Zoë erobert Fan-Herzen bei Eurovision in Concert
Falls ein Fantreffen-Event als Gradmesser für das ESC-Finale gelten darf, dann tritt die 19-jährige Zoë in Conchitas Fußstapfen. Vor zwei Jahren fegte die Österreicherin mit Bart das Publikum bei Eurovision in Concert vom Hocker - und siegte danach beim ESC-Finale in Kopenhagen. Beim diesjährigen Event im Amsterdamer Kultclub Melkweg mit 26 Acts - ein Abend also in voller ESC-Finallänge - wurde die Wiener Sängerin Zoë besonders frenetisch bejubelt.
Zoë und Amir - live ein gutes Gesamtpaket
Ihre Stimmsicherheit, der fröhliche französische Chanson "Loin d'ici" und ihr leicht naiv-erfreutes Auftreten bieten live ein gutes Gesamtpaket. Das wird auch in Stockholm gut ankommen. Der Sprung ins Finale dürfte für die Sängerin also kein Problem sein. Auch der Franzose Amir, dessen Auftritt mit Spannung erwartet wurde, erfüllte die Hoffnungen der Fans. Sein Beitrag "J'ai Cherché", der bei den ESC-Wetten der Buchmacher derzeit an zweiter Stelle liegt, ist auch live so fluffig wie im Video und macht gute Laune. "Eurovision handelt genau hiervon!", rief der Fanfavorit nach dem großen Jubel der internationalen Fans und ergänzte: "God bless Eurovision".
Favoriten aus Russland und Schweden nicht dabei
Seit nunmehr acht Jahren ist es dem ehrenamtlichen Engagement der Fanorganisation OGAE-Niederlande zu verdanken, dass in Amsterdam jährlich vor dem eigentlichen Event fast die Hälfte der ESC-Acts live aufeinandertreffen. Die aus vielen Ländern Europas angereisten Fans erleben die Künstler hautnah. Auch den Weißrussen Ivan, der aber wedernackt, noch mit Wölfen tanzt. Das Publikum geht auch bei schrägen Titeln wie Zyperns Beitrag "Alter Ego" von Minus One oder Rumäniens musicalähnlicher Rocknummer "Moment Of Silence" von Ovidiu Anton mit.
Nach diesem langen und vergnüglichen Abend fällt auf: Es sind wenige mitreißende, radiotaugliche Beiträge dabei, auch wenn der ukrainische Song "1944" und der lettische "Heartbeat" durch dunkle, elektronische Beats herausstechen. Fairerweise muss ergänzt werden, dass die Favoriten aus Russland (Sergey Lazarev) und Schweden (Frans) mit ihren Uptemposongs fehlen. Aber das tut der familiären Stimmung, angeheizt durch die knappen, aber humorvollen Kommentare der Moderatoren Cornald Maas und Hera Björk (ehemalige ESC-Teilnehmerin Islands), keinen Abbruch.
Land | Künstler | Song |
---|---|---|
Albanien | Eneda Tarifa | "Fairytale" |
Bosnien-Herzegowina | Dalal Midhat Talakić, Fuad Backović-Deen and Ana Rucner | "Ljubav Je" |
Bulgarien | Poli Genova | "If Love Was A Crime" |
Estland | Jüri Pootsmann | "Play" |
Frankreich | Amir | "J'ai cherché" |
Großbritannien | Joe and Jake | "You're Not Alone" |
Island | Greta Salóme | "Hear Them Calling" |
Israel | Hovi Star | "Made Of Stars" |
Italien | Francesca Michielin | "No Degree Of Separation" |
Kroatien | Nina Kraljić | "Lighthouse" |
Lettland | Justs | "Heartbeat" |
Malta | Ira Losco | "Walk On Water" |
Mazedonien (FYR) | Kaliopi | "Dona" |
Moldau | Lidia Isac | "Falling Stars" |
Montenegro | Highway | "The Real Thing" |
Niederlande | Douwe Bob | "Slow Down" |
Norwegen | Agnete | "Icebreaker" |
Österreich | Zoë | "Loin d'ici" |
Rumänien | Ovidiu Anton | "Moment Of Silence" |
Schweiz | Rykka | "The Last Of Our Kind" |
Serbien | Sanja Vučič | "Goodbye" |
Slowenien | ManuElla | "Blue And Red" |
Spanien | Barei | "Say Yay!" |
Ukraine | Jamala | "1944" |
Weißrussland | Ivan | "Help You Fly" |
Zypern | Minus One | "Alter Ego" |
In einer früheren Version hatten wir in der Bildunterschrift bei Bild 19 der Galerie irrtümlich Jamala als armenische Kandidatin genannt und erklärt, in ihrem Song "1944" ginge es um den Völkermord an den Armeniern. Jamala ist natürlich die Kandidatin der Ukraine und in ihrem Song geht es um den Völkermord an den Krimtartaren. Wir haben das korrigiert und bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.