Saba: "Ich wollte Dänemark als queere Sängerin vertreten"
Beim Eurovision Song Contest tritt Saba für Dänemark mit "Sand" auf. Für ihren Auftritt in Malmö hat die 26-Jährige Großes vor. Welchen Einfluss die Themen mentale Gesundheit und Inklusion für sie und ihre Musik haben, erzählt sie im Interview.
Dein Song handelt vom Ende einer Liebesbeziehung - inwieweit ist er autobiografisch?
Saba: Nun, ich bin nicht die Autorin des Songs, sondern Melanie Wehbe. Also ist es nicht autobiografisch. Aber natürlich kann ich mich mit dem Lied identifizieren. Für mich handelt der Song von dem Gefühl, die Kontrolle über das Leben zu verlieren - ein wichtiger Aspekt des Lebens. Ich glaube, viele können das Gefühl nachvollziehen, die Kontrolle zu verlieren - dass manchmal Dinge um einen herum passieren, ohne dass man darauf Einfluss hat.
Du hast erklärt, dass du eine wichtige Rolle dabei spielen möchtest, den ESC in Malmö 2024 zu einem inklusiven Fest zu machen, bei dem du viele verschiedene Menschen und Dänemark auf deine ganz eigene Art und Weise repräsentieren kannst. Worauf können wir uns also freuen?
Saba: Für mich war der Ausgangspunkt, dass ich Dänemark als erste queere Sängerin bei der Eurovision vertreten wollte. Ich sah es als eine Gelegenheit an, eine Statistik zu ändern und mehr Vielfalt in das Musikevent zu bringen. Mit meiner Teilnahme in Malmö hoffe ich, andere zu inspirieren, die sich durch mich repräsentiert fühlen, den Schritt nach vorne zu wagen und ihre Träume zu verfolgen - Minderheiten oder Menschen, die auch mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben.
Du hast bisher an vielen kreativen Projekten mitgewirkt - von der Schauspielerei über die Mitwirkung in einem Musical bis hin zum Modeln und Fotografieren. Wo kannst du am meisten du selbst sein und warum?
Saba: Ich bin gut darin, mich in das reinzufuchsen, was ich tue. Ich bin anpassungsfähig und daran gewöhnt, mich Herausforderungen zu stellen, weil mich das antreibt. Und ich genieße es, Geschichten zu erzählen, was ich auf unterschiedliche Weise tue - als Fotografin, Model oder jetzt als Sängerin. Ich kann mich also nicht für eines davon entscheiden.
Woher nimmst du die Inspiration für deine Musik?
Saba: Ich lasse mich von Vielem inspirieren - ich höre viele Genres. Ich finde, Beyoncé ist eine fantastische Künstlerin, und ich höre zurzeit viel Labrinth. Eigentlich höre ich sehr viele People of Colour, die Kultur in ihre Musik einbringen. Aber insgesamt habe ich einen sehr breiten Musikgeschmack - mit Pop, R'n'B und Rock.
Dänemark beim Eurovision Song Contest 2024 zu vertreten, ist ein Meilenstein, auf den du stolz sein kannst. Was steht als nächstes auf deiner beruflichen "Bucket List"?
Saba: Das habe ich tatsächlich noch nicht entschieden. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Wenn du dich für eines entscheiden müsstest: Schauspiel oder Musik?
Saba: Ich würde mich am liebsten nicht für eines davon entscheiden müssen. Ich liebe beides.
Das Interview führte Margarita Ilieva.