Stand: 28.02.2016 14:30 Uhr

Agnete gewinnt norwegischen ESC-Vorentscheid

Die norwegische ESC-Teilnehmerin Agnete © NRK
Agnete ist mit großem Vorsprung vor der Konkurrenz die Siegerin des norwegischen Melodi Grand Prixs.

Mit der ersten Durchsage des Televotings, dem des nördlichen Norwegens, war schon klar, wer den Melodi Grand Prix gewinnen wird und am Ende hatte die sehr stimmkräftige 21-jährige Agnete Johnsen mit "Icebreaker" die Fahrkarte zum ESC gelöst. Ihre Qualifikation für das Finale in Stockholm im Mai gilt nach Durchsicht von Fanforen als gewiss.

Sieg mit großem Vorsprung

Zehn Acts standen im Osloer Spektrum - 1996 Location des ESC, den Eimear Quinn gewann - zur Auswahl. Moderiert hatten den Abend die Musikerin Silje Nymoen (Künstlerinnenname SiLyA) und der TV-Moderator Kåre Magnus Bergh. Im Golden Final setzte sich schließlich Agnete durch. Sie ist eine routinierte Unterhaltungskünstlerin, die 2008 als Sängerin der Gruppe The Black Sheeps den Junior Melodi Grand Prix gewinnen konnte und mit dieser Band 2011 beim norwegischen Vorentscheid hinter Siegerin Stella Mwangi den zweiten Rang belegte. Agnete hatte in allen vier Stimmbezirken (Nord, Süden, Westen und Osten) einen krassen Vorsprung. Am Ende konnte sie 166.728 Televotingstimmen auf sich vereinen, auf dem zweiten Platz landete mit einem karibisch anmutenden Lied Freddy Kalas ("Feel Da Rush"), der 88.128 Stimmen erhielt. Dritte wurde schließlich die fröhlich gestimmte und extrem frisurenbetonte Fünf-Jungs-Gruppe Suite16 ("Anna Lee") mit 56.671 Stimmen. Den vierten Rang belegte die aktuell in Berlin lebende Songwriterin Laila Samuels mit "Afterglow". Für sie, deren Lied zu den Favoriten zählte und die als Komponistin für Lena und Stefanie Heinzmann arbeitete, blieben nur 48.865 Televotingstimmen übrig.

Reigen der ESC-Ehemaligen

Kjetil Mørland und Debrah Scarlett bei ihrem Auftritt beim norwegischen ESC-Vorentscheid. © NRK Foto: Julia Naglestad
Die ESC-Vorjahresteilnehmer Kjetil Mørland und Debrah Scarlett durften beim Melodi Grand Prix nicht fehlen: Sie performten ihren Song "A Monster Like Me".

Die Show war in jeder Hinsicht kurzweilig - und auch beim Entertainment zwischen den Wettbewerbsliedern ESC-fokussiert. Wie in einer historischen Revue kamen eine Fülle von norwegischen ESC-Stars performend zum Auftritt: Kate (ESC 1987 in Brüssel), Jahn Teigen (unter anderem 1978 in Paris legendärer letzter Platz) und Åse Kleveland (einst norwegische Kulturministerin, Dritte beim ESC 1966 in Luxemburg, 1986 Moderatorin des ESC in Bergen), auch Kjetil Mørland & Debra Scarlett, die ihr "A Monster Like Me" aus dem ESC-Vorjahr in Wien abermals darboten. Schön auch, dass während dieses Melodi Grand Prix an die kürzlich verstorbene erste norwegische ESC-Vertreterin Nora Brockstedt (ESC 1960 in London und 1961 in Cannes) erinnert wurde.

Agnete Johnsen, bekannte vor dem Wettstreit am Samstag, dass es für sie Therapie sei, auf der Bühne zu stehen. Ihr Lied "Icebreaker" beginnt stilistisch wie technoschwere Clubmusik, ehe es zum Refrain sich zu einem zum Mitgrooven eignenden Ohrwurm sondergleichen entwickelt: Das musicaleske Lied steht und fällt freilich mit dem Gesang der Chanteuse - ohne die Stimmgewalt Agnetes mag es bei manchen als trivial empfunden werden. Und doch bleibt es am Ende verstörend unentschieden.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 14.05.2016 | 21:00 Uhr

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