit dem Song von Irlands Ryan O'Shaughnessy - der berührendste Auftritt des Abends. Wir sitzen direkt neben sehr lauten und euphorischen Journalisten aus Zypern. Immer noch liegt Eleni Foureira auf Platz eins der Wetten - und im Juryfinale zeigt sie, warum. Jetzt ist es zu Ende - 20 Minuten später als geplant. Estland gewinnt das Probe-Voting am Ende und eine arme freiwillige Platzhalterin im Green Room muss auf der Bühne das Lied von Elina Nechayeva noch einmal singen, weil die Künstler jetzt schon längst weg sind. Ein sehr lustiges Bild, dass die Probe der größten Show der Welt mit so einer kleinen Karaoke-Performance endet.

Lordi mit Saara Aalto aus Finnland © NDR Foto: Rolf Klatt
Finnen unter sich: Lordi und Saara Aalto.

19 Uhr. Großer Auflauf um Saara Aalto, Finnlands ESC-Kandidatin. Eigentlich hat sie alles gesagt. Nur nicht mit den finnischen ESC-Idolen schlechthin: Lordi. Deren Sänger, Tomi Putaansuu, war eigens für die junge Finnin nach Lissabon gereist. Er sagte - faktisch so gut wie nichts. Die Fotografenschar beim ESC wartete im Pressebereich auf Mr. Lordi, eine Legende, als ob er gleich eine neue Weltformel zu verkünden haben würde. Dann kam er wirklich, die Körper der Presseleute spannten sich - und dann sagte er: "I am a monster", aber so genau war das nicht zu verstehen. Neben ihm Saara Aalto, die gleich anfügte: "And this is the monster, which is under my bed." Dann ging Putaansuu noch ein wenig wie ein ehemaliger Regent durch sein Reich, schritt den Pressebereich ab und grüßte, sofern man erahnen kann, dass er unter seiner berühmten Maske eben Grüße ausbringt. Zwar hat der Besuch von Mr. Lordi inhaltlich nicht wirklich etwas gebracht, aber Finnland, Monster, Startplatz 17 wie in Athen 2006: Das kann eigentlich kein Zufall sein.

Das Team von eurovision.de rätselt: Wer wird den ESC 2018 gewinnen?
Was sagt das Herz, was der Kopf, was die Wetten? Das Team von eurovision.de rätselt, wer den ESC 2018 gewinnt.

13:40 Uhr. So langsam wird es Zeit, Flagge zu zeigen. Nachdem wir schon für das erste und zweite Halbfinale getippt haben, wer rausfliegt, wollen wir uns jetzt für einen Sieger festlegen. Damit wir alle etwas Unterschiedliches nehmen, ist ein bisschen Diskutieren erforderlich. Außerdem planen wir in unserem kleinen Arbeitsraum im Hotel den weiteren Tag. Einige Videos müssen noch gedreht werden, darunter Alinas Strafe aus dem vierten Songcheck: Nettas Song "Toy" in Lissabon performen.

Mélovin auf der Bühne. © NDR Foto: Rolf Klatt
Mélovin, der ukrainische Vampir: Sein packender Song "Under The Ladder" darf (oder muss) das Finale eröffnen.

01:15 Uhr. Und da ist sie auch schon: die Startreihenfolge! Mitten ins gemütliche Abendessen mit lauter Variationen portugiesischen Käses in unserer Online-Wohngemeinschaft platzt sie hinein. Ich lese vor und alle hören gebannt zu und fangen sofort an, zu analysieren. Michael Schulte startet auf der elf, zwischen Serbien und Albanien. Wir sind uns einig: Besser hätte es nicht kommen können. Möglichst weit hinten in der ersten Hälfte - mit der Chance zwischen diesen zwei Ländern aufzufallen. Mélovin aus der Ukraine darf das Finale eröffnen, dann schon kommt die schmachtende Ballade aus Spanien. Die zweite Final-Hälfte ist aber deutlich stärker als die erste. Israel und Zypern können gegen Ende besonders gut im Gedächtnis der Zuschauer bleiben. Etwas schwieriger kann es für die Tschechische Republik werden, die sehr früh startet und hinter Frankreich auf die Bühne muss. Und selbst der Schwede Benjamin Ingrosso ist eingerahmt von zwei Songs aus Moldau und Ungarn, die seine Performance tatsächlich etwas blass und kühl aussehen lassen könnten. Es gibt 2018 so viele Songs mit Siegerpotential wie wohl schon lange nicht mehr. Die Vorfreude auf Samstag ist riesig.

