Fyr & Flamme fahren für Dänemark nach Rotterdam
Mit der Nostalgie-Hymne "Øve os på hinanden" ("Gemeinsam üben") hat das Duo Fyr & Flamme den dänischen Vorentscheid gewonnen. Im Superfinale gewannen die beiden Sänger 37 Prozent der Zuschauerstimmen und damit das Ticket zum Eurovision Song Contest nach Rotterdam. Der 32-jährige Schauspieler Jesper Groth und Indie-Musiker Laurits Emanuel, der den Song auch geschrieben hat, sind große Fans der 1980er-Jahre - und des dänischen Happy Sounds, der in dieser Zeit den Dansk Melodi Grand Prix beherrschte.
Als Hommage an die guten alten Zeiten bringen die beiden mit ihren Beitrag, in dem es darum geht, durch gemeinsames Üben zum Erfolg zu gelangen, erstmals seit 24 Jahren einen komplett dänischen Song zum ESC.
Dansk Melodi Grand Prix wandert von der Halle ins Studio
Nachdem sich Danmarks Radio (DR) 2020 aufgrund der Corona-Pandemie kurzfristig dazu gezwungen sah, das 50. Jubiläum des Dansk Melodi Grand Prix vor leeren Sitzreihen stattfinden zu lassen, entschied man sich in diesem Jahr gleich für eine Studioproduktion in kleinem Rahmen, moderiert von Gesangs- und Leinwandstar Martin Brygmann gemeinsam mit Sportjournalistin Tina Müller. Sogar das Teilnehmerfeld wurde Pandemie-bedingt von zehn auf acht Künstler zurückgestutzt, wobei die beiden Vorjahressieger Ben & Tan zunächst die Möglichkeit nicht nutzten wollten, sich noch einmal um die Fahrkarte zum ESC zu bewerben und dann mit ihrer Einreichung nicht in die engere Auswahl kamen. Dafür wurde am Liveorchester festgehalten, um die teilnehmenden Songs musikalisch zu unterstützen.
Nostalgischer Charme bestimmt dänischen Vorentscheid
In einer Art Bühnenschlauch, an dessen Seiten per Zoom zugeschaltete Zuschauer und Supporter der Kandidatinnen und Kandidaten eingeblendet wurden, wechselten die Auftritte in raschem Tempo, ohne wirklich bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Alleine der Auftritt von Country-Rocker Mike Tramp (alias Michael Trempenau, der sein Land 1978 als Leadsänger der Gruppe Mabel vertrat) entfaltete zumindest nostalgischen Charme. Den taten in gewisser Weise auch die drei Superfinalisten, die mit ihren rückwärtsgewandten Songs im Stil der 1980er, 1990er und frühen 2000er offenbar alles vergessen machen sollten, was mit Aktualität zu tun hat. Auch wenn man dies den Dänen nicht wirklich verübeln mag - kein noch so engagiertes gemeinsames Üben dürfte den von ihnen gewählten Song ins Finale retten.