Infos und Hintergründe zum ESC-Vorentscheid "Unser Lied für Liverpool"
Mit großem Vorsprung haben Lord Of The Lost den deutschen ESC-Vorentscheid gewonnen und fahren mit "Blood & Glitter" zum Eurovision Song Contest nach Liverpool. Infos zur Show, den Kandidaten und der Punkteverteilung.
Außerdem waren bei "Unser Lied für Liverpool" angetreten: TRONG, René Miller, Anica Russo, Lonely Spring, Will Church, Patty Gurdy sowie Ikke Hüftgold. Am Ende konnte sich die Rockband aus Hamburg mit deutlichem Vorsprung durchsetzen.
Jury | Publikumsvoting | Gesamtpunkte | |
---|---|---|---|
Lord Of The Lost | 43 | 146 | 189 |
Ikke Hüftgold | 10 | 101 | 111 |
Will Church | 90 | 21 | 111 |
TRONG | 52 | 19 | 71 |
Lonely Spring | 40 | 30 | 70 |
Anica Russo | 57 | 8 | 65 |
René Miller | 54 | 8 | 62 |
Patty Gurdy | 22 | 34 | 56 |
Vorentscheid ohne Frida Gold
Am Vormittag musste die Band Frida Gold ihre Teilnahme aufgrund einer Erkrankung der Sängerin Alina Süggeler absagen. Die Stimmen für Frida Gold im Onlinevoting wurden nicht gewertet.
Interval Act und Gäste beim Vorentscheid
The BossHoss und Ilse DeLange waren als Interval Act dabei. Während der Abstimmungsphase präsentierten sie ihre aktuelle Single "You". Moderatorin Barbara Schöneberger begrüßte darüber hinaus Ilse DeLange auch zum Talk auf der Couch. Dort saßen außerdem Moderator und Sänger Florian Silbereisen, der 2017 beim deutschen Vorentscheid zur Jury gehörte, und der bekennende ESC-Fan Riccardo Simonetti. Malik Harris, Deutschlands Kandidat beim ESC 2022 in Turin, war ebenfalls zu Gast.
Votingsystem bei "Unser Lied für Liverpool"
50 Prozent der Punkte wurden von acht Jurys in acht verschiedenen Ländern vergeben, die jeweils aus fünf Personen aus dem Musik- und Show-Business bestanden: aus der Schweiz, den Niederlanden, Finnland, Spanien, Litauen, der Ukraine, Österreich und Großbritannien. Dadurch, dass nun nur noch acht statt neun Acts an den Start gingen, änderte sich die Punktevergabe beim Voting. Die acht Länderjurys vergaben nun 1, 2, 3, 4, 6, 8, 10 und 12 Punkte an die Titel. Im Vergleich zum gewohnten ESC-Punkteschema fehlten also nicht nur die 7 sondern jetzt auch die 5 Punkte. Insgesamt vergab die Jury nun 368 Punkte an die Acts.
Die anderen 50 Prozent der Punkte kamen vom deutschen Publikum und setzten sich zusammen aus Votings während der Show per Anruf und SMS und dem Onlinevoting. Die gleiche Anzahl an Punkten, die von den internationalen Jurys verteilt wurden, wurden im prozentualen Verhältnis des deutschen Televotings auf die acht Songs verteilt.
Suche nach dem deutschen ESC-Act 2023
Sängerinnen, Sänger und Bands konnten sich bis zum 28. November 2022 mit einem Song online bewerben. Möglich war das über die offizielle Bewerbungsplattform und erstmalig auch mit dem Hashtag #UnserLiedFürLiverpool über TikTok. Sich ausschließlich als Interpret ohne eigenen Song zu bewerben, war nicht möglich. Wie immer galt, dass die Songs den Regeln der European Broadcasting Union (EBU) entsprechen mussten.
Acht Acts waren zunächst gesetzt und wurden ausgewählt von der ESC-Redaktion und einem beratenden Team aus nationalen und internationalen Musik-Expertinnen und Experten. Die Pop-Wellen der ARD - Antenne Brandenburg, BAYERN 3, Bremen Vier, hr3, MDR Jump, NDR 2, SR 1, SWR3 und WDR 2 - waren durch einen Vertreter Teil dieses Experten-Teams.
Ursprünglich gab es 548 Einreichungen auf eurovision.de oder bei der NDR ESC-Redaktion direkt, die den Kriterien entsprachen. Die Bewerbung war auch bei TikTok möglich. Dort wurden bis zum Ende des Bewerbungszeitraums mehr als 900 Videos unter dem Hashtag #UnserLiedFürLiverpool hochgeladen. Einige Acts hatten ihre Beiträge bei beiden Plattformen eingereicht.
Voting auf TikTok
Über die gesetzten Acts hinaus gab es noch einen weiteren Platz im deutschen ESC-Vorentscheid. Bis zum 3. Februar um 20 Uhr standen diese sechs Acts, die sich über TikTok beworben hatten, zur Abstimmung: Betül ("Heaven"), Leslie Clio ("Free Again"), From Fall To Spring ("Draw The Line"), Ikke Hüftgold ("Lied mit gutem Text"), JONA ("10/10") sowie Mitchy & André Katawazi und NashUp ("Summertime"). Ikke Hüftgold hatte die Abstimmung mit 52 Prozent der Stimmen gewonnen.