Donnerstag, 10. Mai

23:20 Uhr. Weil es mir zu lange dauert, auf die U-Bahn zu warten, gehe ich zwei Stationen durchs nächtliche Lissabon zu Fuß zum Hotel. Es fällt auf, wie sauber und aufgeräumt hier alles ist, was ich sehe. Auf den Straßen, in den U-Bahn-Stationen, quasi nirgendwo liegt Müll. Ich frage mich, ob das hier immer so ist, oder ob man extra für die ESC-Zeit versucht, die Stadt so zu halten, dass sich alle hier wirklich "all aboard" fühlen.

Jessica Mauboy auf der Pressekonferenz. © NDR Foto: Rolf Klatt
Jessica Mauboy aus Australien war der Fan-Liebling in der Halle. Auch nach dem zweiten Halbfinale hat sie Grund zur Freude - sie darf im Finale starten.

22:40 Uhr. Gerade rechtzeitig schaffe ich es zum zweiten Halbfinale in die Altice Arena. Viel weiter weg von der Bühne als ich konnte man nicht sitzen, lediglich eine vierköpfige Gruppe der Delegation von San Marino saß noch hinter mir und musste mit ansehen, wie Jessika und Jenifer Brening das Finale verpassten. Am meisten Applaus gab es in der Halle nicht für die Favoriten Norwegen oder Schweden, sondern für Australien. Das Land ist bei ESC-Fans einfach sehr beliebt. Aber was bedeutet schon ein Favoriten-Status? Spätestens jetzt spielen die Wetten vollkommen verrückt. Litauens Ieva Zasimauskaitė steht auf Platz drei, Michael Schulte ist bis auf Platz sieben vorgerückt - und damit vorbei an Ländern wie der Tschechischen Republik oder Estland! In der Nacht wird die Startreihenfolge für das Finale veröffentlicht. Nur noch zwei Tage. Ist das spannend!

18:20 Uhr. Der Botschaftsempfang im wunderschönen Grün des Goethe-Instituts verlief sehr kurzweilig. Nach Begrüßungsworten vom Head of Delegation Christoph Pellander, dem deutschen Botschafter Christof Weil und der Leiterin des Goethe-Instituts Susanne Sporrer kamen die Künstler auf die Bühne. Cláudia Pascoal und Komponistin Isaura spielten eine Version ihres verträumten Liedes "O Jardim". Michael Schulte sang zuerst seinen Song "Collide", gefolgt von "You Let Me Walk Alone". An seiner Gitarre performt er aber noch ein paar andere Siegersongs, wie "Fly On The Wings Of Love", "Satellite" und a cappella "Amar pelos dois". Mariza schließlich bringt portugiesischen Fado mit und geht während ihres Auftritts sogar ohne Mikrofon ins begeisterte Publikum und singt dort weiter.

Michael Schulte auf dem Botschaftsempfang in Lissabon. © NDR
Michael Schulte singt beim Botschaftsempfang gleich zwei eigene Songs und verschiedene ESC-Siegertitel.

17:30 Uhr. Das Interview mit AWS verlief gut, wäre aber beinahe geplatz, weil unserer Kameramann seine Akkreditierung im Hotel liegen gelassen hat - der Super-Gau in der ESC-Woche! Vielen Dank an Jan Feddersen fürs Mitbringen. AWS überzeugen im Speeddate und haben sich auch an eine Ukulele-Version von "Viszlát nyár" getraut. Währenddessen warten wir im Goethe-Institut auf den Beginn des Botschaftsempfanges. Unter den Gästen ist auch Politprominenz: Cem Özdemir von den Grünen ist mit seiner Familie zum Empfang gekommen. Linda Zervakis wird durch die Auftritte von Cláudia Pascoal, Michael Schulte und schließlich Mariza führen. Am Buffet gibt es Würstchen im Brötchen mit Senf. Eine deutsche Oase im portugiesischen Garten.

