Erstes ESC-Halbfinale: Diese zehn Acts ziehen ins Finale ein
Die erste große Show des Eurovision Song Contest 2024 ist in Malmö über die Bühne gegangen. Zehn der insgesamt 15 Acts des ersten ESC-Halbfinales sind eine Runde weiter und stehen am Samstag im Finale.
Am Dienstagabend hatten 15 Kandidatinnen und Kandidaten in Malmö ihren ersten großen ESC-Auftritt der Saison. Für zehn von ihnen geht der Traum vom Eurovisionssieg weiter. Sie konnten das Publikum überzeugen und haben es ins große Finale geschafft. In den Halbfinalen stimmt nur noch das Publikum ab. Das Juryvoting für die Semis wurde 2023 abgeschafft.
Diese Acts sind nach dem ersten ESC-Halbfinale weiter
Kroatien: Baby Lasagna - "Rim Tim Tagi Dim"
Serbien: Teya Dora - "Ramonda"
Portugal: Iolanda - "Grito"
Slowenien: Raiven - "Veronika"
Ukraine: Alyona Alyona & Jerry Heil - "Teresa & Maria"
Litauen: Silvester Belt - "Luktelk"
Finnland: Windows95man - "No Rules"
Zypern: Silia Kapsis - "Liar"
Irland: Bambie Thug - "Doomsday Blue"
Luxemburg: Tali - "Fighter"
Ausgeschieden im ersten Halbfinale 2024
Polen: Luna - "The Tower"
Island: Hera Björk - "Scared Of Heights"
Moldau: Natalia Barbu - "In The Middle"
Aserbaidschan: Fahree feat. Ilkin Dovlatov - "Özünlə Apar"
Australien: Electric Fields - "One Milkali (One Blood)"
Thorsten Schorn: Debüt als ESC-Kommentator
Nicht nur die 15 Acts hatten im ersten Halbfinale ihren ersten großen ESC-Auftritt, auch Thorsten Schorn hatte seine Premiere als deutscher Kommentator. Er löst in diesem Jahr Peter Urban ab, der 2023 nach 25 Jahren seine Karriere als ESC-Kommentator beendet hat.
Ein Abend voller Female Empowerment
Um 22.55 Uhr sind die Leitungen geschlossen, da heißt es "No More Votes". 20 Minuten später stehen die Finalisten für Samstagabend fest. Große Überraschungen sind in diesem ersten Semi ausgeblieben. Aber es ist ein Abend voller Female Empowerment, angefangen von den Moderatorinnen; allen voran Petra Mede, die mit Standing Ovations begrüßt wird. Die Komikerin und Schauspielerin hostet den ESC zum dritten Mal - und das gekonnt schlagfertig: "I tried it alone, with a man and now with a woman - but enough about my love life."
Tänzerisches Zypern - Von Eleni Foureira bis Silia Kapsis
Dort wo sonst die Malmö Redhawks Eishockey spielen, steht jetzt die Showbühne, auf der an diesem Abend überwiegend die weiblichen Acts Spuren hinterlassen. Da ist zunächst Eleni Foureira, die einen fulminanten Auftakt hinlegt und zu "Fuego" immer noch so feurig tanzt wie 2018 in Lissabon. Sie verzückt damit die Halle, ebenso wie Chanel. Nach den "alten Hasen" kommen die jungen Hüpfer. Die erst 17-jährige Silia Kapsis tanzt sich für Zypern dynamisch ins Finale. Geradezu zärtlich ist dagegen der Auftritt von Teya Dora aus Serbien. Die Sängerin singt über "Ramonda" - eine widerständige Pflanze, die ihren Ursprung auf dem Balkan hat, und wie Teya Dora über sich hinauswachsen kann. In Richtung Finale. Stark.
