Zweites ESC-Halbfinale: Wer bekam wie viele Punkte
In Liverpool sind die Halbfinalrunden zu Ende gegangen. Zehn der angetretenen 16 Acts im zweiten Semi haben die Hürde geschafft und stehen am Samstag im Finale des Eurovision Song Contest 2023.
Am Donnerstagabend sind 16 Kandidatinnen und Kandidaten im zweiten Halbfinale angetreten. Zehn Acts haben das Publikum überzeugt und können sich nun auf ihren Auftritt im großen Finale freuen.
Diese Acts sind nach dem zweiten ESC-Halbfinale weiter
- Australien mit Voyager - "Promise"
- Österreich mit Teya & Salena - "Who The Hell Is Edgar?"
- Polen mit Blanka - "Solo"
- Litauen mit Monika Linkytė - "Stay"
- Slowenien mit Joker Out - "Carpe Diem"
- Armenien mit Brunette - "Future Lover"
- Zypern mit Andrew Lambrou - "Break A Broken Heart"
- Belgien mit Gustaph - "Because Of You"
- Albanien mit Albina & Familja Kelmendi - "Duje"
- Estland mit Alika - "Bridges"
Ausgeschieden im zweiten Halbfinale 2023
- Island: Diljá - "Power"
- Georgien: Iru - "Echo"
- Griechenland: Victor Vernicos - "What They Say"
- Dänemark mit Reiley - "Breaking My Heart"
- Rumänien mit Theodor Andrei - "D.G.T. (Off And On)"
- San Marino mit Piqued Jacks - "Like An Animal"
Punkte | Land | Künstler | Titel |
---|---|---|---|
149 | Australien | Voyager | Promise |
137 | Österreich | Teya & Salena | Who The Hell Is Edgar? |
124 | Polen | Blanka | Solo |
110 | Litauen | Monika Linkytė | Stay |
103 | Slowenien | Joker Out | Carpe Diem |
99 | Armenien | Brunette | Future Lover |
94 | Zypern | Andrew Lambrou | Break A Broken Heart |
90 | Belgien | Gustaph | Because Of You |
83 | Albanien | Albina & Familja Kelmendi | Duje |
74 | Estland | Alika | Bridges |
44 | Island | Diljá | Power |
33 | Georgien | Iru | Echo |
14 | Griechenland | Victor Vernicos | What They Say |
6 | Dänemark | Reiley | Breaking My Heart |
San Marino | Piqued Jacks | Like An Animal | |
Rumänien | Theodor Andrei | D.G.T. (Off And On) |
Wenige Favoriten im Starterfeld - Ausgang offen
Im zweiten Halbfinale singen 16 Acts um zehn noch verbleibende Finalplätze. Es ist deutlich offener als das erste Semi am Dienstag - dort starteten bereits etliche Favoriten auf den ESC-Sieg 2023. Was bleibt von diesem Abend hängen? Die vorherrschende Farbe Pink, Shorts als modischer Trend bei den Herren und - vor allem - gebrochene Herzen.
Sternstunde der Rock- und Metalbands
Reisende in Sachen Musik sind Voyager, die Progressive-Metal-Band aus dem australischen Perth. Über 14.000 Kilometer haben Danny Estrin, der ursprünglich aus dem norddeutschen Buchholz stammt, und seine Mitstreiter zurückgelegt, um in Liverpool mit dem Titel "Promise" an den Start zu gehen. Voyager haben nicht zu viel versprochen: Sie ziehen samt Sportwagen und Feuerfontänen furios ins Finale ein. Etwas braver gehen es Joker Out aus Slowenien mit "Carpe Diem" an. Bojan, Jure, Kris, Jan und Nace lieben Outfits im Stil der 70er und tanzen gerne. Sie genießen eben den Tag - und den Einzug ins Finale.
Belgien mit viel Verve ins Finale
Unter die 26 Finalisten hat es auch Gustaph geschafft. Der Sänger mit dem weißen Hut und dem smarten Lächeln schreitet die Showtreppe gekonnt hinunter. Unten wartet der Chor mit drei stimmlich starken Sängerinnen. "Because Of You" lädt zum Tanzen wie zu guten alten Disco-Zeiten ein. Ein sehr dynamisches Belgien, das diese verrückte Welt für einen Moment vergessen lässt.
Österreich nimmt Musikbranche aufs Korn
"Oh mio padre, there's a ghost in my body, ohhhhhhh, Poe, Poe, Poe, Poe, Poe" - mit diesem fast sakral klingenden Refrain brennt sich Nachbar Österreich ins Gedächtnis. Teya & Salena kritisieren in ihrem satirischen Song "Who The Hell Is Edgar?" die männliche dominierte Musikbranche. Guter Gesang, klare Farben und eine ausgefeilte Tanzroutine ergeben eine überzeugende Performance. Wie erwartet zieht das Duo ins Finale ein.
Spiritueller Pop und Volkskunst aus Litauen
Stimmlich haben auch Alika aus Estland und Monika Linkytė aus Litauen überzeugt. Die erst 20-jährige Estin erinnert bei der Präsentation von "Bridges" manchmal an Adele. Sehr pur, sehr schön. Monika Linkytė bringt ein Stück Litauen nach Liverpool. Der traditionelle Refrain "Čiūto tūto" stammt aus mehrstimmig gesungenen Volksliedern. Im Hintergrund erscheinen Figuren und Symbole aus der Volkskunst des baltischen Landes. So viel spirituelle Kraft ist auf jeden Fall finalwürdig.
Das Licht überwindet die Dunkelheit
Wie schon im ersten Halbfinale nimmt die Ukraine bei den Interval-Acts einen großen Platz ein, generationenübergreifend. Für Maria Yaremchuk, die ukrainische ESC-Teilnehmerin von 2014, Rapper OTOY und die erst 14-jährige ukrainische JESC-Teilnehmerin Zlata Dziunka bedeutet Musik so viel wie Licht. In Zeiten des Krieges überwindet es die Dunkelheit.
Gelb, Blau, Pink: Die Farben des ESC in Liverpool strahlen in diesen Tagen ein Stück Hoffnung aus. Und sie verbinden Europa musikalisch - "United by music" von West nach Ost.
26 Acts starten im Finale am Samstag
Neben den teilnehmenden Halbfinal-Ländern konnten als sogenannte Big-Five-Länder auch Spanien und Großbritannien sowie die Ukraine als Gewinnerland 2022 ihre Votings im zweiten Semi abgeben. Laut der aktuellen Regeln stimmt seit diesem Jahr nur noch das Publikum ab. Die Jurys kommen dann erst im Finale wieder zum Einsatz.
Bereits vorab gesetzt für den Finalabend waren die Big-Five-Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien. Sie tragen die finanzielle Hauptlast des Eurovision Song Contests. Außerdem hatte auch die Ukraine, für die Großbritannien den ESC austrägt, als Vorjahressieger bereits einen festen Platz im Finale. Für Deutschland gehen Lord Of The Lost mit "Blood & Glitter" an den Start. Insgesamt stehen jetzt 26 Länder fürs Finale fest.