14:35 Uhr. In Deutschland ist heute Feiertag - hier in Lissabon steht aber viel auf dem Programm. Heute Abend ist zweites Halbfinale - vorher treffen Alina und Stefan die ungarischen Rocker von AWS zum Interview. Parallel dazu findet der Botschaftsempfang im Goethe-Institut statt, für den ich mich ordentlich hergerichtet habe. An meinem Outfit gehört - außer den Socken - nichts mir; ich trage ein Best-of aus allem, was unsere Online-Wohngemeinschaft hergibt. Michael Schulte, Cláudia Pascoal und die portugiesische Sängerin Mariza werden auftreten, da möchte ich natürlich chic sein!

Mittwoch, 9. Mai

DoReDoS auf der Bühne in Lissabon. © eurovision.tv Foto: Andres Putting
Überzeugen bei ihrem Auftritt: die DoReDoS aus Moldau.

21:25 Uhr. Moldau liefert einen sehr überzeugenden Auftritt ab. Kreativ, witzig, innovativ: Bei den DoReDoS schauen wir gerne zu. Auch Jessica Mauboy aus Australien kriegt guten Applaus im Pressezentrum. Mélovin aus der Ukraine schließt das Semifinale ab - auch seine Show ist absolut sehenswert! Das Gute an der Juryshow ist auch, dass wir die Auftritte der verbliebenen Big-5-Kandidaten live zu sehen bekommen. Deutschland, Frankreich und Italien treten auf - ein Ausschnitt aus diesen Auftritten läuft morgen im zweiten Halbfinale im Fernsehen. Michael Schulte macht eine sehr gute Performance und klettert in den Wetten weiter nach oben!

20:20 Uhr. Im Pressezentrum schaue ich gemeinsam mit Teamchef Jürgen, Jan Feddersen, Stefan Spiegel und dem gestern wiedergetroffenen Österreicher Mario. Die ersten Songs lösen noch keine übermäßige Begeisterung aus. Das erste Semi war einfach wirklich stärker.

19:30 Uhr. Heute sind wir den ganzen Tag sehr verstreut. Ich gönne mir den absoluten Luxus, auszuschlafen, ein Großteil des Teams erkundet Lissabon auf einer Stadtrundfahrt mit dem Tuk Tuk. Am Abend haben wir ein Interview mit der neuen ganz heißen Favoritin Eleni Foureira aus Zypern und Teamchef Jürgen schafft es, spontan noch Saara Aalto aus Finnland zu gewinnen, die im gleichen Hotel wie die Zyprer untergekommen ist. Nach dem Interview geht es schnell in die Halle - ein Teil von uns sieht das Juryhalbfinale in der Arena, der Rest im Pressezentrum.

Ari Ólafsson und seine Backgroundsänger auf der Bühne. © eurovision.tv Foto: Andres Putting
Mit "Our Choice" konnte sich Ari Ólafsson aus Island leider nicht durchsetzen. Trotzdem genießt er die Nacht im Euroclub.

4:15 Uhr. Man kann den Euroclub gar nicht oft genug loben. Ein Ort, an dem so viele Menschen sind, die man aus unterschiedlichsten ESC-Kontexten kennt. Wir tanzen mit BennyBenny vom Prinz Blog, lästern mit Deban von den Wiwibloggs, die beide zu unseren Songcheck-Experten gehört haben, und ich treffe den dank Cesár Sampson natürlich äußerst gut gelaunten österreichischen Blogger Mario nach drei Jahren wieder, mit dem ich damals in Wien 2015 Volunteer war. Hier sieht sich die ESC-Familie. Die Schweizer Zibbz feiern trotz verpasstem Finaleinzug und die Portugiesin Cláudia Pascoal tröstet den Isländer Ari Ólafsson. Nach dessen letzter Dose Cola schließt der Euroclub um vier Uhr morgens.

