Reiley setzt neue Maßstäbe für Dänemark
Der Sänger Reiley vertritt Dänemark mit dem Elektropop-Liebeslied "Breaking My Heart" beim Eurovision Song Contest in Liverpool. Er ist der erste ESC-Teilnehmer von den Färöer-Inseln.
Riley heißt im bürgerlichen Leben Rani Petersen. Er ist in der Kleinstadt Thorshavn, mit 13.000 Einwohnern der Hauptort der Faröer-Inseln aufgewachsen. 2019 begann er eine in Dänemark beispiellose TikTok-Karriere mit mittlerweile knapp elf Millionen Followern. Seinen ESC-Song hat er gemeinsam mit Sivert Hjeltnes Hagtvet, Hilda Stenmalm und Bård Mathias Bonsaksen geschrieben.
Auf internationalem Erfolgskurs
Schon im Vorfeld wurde Reiley von den Buchmachern als potenzieller Kandidat auf den Sieg gehandelt. Das lag vermutlich auch daran, dass sein buntes, genderfluides Auftreten bei der internationalen Jugend unfassbar gut ankommt: Bis nach Südkorea hat er es mit seiner Debütsingle "Let It Ring" geschafft und darf sich nun glücklicher Besitzer eines Schallplattenvertrags bei dem US-amerikanischen Label Atlantic Records nennen, das mit internationalen Stars wie Bruno Mars, Ava Max und der Rapperin Cardi B zusammenarbeitet. Seinen Erfolgskurs könnte er beim Song Contest fortsetzen, denn der frische Sound des Sängers geht nicht nur seinen meist jungen Fans in die Beine, sondern dürfte auch jeden Hitradio-Redakteur beglücken.
"Melodi Grand Prix": Mit Superfinale und Vorjahressiegern
Im 53. Jahr seines Bestehens bejubelten die Dänen den dänischen "Melodi Grand Prix" wie eh und je - ungeachtet des in jüngster Zeit eher enttäuschenden Abschneidens der gefeierten Beiträge von Fyr og Flamme und Reddi, die sich nicht für das ESC-Finale qualifizieren konnten. Warum also ändern, was beim heimischen Publikum so gut ankommt? So durfte das Publikum wie im Vorjahr aus acht Beiträgen auswählen, die von einer internen Fachjury als repräsentativ für die dänische Musikszene befunden wurden. Die drei bestbewerteten Songs durften dann in einem Superfinale noch einmal gegeneinander antreten, das Reiley dank einer klaren Jurypräferenz für sich entscheiden konnte. Höhepunkt des Pausenprogramms war ein Auftritt des Kalush Orchestra, die noch einmal ihren Siegersong "Stefania" aus dem vergangenen Jahr in Turin vortrugen.