Welche ESC-Künstler stehen vor einem Comeback?
Nahezu jedes Jahr treten beim Eurovision Song Contest Künstler an, die bereits schon einmal an der Show teilgenommen haben. Auch für den ESC 2020 in Rotterdam versuchen es einige Interpreten wieder, ihren jeweiligen nationalen Vorentscheid zu gewinnen. Das erste Comeback ist bereits gescheitert. Weil Arilena Ara mit "Shaj" das albanische "Festivali i Këngës" gewonnen hat, verbaute sie damit Olta Boka, die 2008 in Belgrad angetreten ist, die Chance, ihren 17. Platz zu verbessern. Obwohl noch nicht alle Teilnehmer der nationalen Vorentscheide feststehen, gibt es bereits weitere bekannte Künstler, die möglicherweise zum Wettbewerb zurückkehren.
Favorit Francesco Gabbani versucht es erneut
In der ESC-Geschichte gab es nur wenige Favoriten, die so deutlich am Gewinn vorbeischrammten wie der Italiener Francesco Gabbani in Kiew 2017. Er war im Vorfeld der heiße Titelanwärter, schaffte mit dem Song "Occidentali's Karma" allerdings nur Platz sechs und bekam ganze 424 Punkte weniger als der Gewinner Salvador Sobral. 2020 geht er beim Sanremo-Festival mit "Viceversa" ("Gegenseitig") an den Start, bei dem es sich um einen persönlichen Titel handeln soll. Außerdem mit dabei: Raphael Gualazzi, der 2011 in Düsseldorf sogar Zweiter wurde. Längst nicht so erfolgreich beim ESC wie die beiden Italiener ist Laura Põldvere, die es beim estnischen Vorentscheid probiert. Sie ist eine der ganz wenigen Kandidatinnen, die bereits zwei Mal in einem ESC-Halbfinale ausgeschieden sind: Põldvere scheiterte doppelt in Kiew - 2005 als Teil der Gruppe Suntribe - und 2017 als Duettpartnerin von Koit Toome. Besser lief es für Stig Rästa, der 2015 in Wien Siebter wurde. Er titt mit seiner bereits 2006 gegründeten Band Traffic wieder in Estland an.
"Melodifestivalen" mit vielen bekannten Stars
Nach seinem eigenen Auftritt war Rästa noch zweimal als Komponist am estnischen ESC-Song beteiligt, zuletzt 2019 bei "Storm" von Victor Crone. Auch 2020 tritt Crone wieder in einem Vorentscheid an - allerdings in seinem Heimatland. Victor Crone ist Schwede und einer von 28 Teilnehmern beim "Melodifestivalen". Dort muss er sich unter anderem gegen Robin Bengtsson durchsetzen, der 2017 den fünften Platz für Schweden holte. Außerdem tritt Anna Bergendahl an. In der sehr erfolgreichen ESC-Geschichte schwedischer Teilnehmer ist Bergendahl bis heute die einzige, die sich nicht fürs Finale qualifizieren konnte. Für "This Is My Life" reichte es 2010 in Oslo knapp nicht. Ebenfalls dieses Jahr beim "Melodifestivalen": Nanne Grönvall, 1996 als Teil der Gruppe One More Time Dritte.
Bekannte Backgroundsängerinnen drängen nach vorn
Die Slowenin Tinkara Kovač war im vergangenen Jahr noch Jurorin beim deutschen Vorentscheid "Unser Lied für Israel". 2014 war sie für ihr Land bereits ESC-Kandidatin und möchte dies 2020 wiederholen. Ähnliches gilt für Sanja Vučić. Sie war 2016 in Stockholm Finalteilnehmerin und versucht sich nun als Teil der Gruppe Hurricane beim serbischen Vorentscheid "Beovizija". Mit Ana Milenković und Sanja Bogosavljević nehmen noch zwei Künstlerinnen teil, deren Namen man kaum kennt, die aber sogar schon einen ESC gewonnen haben. Sie waren 2007 Teil der Background-Sängerinnen von Marija Šerifović, die sicherlich auch wegen des eindrucksvollen Zusammenspiels mit ihrem Chor den Sieg holte. Ähnlich imponierend waren auch The Mamas, die Background-Sängerinnen des Schweden John Lundvik 2019 in Tel Aviv. Ein Jahr später wollen sie als Gruppe beim "Melodifestivalen" erneut das ESC-Ticket lösen. Ein ehemaliger Begleitsänger hat das ja schon geschafft. 2017 beim Auftritt von Nathan Trent sang Vincent Bueno noch hinter der Bühne - ab 2020 kennt Europa aber auch sein Gesicht. Dann ist Bueno Österreichs Künstler für Rotterdam.