Dienstag, 8. Mai

Die Altice Arena kurz vor dem Beginn des 1. Halbfinals.
Die Halle ist beim ersten Halbfinale nicht ganz voll besetzt aber die Stimmung ist sensationell.

22:30 Uhr. Was für eine Show! Stefan Spiegel und ich sehen das erste Halbfinale in der Halle und machen von hier aus Instagram-Storys für eurovision.de. Zypern ist seit heute Morgen Favorit in den Wettquoten - und hält sich in Sachen Applaus mit Israel bei den Fans die Waage. Vor uns sitzt die österreichische Delegation und wir flachsen mit dem Head of Press Roman Horacek über den erneut vermehrten Einsatz von Windmaschinen auf der ESC-Bühne. Österreichs Kandidat Cesár Sampson kommt als erster ins Finale, außerdem freue ich mich darüber, dass meine ganz persönlichen Favoriten Mikolas Josef aus der Tschechischen Republik und Ryan O'Shaughnessy aus Irland weiter sind. Der Titel des Fan Favourite Fail geht dieses Jahr wohl an Belgiens Sennek. Der Arbeitstag für uns ist aber noch nicht vorbei: Dank der fünf Interviews am Mittag wartet noch viel Schnittarbeit auf uns.

18:10 Uhr. Im Hotel versuche ich, für morgen noch einige Interviews zu organisieren. Bis jetzt hat sich alles zerschlagen und leider gehen sämtliche Heads of Press gerade nicht ans Telefon. Mal schauen, ob sich im Laufe des Abends dann wenigstens per Mail noch etwas ergibt. Ich fahre jetzt wieder zurück zur Halle.

Alina Stiegler und Laura Rizzotto aus Lettland im Tuk Tuk.
Ladys in red: Alina Stiegler und Laura Rizzotto aus Lettland verstehen sich beim Speeddate prächtig.

14 Uhr. Es hat tatsächlich alles geklappt. Fünf Eurovision-Acts haben uns am Ocenário besucht und wir wurden nicht verhaftet. Den Anfang machte Rasmussen aus Dänemark, gefolgt vom Ukrainer Mélovin, Laura Rizzotto aus Lettland, Lea Sirk aus Slowenien und den DoReDoS aus Moldau. Oft bekommen wir das liebe Kompliment, dass unsere Speeddates den Künstlern am meisten Spaß gemacht haben, weil sie mal andere Fragen gestellt bekämen. Das lettische Team meinte, dass unser Aufbau wohl auch der teuerste bisher gewesen sei. Sie machen noch ein TV-Interview mit Stefan Spiegel und fragen nach seiner Meinung zum lettischen Song "Funny Girl". Nach dem Mittagessen fährt unser Technikteam in die Halle, in der es am Abend einen Livestream auf eurovision.de zu sehen gibt. Ich mache noch einen Abstecher ins Hotel und hole noch ein paar Leuchten für die Kamera, damit ihr nachher auch etwas davon sehen könnt.

10:50 Uhr. Der Tag heute kann auf zwei verschiedene Weisen verlaufen: Entweder ich sehe heute Abend das erste Semifinale live in der Halle oder ich lande im portugiesischen Gefängnis. Gestern wurden wir offenbar von Offiziellen dabei fotografiert, wie wir das Interview mit Zibbz in unserem Tuk Tuk gefilmt haben - verboten war dies aber nicht. Wahrscheinlich. Dennoch macht man uns heute Probleme. Eigentlich wollten wir direkt am Lissabonner Ocenário drehen, von wo aus man einen wunderbaren Blick auf die Halle hat. Und obwohl Polizei und Sicherheitskräfte vom Ocenário sehr nett zu uns waren und uns alles dort erlaubten, wollte der Schrankenwart das Tuk Tuk partout nicht auf den Platz lassen. Deshalb stehen wir jetzt direkt neben den Pollern des Ocenários mit - immerhin - schönen Palmen im Hintergrund und warten auf gleich fünf Interviewgäste.

Montag, 7. Mai

Die Belgier im Pressezentrum freuen sich nach Senneks Auftritt im Juryhalbfinale.
Die Belgier im Pressezentrum jubeln laut nach dem Auftritt von Sennek im Juryhalbfinale.

