Joost Klein auf der ESC-Bühne in Malmö. © EBU Foto: Sarah Louise Bennett

Zweites ESC-Halbfinale: Diese zehn Länder sind weiter

Stand: 10.05.2024 01:51 Uhr

In Malmö sind die Halbfinalrunden zu Ende gegangen. Zehn der angetretenen 16 Acts im zweiten Semi haben die Hürde geschafft und stehen am Samstag im Finale des Eurovision Song Contest 2024.

Am Donnerstagabend sind 16 Acts im zweiten Halbfinale angetreten. Zehn von ihnen haben das Publikum überzeugt und können sich nun auf ihren Auftritt im großen Finale freuen. In den Halbfinalen stimmt nur noch das Publikum ab. Das Juryvoting für die Semis wurde 2023 abgeschafft.

Diese Acts sind nach dem zweiten ESC-Halbfinale weiter

Niederlande: Joost Klein - "Europapa"
Schweiz: Nemo - "The Code"
Lettland: Dons - "Hollow"
Österreich: Kaleen - "We Will Rave"
Norwegen: Gåte - "Ulveham"
Israel: Eden Golan - "Hurricane"
Griechenland: Marina Satti - "Zari"
Estland: 5Miinust & Puuluup - "(Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi"
Georgien: Nutsa Buzaladze - "Fire Fighter"
Armenien: Ladaniva - "Jako"

Ausgeschieden im zweiten Halbfinale 2024

Malta: Sarah Bonnici - "Loop"
Albanien: Besa - "Titan"
Tschechien: Aiko - "Pedestal"
Dänemark: Saba - "Sand"
San Marino: Megara - "11:11"
Belgien: Mustii - "Before The Party's Over"

Alle Ergebnisse des 2. Halbfinales aus dem Jahr 2024
Punkte Land Künstler Titel
194 Israel Eden Golan Hurricane
182 Niederlande Joost Klein Europapa
137 Armenien Ladaniva Jako
132 Schweiz Nemo The Code
86 Griechenland Marina Satti Zari
79 Estland 5Miinust und Puuluup (Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi
72 Lettland Dons Hollow
54 Georgien Nutsa Buzaladze Firefighter
46 Österreich Kaleen We Will Rave
43 Norwegen Gåte Ulveham
38 Tschechien Aiko Pedestal
36 Dänemark Saba Sand
18 Belgien Mustii Before The Party's Over
16 San Marino Megara 11:11
14 Albanien Besa Titan
13 Malta Sarah Bonnici Loop

Musikalisches Gedicht an den verstorbenen Vater

"From me to my parents" - mit einem dicken Dankeschön an seine Eltern und einem Appell für mehr Menschlichkeit enden mit Joost Klein die Auftritte des zweiten Halbfinals. Es ist ein berührender Moment. Und dieser wiederholt sich, denn genau diesen Ausschnitt aus dem Auftritt sieht das votende Publikum noch zweimal im Schnelldurchlauf. Keine Gedanken mehr an den komischen blauen Vogel und das turboschnelle "Europapa", mit der Currywurst und einer Portion Spaghetti Bolognese auf der Videowall, denn in Erinnerung bleiben die feuchten Augen im Gesicht des Niederländers, der beide Eltern im Kindesalter verloren hat. Die augenscheinlich komische Nummer ist eine mit Tiefgang.

Denn das Lied ist viel mehr als eine Europa-Hymne, es ist auch ein Gedicht an den verstorbenen Vater, den Joost jeden Tag vermisst. Dafür liebt Europa den Friesenjung aus Leuwaarden in seinem neonblauen Anzug - und wählt ihn ins Finale.

Nemo besteht den Balanceakt auf der Drehscheibe

Nemo auf der ESC-Bühne in Malmö. © EBU Foto: Sarah Louise Bennett
Nemo aus der Schweiz übersteht den Balanceakt auf der Drehscheibe und steht im Finale.

Den Finaleinzug schafft wie erwartet auch Nemo mit der Schweizer Bohemian Rhapsody "The Code". Nemo gilt neben dem Kroaten Baby Lasagna als Favorit auf einen ESC-Sieg. Nemo verwandelt die Bühne in einen Spielplatz - ein bisschen wie ein hyperaktives Kind, das sich austoben muss. Den Balanceakt an der Drehscheibe meistert Nemo schlussendlich bravourös. Anders als in den Proben hat Nemo die Jacke aus Fell gegen ein Modell aus bauschigem Tüll getauscht - Harry Styles lässt grüßen.

Dons aus Lettland lässt den Funken überspringen

Dons auf der ESC-Bühne in Malmö. © EBU Foto: Corinne Cumming
Der Funke ist übergesprungen: Dons sing sich in seinem Outfit in "Electric Blue" ins Finale am Samstag.

