Stand: 19.01.2011 20:02 Uhr

Unser Star für Oslo: Kandidatin Jennifer Braun

Alte Fachwerkhäuser, ein Kloster, eine Burg und ringsherum Weinberge: Das idyllische Eltville hat touristisch einiges zu bieten. Musikalisch tat sich die hessische Kleinstadt bislang dagegen nicht weiter hervor. Jetzt hat sich dieser weiße Fleck auf der Karte der deutschen Musiklandschaft ein wenig mit Farbe gefüllt: Aus der Stadt am Rhein stammt die 18-jährige Jennifer Braun, die beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest als jüngste Teilnehmerin dabei ist.

Kräftige Stimme und sicheres Auftreten

Jennifer Braun beim Halbfinale von Unser Star für Oslo  Foto: Willi Weber
Jennifer Braun kämpft um den Einzug ins Finale.

Die Schülerin überzeugte bislang dank kräftiger Stimme und sicherem Auftreten: in der ersten Show mit dem Song "I'm Outta Love" von Anastacia und in der zweiten Runde mit "Like The Way I Do" von der US-amerikanischen Rockröhre Melissa Etheridge. Die Zuschauer wollten das ESC-Küken auch noch ein weiteres Mal hören. Bei ihrem dritten Auftritt versuchte sie mit der Rockbalade "I'm With You" von Avril Lavigne zu punkten - was ihr mit glasklarer Stimme auch gelang und sie eine Runde weiter brachte.

Um den Einzug ins Viertelfinale kämpfte Jennifer mit dem 80er-Disco-Hit "Ain't Nobody" von Chaka Khan. Sie machte den Klassiker zu ihrem eigenen Song und konnte die Jury so erneut begeistern. Auf das Ergebnis der Abstimmung musste sie bis zum Schluss warten. Dann wurde sie endlich mit dem Einzug ins Viertelfinale belohnt. Dort zeigte Jennifer eine bislang unbekannte Seite: Sie präsentierte mit "Soulmate" von Natasha Beddingfield erstmals eine Ballade - um danach mit "Nobody's Wife" von Anouk umso energischer zu rocken. Der Mix kam sowohl bei Jury als auch bei den Zuschauern an: Jennifer hat es ins Halbfinale geschafft.

Viel Kraft und Gefühl im Halbfinale

Bei ihrem ersten Auftritt in der Halbfinal-Show blieb die Schülerin sich und ihrem dynamischen Stil mit dem rockigen Titel "Heavy Cross" von Gossip absolut treu. Der Saal tobte, die Jury attestierte Jennifer eine weitere Steigerung und auch die TV-Zuschauer waren überzeugt und gaben ihr genug Stimmen für die zweite Runde. Für ihren zweiten Auftritt hatte Jenny die anspruchsvolle Ballade "Hurt" von Christina Aguilera ausgewählt. Jurorin Barbara Schöneberger gefiel ihre Version besser als das Original und auch Jan Delay sowie Stefan Raab waren in ihrem Lob für Jennifers Leistung kaum zu bremsen. Auch das Fernsehpublikum hatte die 18-jährige Schülerin in ihr Herz geschlossen und gab ihr die Chance, beim Finale am 12. März im Ersten nochmal alles zu geben.

Mit Dancepop in die letzte Runde

Den Finalabend eröffnete Jennifer mit dem Gute-Laune-Song "Bee", es folgte die Rockballade "Satellite" und der speziell für sie ausgewählte Dancepop-Titel "I Care For You". Der dritte Titel gefiel den Zuschauern am besten - mit ihm ging Jennifer in die letzte Runde und präsentierte ihn kraftvoll und souverän. Für den Sieg reichte es dann trotzdem nicht, Jennifer musste sich Lena Meyer-Landrut geschlagen geben.

Große Vorbilder sind Pink und Anastacia

Neben der Musik hat Jennifer noch eine Reihe weiterer Hobbys. Sie reitet, spielt Tennis und tanzt. Und dann ist da ja auch noch die Schule: Jennifer geht in die elfte Klasse der Oberstufe. So blieb der viel beschäftigten Schülerin bislang auch keine Zeit für professionellen Gesangsunterricht. Einen größeren Auftritt hatte sie trotzdem schon, im vergangenen Jahr beim Weinfest in Wiesbaden. Als ihr großes musikalisches Vorbild nennt Jennifer unter anderem die US-Popstars Pink und Anastacia. Übrigens: Auch Anastacias Karriere startete einst mit einem Gesangswettbewerb - ein gutes Omen für die weitere Karriere der jungen Hessin.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 12.03.2010 | 20:15 Uhr

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