ESC-Favoriten: Das Orakel von Kiew
Abgesehen von den Shows: Das Schönste am Eurovision Song Contest ist doch das Diskutieren und Orakeln im Vorfeld. Ob als Besucher in Kiew, daheim vor dem Computer oder bei uns ins der Redaktion. Aus Fans werden Experten und aus Experten Fans. Und jeder weiß natürlich ganz genau Bescheid. Das Beste daran: Über Geschmack lässt sich so herrlich streiten. Wer wird am Ende die ESC-Trophäe in sein Land tragen? Das ist die zentrale Frage, die in diesen Tagen nicht nur euch, sondern auch uns beinahe rund um die Uhr beschäftigt. Wer bisher noch im eurovisionsleeren Raum schwebte, kann sich hier sicher ein paar Tipps holen, auf welche Pferde man setzen sollte. Natürlich haben die Experten von eurovision.de wieder gemeinsam ihre Tipps für das Finale abgegeben.
Googles "The Eurosearch Contest": Portugal gewinnt
Google News Lab hat in diesem Jahr eine umfangreiche und detailgenaue Aufbereitung der Suchanfragen entwickelt und sich gefragt: Was wäre, wenn Google-Suchanfragen zu ESC-Punkten umgewandelt würden? Laut Analyse des Projekts "The Eurosearch Contest" gewinnt Salvador Sobral aus Portugal mit 428 Punkten den diesjährigen ESC. Auf Platz 2 folgt deutlich abgeschlagen Australiens Isaiah mit 298 Punkten und auf Platz 3 Blanche aus Belgien mit 240 Punkten. Der hoch favorisierte Italiener Francesco Gabbani landet demzufolge mit 159 Punkten auf Platz 7. Die deutsche Kandidatin Levina würde den 16. Platz erreichen. Gewinner Sobral erhält laut dieser Prognose übrigens auch aus Deutschland zwölf Punkte. Die Analyse wurde am 12. Mai, also einem Tag vor dem Finale, erstellt und umfasst Suchanfragen der vergangenen sieben Tage. Außerdem bietet Google ein Echzeit-Ranking an, dass das weltweite Suchinteresse zu allen ESC-Kandidaten darstellt.
Italien in den Wettbüros vorn
Lag Deutschland bei den Buchmachern noch im Februar gemeinsam mit Ländern wie Albanien, Spanien und Malta abgeschlagen auf dem letzten Platz, ist "Perfect Life" von Levina in den Wetten mittlerweile auf Platz 16 aufgerückt. Offenbar hat sich Levinas überzeugende Leistung in den Proben auch auf die Wettquoten ausgewirkt. Gleiches gilt für Salvador Sobral aus Portugal und seinen Song "Amar Pelos Dois", der sich nach seiner Finalqualifikation im ersten Halbfinale auf Platz 2 der Buchmacher dicht an den Favoriten Francesco Gabbani aus Italien herangepirscht hat. Kurz nach der portugiesischen Vorentscheidung Anfang März lag er noch auf Platz 7. Auch die Belgierin Blanche hat sich - nachdem sie aufgrund ihrer Probenleistungen in den Wetten dramatisch abgestürzt war - wieder gefangen und liegt augenblicklich auf dem 4. Rang hinter dem Bulgaren Kristian Kostov.
Statistisch sagen die Wettquoten übrigens nichts über die Platzierungen 2 bis 25 aus, denn gewettet wird nur auf den Sieg. Rang 16 für Levina bedeutet daher nicht, dass "Perfect Life" nach Meinung der Buchmacher auf Platz 16 landen wird, sondern dass es für 15 Songs wahrscheinlicher ist, dass sie am Samstagabend im Finale den Sieg davontragen - vor allem für "Occidentali’s Karma". Der italienische Beitrag steht seit Februar unangefochten auf Platz 1 der Buchmacher und ist für Zocker daher wenig attraktiv: Wer sein Geld auf Francesco Gabbani setzt, verdient bei einem Sieg Italiens höchstens ein paar Cent.
ESC-Songchecks: Italien vor Belgien und Frankreich
In unseren vier Songcheck-Sendungen haben in den vergangenen Wochen sowohl Nutzer als auch Studiogäste gemeinsam mit Moderatorin Alina Stiegler alle 42 Titel des diesjährigen Song Contests unter die Lupe genommen. Experten und die User im Web haben während der Livesendungen für alle Länder Punkte vergeben. Am Ende der Reihe gab es dann einen klaren Favoriten. Der Italiener Francesco Gabbani holte durchschnittlich 10,7 Punkte und führt das Gesamtranking an. Auf Platz 2 liegt Belgien und - anders als bei Google oder den Wettbüros - Alma aus Frankreich auf Platz 3.