22 Uhr. Über den Abend hinweg arbeiten wir verteilt. Unsere Mediengestalter Mairena und Matze schneiden zusammen mit Technik-Chef Sascha die noch übrig gebliebenen Videos für die Webseite fertig. Stefan Spiegel und Kameramann Merlin filmen das Interview mit Elina Nechayeva und die großartige Opern-Ukulele-Version von "La forza". Online-Teamchef Jürgen, Jan Feddersen und ich sehen die Juryshow des ersten Halbfinales im Pressezentrum. Zypern bekommt den meisten Applaus. Heute Abend essen wir noch gemeinsam in unserer Wohnung in der Stadt.

Tuk-Tuk-Fahrer Dennis aus Bonn.
Unser Tuk-Tuk-Fahrer Dennis kennt alle Straßen, Orte und Geschichten Lissabons. Wir bringen ihm dafür den ESC ein bisschen näher.

18 Uhr. Die Location für die Interviews morgen ist wunderschön. Sie bietet einen genauso tollen Blick auf den Tejo wie auf die Halle und ist - leider von einer Schranke abgesperrt. Zusammen mit Dennis kurven wir um das Gelände und suchen eine Straße, die wir befahren können. Ein Polizist empfiehlt uns, noch mehrere schriftliche Genehmigungen einzuholen aber schließlich lässt sich auch mündlich alles so klären. Dennis spricht auch Portugiesisch - sehr hilfreich, wenn man hier mit Polizisten in Kontakt kommen möchte.

13:20 Uhr. Die Interviews sind geführt, alle Sänger haben sich sehr gut in unseren Speeddates angestellt. Mit den beiden Italienern konnten wir sogar noch eine Ukulele-Version von "Non mi avete fatto niente" aufnehmen. Co aus der Schweiz schonte verständlicherweise ihre Stimme für den Abend. Ich schreibe während den Interviews immer wieder mit den Presseverantwortlichen von Mélovin aus der Ukraine und Elina Nechayeva aus Estland. Schwierig ist es, alle Termine und Locations immer unter einen Hut zu bekommen. Nach 15 Mails steht fest: Mit Estland werden wir heute Abend noch ein Interview führen - die Ukraine kommt morgen dran.

Stefan Spiegel mit Ukulele bei der Interview-Vorbereitung am Tuk Tuk in Lissabon.
Letzte Interviewvorbereitungen am Tuk Tuk: Gleich kommen die Schweizer!

9:30 Uhr. Die schönste Art, Lissabon zu erkunden ist: mit einem Tuk Tuk! Mit so einer elektrisch betriebenen Rikscha kurven wir in den nächsten Tagen durch die Stadt - immer auf dem Weg zu neuen Interviews mit Kandidaten des ESC. Unser erster Stopp ist das Hotel der Schweizer. Co und Stee von den Zibbz schauen heute - am Tag der Juryshow für das erste Halbfinale - bei uns vorbei und stellen sich im Speeddate Stefans Fragen. Danach geht es zu den Italienern Ermal Meta und Fabrizio Moro, die uns in eine Bar auf dem Dach ihres Hotels eingeladen haben. Unser Tuk-Tuk-Fahrer kennt die verschlungensten Wege Lissabons. Er heißt Dennis und kam vor fünf Jahren aus Bonn hierher nach Portugal. Dass wir für die nächsten Tage auch noch einen deutschen Fahrer haben: pures Glück!

Fans auf der Tanzfläche bei der Eröffnung des Euroclubs in Lissabon 2018.
Es ist nicht ganz voll - aber die Fans, die am Eröffnungstag in den Euroclub gekommen sind, haben Spaß.

1:40 Uhr. An einigen Tagen ist es ja wirklich mal gut, früh ins Bett zu gehen. An anderen Tagen hingegen öffnet der Euroclub! Der Ort, an dem akkreditierte Delegationsmitglieder, Presse und auch Fans miteinander zu Eurovisions-Musik feiern können. In Lissabon ist der Ministerium Club, direkt am Eurovision Village, der große Treffpunkt und heute, am ersten Abend, ist noch etwas Platz auf der recht kleinen Tanzfläche. Auch der Eingangsbereich draußen ist sehr schön gestaltet - mit Sitzgelegenheiten und Palmen. Nach dem eher fehlgeplanten Euroclub letztes Jahr in Kiew, scheint Lissabon eine wesentlich bessere Lösung gefunden zu haben.

