Angelina Mango für Italien beim ESC 2024 auf Platz sieben
Mit der Cumbia-Pop-Nummer "La noia" (Der Verdruss) hatte Angelina Mango das 74. Sanremo-Festival für sich entschieden. In der Schlussabstimmung setzte sie sich gegen den Rapper Geolier durch. Im ESC-Finale erreichte Italien Platz sieben.
Die 22-jährige Sängerin hatte den Song, der auch mit dem Preis für die beste Komposition und dem Preis der Presse ausgezeichnet wurde, gemeinsam mit der Rapperin Madame und Produzent Dardust geschrieben. Sie besingt darin die Notwendigkeit schwerer Stunden, um daraus gestärkt hervorzugehen. Angelina Mango selbst hat ihren Vater, den berühmten Sänger Pino Mango, im Alter von 13 Jahren verloren. Ihre Mutter ist Ex-Sängerin der Gruppe Matia Bazar, die das Sanremo-Festival schon zweimal gewonnen hat.
Riesiges Staraufgebot im Wettbewerb
Der Moderator Amadeus, in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge künstlerischer Leiter des Sanremo-Festivals, legte zum bereits angekündigten Abschied noch eine Schippe drauf: Alle 30 Finalistinnen und Finalisten standen an jedem der fünf Festivalabende auf der Bühne, was angesichts des riesigen Staraufgebots im Wettbewerb (Mahmood, Ricchi e Poveri, Emma, Il Volo, Diodato, Fiorella Mannoia, Loredana Bertè und viele, viele andere) keine schlechte Entscheidung war, um das Publikum bei der Stange zu halten, auch wenn nicht ganz so viele die Show verfolgten wie noch im Jahr zuvor.
Musikalischer Generationswechsel
Dabei war wieder für alle etwas dabei: große Dramatik, besinnliche und herzzerreißende Momente sowie mehr oder weniger offensichtlich politisch gemeinte Appelle. Sogar das Duo Jalisse, das 1997 das Festival als Newcomer überraschend für sich entscheiden konnte und seither nie wieder in die engere Auswahl genommen wurde, bekam nach 27 Jahren zumindest einen Gastauftritt - ebenso wie Vorjahressieger Marco Mengoni, der als Co-Moderator des ersten Sanremo-Abends eine ausgesprochen gute Figur machte, und natürlich ESC-Legende Gigliola Cinquetti. All die großen Namen sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich bei Sanremo schon seit geraumer Zeit ein Generationswechsel abzeichnet. Der Sound wird internationaler. "La noia" ist dafür das beste Beispiel.