Mei Finegold
"Same Heart", 2014 in Kopenhagen (Halbfinale)
Stand: 08.05.2014 20:09 Uhr

Israel: Mei Finegold

von Michael Hess und Anja Kelber

Von Israel haben viele ESC-Zuschauer lange nichts mehr gehört. "Nehmen die überhaupt noch teil?", mögen sich manche gefragt haben, die sich für den Eurovision Song Contest höchstens mal beim Finale erwärmen können. Denn in einem solchen war Israel seit 2010 nicht mehr zu hören - in den vergangenen vier Jahren bedeuteten die Halbfinals jeweils das Ende aller Träume, so auch 2014. Für die erfolgsverwöhnten Israelis ein unhaltbarer Zustand.

VIDEO: Israel/Mei Finegold: "Same Heart" (3 Min)

Ja, damals …

Gut, die großen ESC-Zeiten liegen für das kleine nahöstliche Land schon ein paar Jährchen zurück. Seit 1973 nimmt Israel am europäischen Liederwettstreit teil und zwischen 1978 und 1983 dominierte man den Wettbewerb wie keine zweite Nation: Zwei erste und zwei zweite Plätze sicherten dem Land den lang währenden Status einer kleinen großen ESC-Nation.

Auch danach schafften es israelische Lieder mit schöner Regelmäßigkeit, in die Top Ten gewählt zu werden. 1998 ließ Dana International ("Diva") mit ihrem ersten Platz in Birmingham den Ruhm noch mal aufblitzen. Doch danach gab's wenig Glanz, dafür umso mehr Verzweiflungstaten wie etwa Danas zweite Rekrutierung, 2011 mit "Ding Dong".

Letzte Chance Castingshow

Eigentlich sollte Mei Finegold die goldenen Zeiten wieder beleben. Die 31-jährige Sängerin wurde in Israel durch die Teilnahme an der überaus beliebten Castingshow "Kochav Nolad" bekannt, durch die schon so erfolgreiche ESC-Teilnehmer wie Boaz Mauda, Shiri Maimon und Harel Skaat bekannt wurden. Im Januar nominierte sie die Rundfunkanstalt IBA, das Lied wurde aus 78 Einsendungen ausgewählt und schließlich mit zwei anderen zur Telefonabstimmung gestellt.

 

Ein "Lass mich doch in Ruhe"-Lied

Mei Finegolds dunkle, kehlige Stimme würde jeder Metal-Band zur Ehre gereichen. Der aggressive Ton, mit dem sie in "Same Heart" zu galoppierenden Disco-Beats dem Verflossenen den finalen Tritt versetzt, will so gar nicht in die israelische ESC-Tradition friedensverheißender Hymnen vom Schlage "Halleluja" (Gali Atari und Milk & Honey) oder kitschiger Liebeslieder wie "A-ba-ni-bi" (Izhar Cohen & The Alpha-Beta) passen. Im Song emanzipiert sich die Sängerin aus einer Beziehung, zieht einen Schlussstrich unter die Vergangenheit und kommt zur nüchternen Erkenntnis: "We Don’t Beat From The Same Heart". Es ist ein "Lass mich doch endlich in Ruhe"-Lied, das Mei Finegold auf Englisch und Hebräisch singt. Schade nur, dass die abstimmungsberechtigten Zuschauer im zweiten Halbfinale am 8. Mai ähnlich dachten. Vielleicht gibt es ja im nächsten Jahr ein Finale mit Israel.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 10.05.2014 | 21:00 Uhr

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2014

Israel

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Israel/Mei Finegold: "Same Heart"

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Songtext: Mei Finegold - "Same Heart"

Lyrics

You fill me up
With poisoned love.
You fill my soul
With sins,but I have learn to grow.

And now, too many lies,
Too many cries
They are as long as the infinity.
I'm, starting to rise,
Don't need to be criticised,
I'm not an animal in captivity.

I'm, skinning you out,
No longer a part.
We don't beat from the same heart.

You are silent,
I am a prisoner.
Through our words,
Silence was created.

Time, to rise without fears
to make new choices
and then the sun will be revealed.

Blood, is throbbing not still,
The strength in me has awakened,
Freedom is already calling.

Out of the silence
Into air I can breathe,
Wouldn't miss a beat again.

Time to choose,
Skies and Bright Lights,
Wouldn't miss a beat again.

And it's time for me to clean up your mess,
I will take it without any regrets.
And it's time for me to open my eyes
And to recognise,
We don't beat from the same heart.

I'm, skinning you out
No longer a part
We don't beat from the same heart

We don't beat from the same heart

We don't beat from the same heart

Song writer: Rami Talmid
Song composer: Rami Talmid