Sonntag, 6. Mai

20:40 Uhr. Wow! Das war wirklich cool: drei Stunden Live-Kommentieren mit Thomas Mohr und Alina Stiegler am roten Teppich. Die Eröffnungszeremonie des ESC dauerte deutlich länger als erwartet, aber wir haben geredet, bis die European Broadcasting Union (EBU) das Signal kappte. Die Ankunft der Künstler verzögerte sich gegen Ende um rund 30 Minuten - es war voll auf und abseits des roten Teppichs. So voll, dass unser Online-Teamchef noch nicht einmal aufs Gelände gelassen wurde und die Rückreise zum Hotel antreten musste. Hier warten wir jetzt auf unsere Crew von vor Ort und gehen auf jeden Fall anschließend noch gemeinsam Essen. Dabei muss natürlich weiter geplant werden: Die nächsten Interviews folgen schon morgen!

Madame Monsieur auf der Bühne in Lissabon. © eurovision.tv Foto: Andres Putting
"Mercy, Mercy!" - Das Ehepaar Madame Monsieur aus Frankreich zeigt auch in der zweiten Probe eine gute Leistung.

15:30 Uhr. Gerade noch rechtzeitig zur Probe und Pressekonferenz von Frankreich und Italien habe ich es heute in die Halle geschafft. Bei Madame Monsieur ist die Halle zuerst ganz dunkel und alles fokussiert sich auf die Franzosen. Dann trennt sich das Paar, geht rechts und links von der Hauptbühne auf einen Bühnenteil davor, wo sie sich wieder treffen und gemeinsam zum Ende des Liedes ihre besondere Geste machen: eine Hand zum Himmel strecken. Wenn das Publikum dies nachmacht, kann es eine besondere Stimmung geben. Italien taucht hingegen die ganze Halle komplett in Rot. Bei Ermal Meta und Fabrizio Moro passiert auf der Bühne nicht viel, dafür werden Textzeilen aus ihrem Song in verschiedenen Sprachen im Bild eingeblendet. In der Pressekonferenz sagt Ermal Meta, "Non mi avete fatto niente" sei kein politisches Lied, sondern ein soziales. Großen Applaus gibt es von den italienischen Journalisten, als Italien als einziges Big-Five-Land einen Startplatz in der zweiten Hälfte des Finales zugelost bekommt. Michael Schulte startet am 12. Mai in der ersten Hälfte. Ein Großteil unseres Teams ist jetzt bereits in Belém am roten Teppich. Ich bin wieder zurück im Hotel und bereite hier die Übertragung mit vor.

11:30 Uhr. Der Tag heute hat ein Highlight, auf das alle hinarbeiten. Der rote Teppich in Belém, einem im Westen Lissabons gelegenen Stadtteil. Dort werden vor dem Museum für Kunst, Architektur und Technologie (MAAT) alle 43 Künstler einen Teppich entlangschreiten - eingerahmt von Fans und Journalisten. Alina Stiegler wird für eurovision.de (ab 18 Uhr im Livestream) vor Ort sein und die Künstler ans Mikrofon holen. Thomas Mohr und ich kommentieren das internationale Bildsignal aus unserem Radiostudio im Hotel der deutschen Delegation.

Die Finnin Saara Aalto tritt live auf der israelischen Party in Lissabon auf.
Saara Aalto aus Finnland macht Stimmung! Sie singt ihren ESC-Song "Monsters".

