ESC-Finale ist komplett: Finnland und Schweden sind dabei
Im zweiten Halbfinale des Eurovision Song Contest 2022 hatten 18 Acts ihren großen Auftritt. Zehn von ihnen können sich jetzt über ihren Platz im Finale am Samstag freuen.
Auf der großen ESC-Bühne im PalaOlimpico in Turin haben sich am Donnerstagabend zehn Kandidatinnen und Kandidaten die letzten freien Plätze im Finale gesichert. Sie überzeugten Publikum und Jurys. Auch Deutschland konnte in diesem Halbfinale abstimmen. Für acht Acts ist der Wettbewerb nun zu Ende.
Diese Acts sind im ESC-Finale 2022
- Belgien: Jérémie Makiese | "Miss You"
- Tschechische Republik: We Are Domi | "Lights Off"
- Aserbaidschan: Nadir Rustamli | "Fade To Black"
- Polen: Ochman | "River"
- Finnland: The Rasmus | "Jezebel"
- Estland: Stefan | "Hope"
- Australien: Sheldon Riley | "Not The Same"
- Schweden: Cornelia Jakobs | "Hold Me Closer"
- Rumänien: WRS | "Llámame"
- Serbien: Konstrakta | "In corpore sano"
Ausgeschieden im zweiten Halbfinale
- Israel: Michael Ben David | "I.M"
- Georgien: Circus Mircus | "Lock Me In"
- Malta: Emma Muscat | "I Am What I Am"
- San Marino: Achille Lauro | "Stripper"
- Zypern: Andromache | "Ela"
- Irland: Brooke | "That’s Rich"
- Nordmazedonien: Andrea | "Circles"
- Montenegro: Vladana | "Breathe"
Neben den teilnehmenden Ländern war Deutschland gemeinsam mit Spanien und Großbritannien (UK) - als sogenannte Big-Five-Länder - im zweiten Halbfinale ebenfalls abstimmberechtigt.
Belgier Jeremie Makiese stilsicher ins große Finale
Zehn Plätze für 18 Bewerber: Das zweite Halbfinale erwies sich als deutlich größere Hürde als das erste mit nur 17 Ländern. Dafür gab es diesmal weniger Überraschungen als noch am Dienstag. Fünf junge Sänger haben mit ganz unterschiedlichen Musikgenres das große Finale erreicht. Musikalisch überzeugte vor allem Jeremie Makiese für Belgien. Der Torhüter fischt bei einem Zweitligisten nicht nur erfolgreich Bälle aus dem Netz, an diesem Abend zeigte der 21-Jährige was er außerdem ziemlich gut kann - singen. Stilistisch bewegte er sich zwischen Gospel, R'n'B und Soul. Dazu präsentierten seine Tänzer Streetdance, eine coole und moderne Nummer.
Australier Sheldon Riley sang über Ausgrenzung
Stufe um Stufe erklomm auch Sheldon Riley aus Australien die ESC-Bühne. Ausgestattet mit einem 40 Kilogramm schweren Diven-Gewand, verziert mit Glitzersteinen und Federn, sang er kraftvoll zu "Not The Same" seine ganz persönliche Geschichte über Ausgrenzung und Autismus. Der 23-Jährige leidet seit seiner Kindheit am Asperger-Syndrom. Seine damit verbundene Schüchternheit verbirgt er stets hinter einer Maske, so auch an diesem Abend. Bis er sie absetzte - das war ein bewegender Moment, auch für ihn selbst. Ins Finale schaffte es außerdem der Este Stefan. Der 24-Jährige liebt Ennio Morricone und so sang er sich mit seiner warmen Stimme durch eine stilisierte Westernlandschaft ins Finale hinein. Dahin folgten ihm auch Ochman aus Polen und - etwas überraschend - Nadir Rustamli aus Aserbaidschan.
The Rasmus und Konstrakta begeisterten mit ihren Auftritten
Liebhaber von rockigen Klängen kamen im PalaOlimpico in Turin auch auf ihre Kosten. The Rasmus aus Finnland feierten gleich zu Beginn eine teuflische Geburtstagsparty in Schwarz-Gelb. Sänger Lauri Ylönen entledigte sich während der Show seines Friesennerzes und bewegte sich durch riesige Luftballons. Sehr solide und schön anzuschauen. Begeistert hat auch Konstrakta aus Serbien, die an diesem Abend zweifelsohne einen ganz eindringlichen Auftritt inszenierte. Zu "In corpore sano" wusch sich die Sängerin mit ihrem hypnotisierenden Blick, rhythmischem Klatschen und dem Refrain "biti zdrava", "gesund sein" gründlich die Hände. Ein ikonischer ESC-Moment.
Cornelia Jakobs aus Schweden schaffte es barfuß ins Finale
Ins Finale zog wie erwartet Cornelia Jakobs für Schweden ein. Sie betrat die Bühne barfuß und präsentierte mit ihrer rauchigen Stimme "Hold Me Closer". Zum Schluss des Auftritts sang sogar das Publikum mit. Auch das Weiterkommen der Tschechischen Republik war keine Überraschung. We Are Domi präsentierten eine dynamische Electro-House-Nummer, zu der sie im Hintergrund Michelangelos David zu Staub zerfallen ließen. Auch Sänger WRS aus Rumänien tanzte sich mit "Llámame" und ganz viel positiver Ausstrahlung ins Finale.
Kein Finale für Achille Lauro und Michael Ben David
Auf der Strecke blieb trotz Heimspiels und spektakulärer Show, inklusive Bullenritt, Achille Lauro. Der Italiener trat für San Marino an. Ausgeschieden ist unter anderem auch der Israeli Michael Ben David mit seiner gesungenen "Pride Parade". Weniger ist manchmal eben doch mehr.
25 Acts stehen im ESC-Finale
Im ESC-Finale am Samstag in Turin gehen 25 Länder mit ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern an den Start. Dafür hatten sich bereits zehn Acts im ersten Halbfinale qualifiziert. Gesetzt für den Finalabend sind auch immer die Big-Five-Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien Spanien und natürlich Italien - in diesem Jahr auch Gastgeber. Für Deutschland startet Malik Harris mit "Rockstars".