ESC 2024: Megara für San Marino nicht im Finale in Malmö
In einem spannenden Finish gewannen Megara den sanmarinesischen Vorentscheid "Una Voce per San Marino". Die Alternative-Metal-Band schied mit dem Song "11:11" jedoch beim Semifinale des Eurovision Song Contest in Malmö aus.
Megara, die erst in der Trostrunde den Sprung ins Vorentscheid-Finale geschafft hatten, konnten mit ihrem auf Spanisch gesungenen ESC-Titel die fünfköpfige Fachjury für sich begeistern. Dabei lieferten die Bandmitglieder Kenzy Loevett, Roberto La Rueta Ruíz, Sara Jiménez Moral und Isra Dante Ramos Solomando mit ihrem Song über das Aufrappeln nach einem emotionalen Rückschlag nicht nur ein ausgesprochen eingängiges Stück Musik, sondern zugleich eine perfekte Bühneninszenierung, einen top-produzierten Videoclip und eine humorvolle Abrechnung mit Blanca Paloma und dem Benidorm Fest. In Malmö hielt sich die Begeisterung jedoch in Grenzen: Megara schaffte es nur bis Semifinale.
Im vergangenen Jahr belegte die Formation beim spanischen Vorentscheid "Benidorm Fest" den vierten Platz. Megara machen seit 2015 zusammen Musik (Fucksia-Rock, wie sie ihn selbst nennen) und haben seither eine EP und vier Studioalben veröffentlicht.
Songs mit und ohne KI
700 Einreichungen aus 31 Ländern, 13 Castings, fünf Halbfinalshows inklusive Trostrunde und ein Finale mit jeder Menge ehemaligen Sanremo-Stars: Der Aufwand, mit dem der kleine Sender SMRTV "Una voce per San Marino" (Eine Stimme für San Marino) sucht, ist beispiellos. 2024 wurde in Zusammenarbeit mit einem Londoner Startup-Unternehmen, das in den Reklamepausen eifrig die Werbetrommel rührte, sogar ein zusätzlicher Wettbewerb ins Leben gerufen, um im Finale einen Startplatz mit einer Komposition zu belegen, die mithilfe künstlicher Intelligenz geschaffen wurde. Damit treibt die kleine Republik die Europäische Rundfunkunion vor sich her, die erst im vergangenen August die Frage diskutierte, ob KI-generierter Content beim Song Contest nicht verboten werden sollte. Diesbezüglich wurde aber bislang noch keine Entscheidung getroffen.
Zweite Chance für Sanremo-Stars
In der ebenfalls Sanremo-verdächtig langen Finalshow, die von den Vorjahressiegern Piqued Jacks eröffnet wurde, traten acht der aufwendig gecasteten Newcomer gegen neun etablierte Künstlerinnen und Künstler an, darunter die achtmalige Sanremo-Teilnehmerin Marcella Bella, Eurodance-Ikone Corona ("The Rhythm Of The Night") und die Sanremo-Gewinner von 1997, Jalisse, die bei dem italienischen Festival seit 27 Jahren auf eine zweite Chance warten. Daneben rundete Riccardo Cocciante, Sanremo-Sieger von 1991, als Gaststar die Show ab, die musikalisch auf hohem Niveau für fast jeden Geschmack etwas zu bieten hatte. Am Ende wurde es sogar richtig spannend, ob Sanremo-Legende Loredana Bertè nicht doch noch das Ticket nach Malmö holt. Doch auch wenn Megara sich durchsetzen konnte - in Malmö reichte es leider nicht fürs Finale.