ESC 2024: Saba für Dänemark schafft Sprung ins Finale nicht
Die 26-jährige Saba Lykke Oehlenschlæger gewann den 54. Dansk Melodi Grand Prix. Mit dem Titel "Sand" schaffte sie es aber beim Eurovision Song Contest 2024 in Malmö nur bis ins Semi.
Der schon im Vorfeld hochfavorisierte Popsong wurde von den ESC-Veteranen Melanie Wehbe ("Love Is Forever", "Move"), Jonas Thander ("I've Been Waiting for This Night", "Bigger Than Us", "Amen") und Pil Jeppesen geschrieben. Saba wurde gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Andrea, die ebenfalls Sängerin ist, in Äthiopien geboren und im Alter von acht Monaten von dänischen Eltern adoptiert. Sie leidet unter einer bipolaren Störung und lernte ihre Partnerin in einem Gruppentherapiekurs kennen. In ihrem Lied geht es um das Scheitern einer Beziehung.
Prominente Besetzung mit Basim und Aura Dione
Obwohl schon die letzten drei dänischen ESC-Beiträge von Fyr og Flamme, Reddi und Reiley den Sprung ins Finale nicht geschafft haben, setzte das dänische Fernsehen auch 2024 auf das bewährte Melodi-Grand-Prix-Format, das zumindest quotentechnisch alle Erwartungen erfüllt. Zwar wurde ein bisschen an der Songauswahl geschraubt und zusätzlich zu den rund 600 eingereichten Beiträgen direkter Kontakt zu einigen großen Namen der dänischen Musikszene aufgenommen. Doch auch in diesem Jahr reichte es nicht für den Einzug ins Finale. Und das, obwohl der nationale Vorentscheid mit dem ehemaligen Song-Contest-Teilnehmer Basim und Sängerin Aura Dione, die auch in Deutschland schon einen Nummer-1-Hit landen konnte, so prominent besetzt war wie schon lange nicht mehr.
Klimaaktivisten stürmen Vorentscheidungsbühne
Ebenfalls modifiziert wurde das Auswahlverfahren: Zwischen dem 10. und 16. Februar konnte das Publikum über eine eigene App für die acht Finalistinnen und Finalisten abstimmen. Diese Stimmen wurden auf das Televoting-Ergebnis des Abends aufaddiert. Angesichts der mageren Ausbeute der vergangenen Jahre wurde dem Televoting auch eine Jury aus zehn dänischen und zehn internationalen ESC-Experten zur Seite gestellt, die ein 50-prozentiges Mitspracherecht besaß. Nachdem eine Gruppe von Klimaaktivisten mit Spruchbändern kurzzeitig die Bühne gestürmt hatte, setzte der Sieg von Saba im Superfinale gegen Basim und Janus Wilberg den versöhnlichen Schlussakkord unter eine ansonsten eher überraschungsfreie Veranstaltung.