Greta Salóme für Island wieder dabei
Nach Ira Losco für Malta, Deen für Bosnien-Herzegowina, Kaliopi für Mazedonien und Poli Genova für Bulgarien greift auch Island in diesem Jahr auf ESC-erfahrenes Personal zurück: Am Ende einer ausgesprochen unterhaltsamen Vorentscheidungsshow konnte Greta Salóme Stefánsdóttir das Superfinale mit dem selbst geschriebenen Titel "Hear Them Calling" für sich entscheiden. Die 29-jährige Sängerin und Komponistin hatte ihr Land schon 2012 mit dem Titel "Never Forget" vertreten.
30 Jahre ESC
Der diesjährige Söngvakeppni Sjónvarpsins, wie der isländische ESC-Vorentscheid offiziell heißt, diente in diesem Jahr nicht nur der Wahl des nationalen Beitrags für Stockholm, sondern markierte auch ein Jubiläum: Vor 30 Jahren nahm Island das erste Mal am Eurovision Song Contest teil. Kein Wunder, dass in der Finalsendung nicht nur Pálmi Gunnarson und Helga Möller gehuldigt wurde, die 1986 gemeinsam mit Eiríkur Hauksson den ersten isländischen Beitrag "Gleðibankinn" sangen, sondern auch der Siegerin des fraglichen Jahrgangs, Sandra Kim. Gunnarson war sogar im diesjährigen Wettbewerb noch einmal angetreten, mit einer etwas altbackenen Ballade allerdings im zweiten Halbfinale des Söngvakeppni gescheitert. Eine andere alte Bekannte hatte es dagegen ins Finale geschafft: Greta Salóme Stefánsdóttir, die 2012 in Baku gemeinsam mit Sänger Jónsi die isländischen Farben vertreten hatte.
Gewählt ist gewählt
Anders als in den Vorjahren wurden die Wettbewerbsbeiträge in diesem Jahr nur in den Halbfinalrunden auf Isländisch gesungen. Im Finale mussten sich die sechs Bewerber entscheiden, ob sie in Landessprache oder auf Englisch antreten wollen, damit das Publikum nicht die Katze im Sack wählen muss. Nur einer der Finalisten blieb bei der isländischen Version: Elísabet Ormslev mit ihrer - ebenfalls von Greta Salóme Stefánsdóttir geschriebenen - Ballade "Á ný", die Erinnerungen an Adele wachrief und unverdient auf dem letzten Platz landete. Am Ende war es wohl die Loreen-artige Performance mit Schattenspielen und Tintenwolken, die Greta Salóme im Superfinale gegen Alda Dís Arnardóttirs "Now" gewinnen ließ. Musikalisch ist "Hear Them Calling" mit seiner Wildwest-Anmutung nämlich eher blass und alles andere als eine sichere Bank fürs Finale.