3:30 Uhr. Die Party hat gehalten, was sie versprochen hat! Als wir den Saal betreten, kommt gerade Saara Aalto aus Finnland auf die Bühne und singt zwei ihrer Musiktitel, darunter natürlich auch ihren Wettbewerbssong "Monsters". Damit steht sie in einer langen Reihe an Künstlern, die sich den Auftritt auf der Party der israelischen Delegation nicht nehmen lassen. Großen Applaus gibt es für Ari Ólafsson aus Island, der nicht nur "Our Choice" performt, sondern auch ein Medley aus ESC-Hits wie "My Number One", dem Siegersong aus Kiew 2005 und "Grande Amore", dem italienischen Drittplatzierten von Wien 2015. Natürlich ist bei Nettas Auftritt gegen ein Uhr morgens die Stimmung am besten, doch kurz zuvor sorgte Rasmussen aus Dänemark für einen ganz besonderen Moment: Nur zur Gitarre und inmitten der stimmgewaltigen ESC-Fans auf der Party sang er seinen Song "Higher Ground".

Die lange Schlange vor der israelischen Party in Lissabon.
Die rund 100 Meter lange Schlange vor dem Capitólio in Lissabon - dem Ort der Israelischen Party.

0:10 Uhr. Okay, es hat etwas gedauert. Seit knapp zwei Stunden stehen wir in der Schlange vor dem Lissabonner Kino Capitólio, in dem heute Abend etwas ganz Großes stattfindet. Die israelische Party ist immer ein besonderes Event in der ESC-Woche: Jetzt ist sie hier und von draußen hören wir zwar schon die Live-Musik, etwa von den DoReDoS aus Moldau, nur sehen können wir nichts. Das liegt auch an der sehr strengen Security, die, kurz bevor wir endlich das Ende der Schlange erreicht haben, einen Einlassstopp verhängte und nicht immer Leute hineinließ, bloß weil auch ständig Leute die Location wieder verließen. Dank der fantastischen Überredungskunst der deutschen Head of Press Iris Bents kommen wir schließlich rein. Großes Dankeschön!

Samstag, 5. Mai

Der österreichische ESC-Kandidat Cesár Sampson mit dem deutschen Michael Schulte.
Cesár Sampson und Michael Schulte verstehen sich nicht nur beim gegenseitigen Interview richtig gut.

19:20 Uhr. Leider konnten nicht alle unsere Interviewpartner den Ortswechsel mitmachen, aber wir hatten großen Spaß mit unserem Kandidaten Michael Schulte und Cesár Sampson aus Österreich. Beide waren schon in ihren Einzelinterviews gut drauf und hatten Spaß daran, sich auch mal gegenseitig Fragen zu stellen und abschließend den österreichischen Song "Nobody But You" zur Gitarre zu performen. Zwischenzeitlich war es sehr eng bei so vielen Delegationsmitgliedern, Pressevertretern und Künstlern auf unserer kleinen schnuckeligen Hotel-Dachterrasse - aber der ESC ist schließlich auch dazu da, Menschen enger zusammenzubringen!

Alina Stiegler mit Griechenlands Kandidatin Yianna Terzi.
Alina Stiegler beim Speeddate mit Yianna Terzi.

13:40 Uhr. Das Interview mit Yianna Terzi lief großartig! Die Griechin ist sehr sympathisch und macht gerne eine Ukulele-Version ihres Liedes "Oniro Mou" mit Hilfe von Stefan Spiegel, der extra noch ins Appartement flitzte, um sein Instrument zu holen.

10 Uhr. Brainstorming beim Frühstück: Was machen wir heute mit unseren Interviewgästen? Durch leichte Kommunikationsschwierigkeiten kriegen wir mehr Toast und Kaffee als wir eigentlich wollten, aber mehr ist immer besser!

Blick von der Dachterasse der Nordischen Party auf Lissabon.
Von der Dachterasse, auf der die Nordische Party stattfindet, haben wir eine wunderbare Aussicht auf Lissabon.

00:40 Uhr. Viele von uns sind bald 24 Stunden lang wach. Aber das musste sein: Die Nordische Party wird alljährlich von den skandinavischen Ländern veranstaltet. Natürlich sind auch wir dieses Jahr dabei. Gefeiert wird im sechsten Stock eines Einkaufszentrums - auf einer Terrasse über den Dächern Lissabons. Wir treffen Rasmussen und seine Backgroundsänger, aber so langsam sollten wir wirklich mal ins Bett gehen ...

