Empfang im Rathaus: Velkommen til København
Der Oberbürgermeister hatte ins Rathaus geladen - und wirklich alle ESC-Künstler und -Künstlerinnen waren gekommen. In zeitlich präziser Reihenfolge kamen die Delegationsbusse zum Rathaus, ein Gebäude, das zu den prägendsten der dänischen Hauptstadt zählt und in dem wesentliche Teile der dänischen TV-Serie "Kommissarin Lund" gedreht wurden. Die Künstler wurden schließlich auf den roten Teppich vor dem Rathaus gelassen, ihre Entouragen betraten das Gebäude angemessen durch den Nebeneingang. Die deutsche Delegation war mit die letzte, die zum Fest vorgeladen wurde - und die drei Frauen von Elaiza hatten besonders viel Zeit auf dem roten Teppich der Celebrities zu verbringen, so stark war das Interesse von Fotografen und Fans, die deutschen ESC-Newcomer abzulichten.
Dänisch-internationale Delikatessen am Buffet
Der Saal selbst ist eine Art riesige Halle, die dennoch den Menschen, die auf dem Backsteinboden wandeln, nicht die Luft zum Atmen nimmt, sie nicht klein macht. Speisen (Delikatessen dänisch-internationaler Küche wie etwa ein Kalbsstreifen-Brioche, Muschelsud an grünem Spargel, Salate, schönes Brot, gute Butter, knusprige Käsehäppchen mit Erdbeerstücken on top und vieles mehr) sowie Getränke (am Ende des Abends allzu lauwarm) wurden in nicht geizigen Mengen serviert. Eine Labsal für viele der Gäste, die sich nach dem langen Tag mit Proben und Presseterminen auf diese gute Nahrung gefreut hatten.
In irritierenden Zeiten auf dem roten Teppich vereint
Sehr viele der Künstlerinnen, etwa die Portugiesin, die Spanierin, durchweg alle Sängerinnen aus Osteuropa und auch die Schweden, kamen in langen Kleidern - und beinah allesamt stellten sie ihre schlanken Figuren aus. Gespannt war man auf die Delegation Russlands: Würde sie sich in diesen politisch irritierenden Zeiten sehen lassen? Kurz nach 20 Uhr waren schließlich auch sie präsent: Die Tolmachevy-Zwillinge sowie ihr Produzent und Mentor Philippe Kirkorov. Er durchschritt die Menge wie ein Fürst, die Haare, wie schon bei seinem ESC-Auftritt 1995, tüchtig und fast überschwarz zurückgebürstet.
Österreich und Island sorgen für Aufsehen
Einen besonderen Hingucker lieferte nicht allein die Österreicherin Conchita Wurst, die im Kreise ihrer singenden Kolleginnen aus San Marino, Israel, Georgien und Polen immer noch extraschmuck aussah. Der Clou waren auch die bärtigen Männer der isländischen Combo Pollapönk, die, diesem Festival angemessen, eine Art Kleid trugen, obendrein in quietschbunten Farben und in offenkundig uneleganter Absicht. Sie belebten zum Ende des Abends die Tanzfläche - die Band spielte irische Musik, viel keltischer Klang mit Flöten und Fiedeln.
ESC-Klassiker schallen aus den Boxen
Im Hinterhof des Rathauses, der Ort, wie ein Kenner der Kopenhagener Szene sagte, der eine Schlangengrube des Ränkespiels ist und mit vielen Bänken zum Verweilen einlädt, waren zwei Bars geöffnet; aus den Lautsprechern wurden ESC-Klassiker gespielt, von "Si la vie est cadeau" über "Waterloo" bis zu ". Es gab an diesem Abend niemanden, der die Party nicht mit einem Lächeln verließ.