Nichts ist unmöglich - auch in der aussichtslosesten Lage können Menschen Glück erleben. Dafür steht der Film "Die drei von der Tankstelle". Neben Joost und Nemo steht der Lette Dons im Finale - entgegen aller Prognosen. Zuletzt erreicht der Baltenstaat 2016 das Finale in Stockholm. Schweden ist also ein gutes Pflaster für die Letten. Vielleicht liegt es aber auch am modischen Outfit in "Electric Blue", der Farbe eines elektrischen Funkens. Oder aber auch an seiner warmen Stimme, die ein beruhigender Gegenpol zu den vielen schrillen Tönen an diesem Abend ist. "Electric Blue" ist jedenfalls die Farbe des Abends, denn sie hat sowohl Dons als auch Joost Glück gebracht. Der Funke ist sprichwörtlich übergesprungen.

Israel wie erwartet im Finale, Georgien überrascht

Wie erwartet zieht auch Eden Golan aus Israel mit "Hurricane" ins Finale ein. Und das fast ohne befürchtete Störungen in der Arena. Der Sturm der Empörung ist also ausgeblieben. Der Gesang und die Performance ihrer Tänzerinnen und Tänzer am Rhönrad hat das Publikum überzeugt. Durch diverse Casting-Shows - inklusive Beinbruch bei Let's Dance - singt sich Nutsa Buzaladze bis auf die ESC-Bühne. Gekleidet wie eine Nuss-Praline, kämpft sie sich zu "Firefighter" durchs Feuer bis ins Finale. Und das eher überraschend.

Ein Wiedersehen mit Estland und Norwegen im Finale

Die norwegische Band Gåte im Green Room © EBU Foto: Alma Bengtsson
Märchenhaft: Gåte aus Norwegen ziehen mit ihrem düsteren Lied ins Finale ein.

Estland tritt mit gleich zwei Bands an: Die Hip-Hop-Gruppe 5Miinust aus dem 500-Seelen-Dorf Võsu und das Folk-Duo Puuluup liefern sich in der Arena einen musikalischen Wettstreit, der äußerst gesangsstark und beweglich in einer Vereinigung mündet - und damit im Finale. Dort stehen auch Gåte mit ihrem gesungenen skandinavischen Märchen über das Mädchen im Wolfspelz. In "Ulveham" nehmen uns die Norweger auf finsteren Pfaden mit - in eine unwirtliche Landschaft im Mittelalter. Der innige Gesang von Gunnhild Sundli und die harten Gitarrenriffs lösen ein leichtes - aber scheinbar wohliges - Schaudern aus.

Für Saba, Megara und Mustii ist die Party zu Ende

Grausam ist das Voting für die Länder, die ausscheiden. Nicht das Finale erreicht hat Saba aus Dänemark. Im gleichnamigen Song ist einfach zu viel "Sand" im Getriebe. Mit 11:11 oder auch "onze y onze" stürmen Megara für San Marino wie die Narren auf die Bühne. In Deutschland begeistern sich die Menschen für den Karneval, aber die ESC-Community versteht scheinbar nicht so viel Spaß. Ihr Mystery-Schauspiel nach dem Comicbuch "Monster High" schreckt eher ab. Helau Megara. Nein danke.

Überraschend nicht im Finale steht Belgien: Der sympathische Mustii kann das Publikum mit "Bevor The Party Is Over" trotz eines bombastischen Refrains nicht begeistern. Wie heißt es doch gleich: Der Letzte macht das Licht aus. Für Mustii ist die ESC-Party leider zu Ende.

26 Acts starten im Finale am Samstag

Neben den teilnehmenden Halbfinal-Ländern waren als sogenannte Big Five auch Spanien und Großbritannien und Schweden im zweiten Semi abstimmberechtigt. Außerdem konnten Big-Five-Acts Nebulossa aus Spanien, der Franzose Slimane und die Italienerin Angelina Mango ihre Songs dem Publikum präsentieren. Laut der seit 2023 geltenden Regeln stimmte nur das Publikum ab. Die Jurys kommen erst im Finale wieder zum Einsatz.

Bereits vorab gesetzt für den Finalabend waren die Big-Five-Länder Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien. Sie tragen die finanzielle Hauptlast des Eurovision Song Contests. Außerdem hat auch Schweden als Vorjahressieger und damit Gastgeber einen festen Platz im Finale. Für Deutschland geht Isaak mit "Always On The Run" an den Start. Im Finale treten 26 Länder und ihre Acts an.

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Dieses Thema im Programm:

ONE | Eurovision Song Contest | 09.05.2024 | 21:00 Uhr

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