Freitag, 4. Mai

20:15 Uhr. Die Interviews an nächsten Morgen sollten ursprünglich im Eurovision Village stattfinden. Eine ganz schlechte Idee. Denn die Soundchecks der auftretenden Künstler beginnen hier sehr früh und ein Ortsbesuch zeigt: Dann versteht man sein eigenes Wort nicht mehr. Jetzt gerade sind wir im portugiesischen Restaurant mit dem gesamten Team Abendessen, immer wieder telefoniere ich mit den Heads of Press der verschiedenen Delegationen, um unsere für morgen geplanten Interviews umzulegen.

17 Uhr. Den Nachmittag über versuche ich, Interview mit vielen Delegationen für die nächsten Tage zu organisieren. Morgen treffen wir unter anderem auf die Griechin Yianna Terzi und den Österreicher Cesár Sampson. Jetzt aber Spannung im Pressezentrum: Michael Schulte hat seine erste Probe und bekommt dafür von den Journalisten durchaus Applaus. Auch die Kollegen Thomas Mohr, Jan Feddersen und BennyBenny vom Prinz Blog, den wir hier getroffen haben, finden lobende Worte für die Inszenierung.

Variationen von Trockenfisch im Lissabonner Restaurant.
Variationen von Trockenfisch im Restaurant am Tejo.

11:50 Uhr. Die Wege zum Ort des Geschehens sind lang. Um zum Pressezentrum zu gelangen, müssen wir erst einmal in weitem Bogen um die Halle gehen. Noch viel gefährlicher allerdings: Der Weg von der U-Bahn zur Arena führt durch ein Einkaufszentrum. Und weil unsere liebe Moderatorin noch dringend eine Rundbürste kaufen musste, verzögerte sich unsere Ankunft um ein paar weitere Minuten. Mit der Akkreditierung in der Hand geht es für uns schließlich das erste Mal ins Pressezentrum und zu den zweiten Proben von Norwegen und Dänemark in die Halle. Zwischendrin geht es ins Restaurant: Wir sind in Portugal, stilecht gibt es Fisch.

9 Uhr (portugiesische Zeit). Wir sind gelandet! Bom dia, Lisboa. Im Taxi geht es für uns in unsere Ferienwohnung, wo wir die nächsten neun Tage gemeinsam arbeiten, leben und - dank Stefan Spiegels Liebe für Musikinstrumente - extrem viele ESC-Songs auf der Ukulele hören werden. Das Appartement ist noch nicht vollständig hergerichtet und deshalb geht es für uns erstmal zum Akkreditieren zur Altice Arena. Der Ort, an dem die Magie beginnt.

Das Team von eurovision.de vor dem Abflug am Flughafen Hamburg.
Das Team von eurovision.de gut gelaunt, doch übermüdet am Flughafen in Hamburg.

3:10 Uhr (deutsche Zeit). In Bille Augusts Film "Nachtzug nach Lissabon" fährt ein älterer Gymnasiallehrer durch Zufall nach Portugal und entdeckt in den Mauern der Stadt eine verworrene vergangene Geschichte. In großen Bildern verknüpft der mit Weltstars besetzte Film gleich zwei Handlungsstränge zu einem Stück europäischem Kino. Aber viel feuilletonistischer wird es hier auch nicht mehr. Denn wir nehmen nicht den Nachtzug - sondern den Flieger. Und unsere Geschichte ist der Eurovision Song Contest, unsere Weltstars sind die 43 Kandidaten. Schon Ende April begannen die ESC-Proben in der Altice Arena und heute macht sich unser ganzes Team auf die Reise. Zu spät? Oh nein, viel zu früh.

Weitere Informationen
Stefan Spiegel, Mairena Schuster, Duncan Laurence, Alina Stiegler, Marcel Stober und Joshua Zonnekein (v.l.)  Foto: Claudia Timmann

Marcel tov - Ekstase im Pressezentrum, Skandal um Weißrussland

Hinter den Kulissen bei eurovision.de in Tel Aviv. Weißrusslands Jury wird vor dem Finale disqualifiziert und das Pressezentrum feiert den Sieg von Duncan Laurence. mehr

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 12.05.2018 | 21:00 Uhr

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