Alyona Alyona & Jerry Heil singen Ode an die Frauen
Stark ist auch die Performance von Alyona Alyona & Jerry Heil, die mit "Teresa & Maria" eine Ode an die Frauen singen. Sängerin Jerry Heil erklimmt den Felsen in der Arena und steht dort wie eine Heilige. Unten rappt Alyona Alyona über weibliches Durchhaltevermögen. Am Schluss liegen die beiden auf dem Leuchtboden zwischen lauter Frauen. Ein kraftvolles Bild, das in Erinnerung bleibt. Und das wir im Finale wiedersehen.
Weniger heilig ist die Präsentation von Bambie Thug aus Irland. Verkleidet als dunkle Fee, tanzt Bambie mit dem Teufel in einem Ring aus Kerzen. Schließlich befreit sich die Fee aus den Fängen der bösen Geister. Ein Auftritt zwischen Himmel und Hölle.
Mit einem Schrei ins Finale: Raiven und Iolanda
Zwei Frauen und ein Schrei ins Finale: Raivens Heldin ist "Veronika", eine zu Unrecht verurteile Hexe. Die slowenische Mezzosopranistin hinterlässt mit ihren hohen Tönen einen ebenso bleibenden Eindruck wie Iolanda. Die Portugiesin setzt auf ein minimalistisches Bühnenbild in Schwarz-Weiß. Bewegung ins Geschehen bringen ihre fünf Tänzerinnen und Tänzer. Mit "Grito" gelingt ihr der Befreiungsschrei ins Finale.
Knappes Höschen aus Finnland, furiose Folklore aus Kroatien
Und die männlichen Parts? Der Filmtitel "Nur drei kamen durch" beschreibt es präzise. Dazu gehört das knappste Höschen - das kommt in diesem Jahr aus Finnland und es gehört Windows95man. Zum Glück schweben noch ein Paar Hot Pants von der Decke, in die der Künstler schlüpft. Das ist nicht wirklich hot, eher albern und amüsant. Aber in die Hose geht das Ganze nicht, der Sänger zieht mit Gesangspartner Henri Piispanen ins Finale ein, ebenso wie Baby Lasagna. Der Kroate ist derzeit der heißeste Kandidat auf einen ESC-Sieg. Mit furioser Folklore, viel weißem Rauch und Pyrofontänen begeistert er in der Arena. Schließlich stimmt das Publikum in der Halle zum "Whoa", "whoa", "whoa" mit ein. Wow.
Auch finalwürdig und sehr viel cooler ist der Auftritt von Silvester Belt aus Litauen. Der Sänger aus Kaunas tritt gerne mal in Berliner Clubs auf. An diesem Dienstagabend belebt der Mann mit der Nasenklammer, der bürgerlich auf den schönen Namen Silvestras Beltė hört, zu "Luktelk" das Kreuz in der Malmöer Arena mit einer modernen Performance. Well done.
Glückliches Luxemburg: Tali schafft Finaleinzug
Was bleibt noch von diesem Abend: fünf Enttäuschte und zehn glückliche Finalisten. Die Glücklichste unter ihnen dürfte Tali aus Luxemburg sein. Nach 31 Jahren ist das Land zum ESC zurückgekehrt, mit Erfolg. Und die 23-jährige Tali, die ihrem eigenen Land bisher noch beim Song Contest die Daumen drücken konnte, ist jetzt ein Teil davon. Bonne chance im Finale!
26 Teilnehmer starten im Finale am Samstag
Neben den teilnehmenden Ländern durften als sogenannte Big-Five-Länder auch Deutschland, Italien und Frankreich im ersten Semi mit abstimmen, welche Acts ins Finale kommen. Am Donnerstag treten um 21 Uhr im zweiten Halbfinale 16 Acts an, um sich einen der zehn verbleibenden Startplätze für das Finale zu sichern. Bereits gesetzt für den Finalabend sind die Big-Five-Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien. Sie tragen die finanzielle Hauptlast des Eurovision Song Contests. Außerdem hat auch Schweden als Vorjahressieger und damit Gastgeber einen festen Platz im Finale. Für Deutschland geht Isaak mit "Always On The Run" an den Start. Im Finale treten 26 Länder und ihre Acts an.