Eleni Foureira und Alekseev sind "Insta-Elite"
Ich habe Angst. Angst davor, dass die Song gewordene Rosamunde-Pilcher-Huldigung von Ieva Zasimauskaitė aus Litauen tatsächlich ins Finale einzieht und mir auch in der Finalshow am Samstagabend die Nerven zersingt. Immerhin hat sie, verteilt über diverse YouTube-Videos, knapp 3,5 Millionen Mal pubertierende Wendy-Abonnenten zwischen Hausi machen und Fussi spielen dazu gebracht, auf ihre Videos zu klicken. Oder wart das etwa ihr? Die gute Nachricht für mich: Ieva Zasimauskaitė liegt bei sämtlichen Social-Media-Zahlen gerade so im Mittelfeld. Die Social-Media-Gewinner der Teilnehmer im ersten Halbfinale heißen: Weißrussland, Finnland, Zypern und natürlich Israel.
Einmal mehr: Keiner ist "better than Netta"
Mit über 16 Millionen Aufrufen, bis zum 28. April, alleine auf ihrem Musikvideo im offiziellen YouTube-Kanal des ESC hat Netta aus Israel sämtliche Konkurrenz hinter sich gelassen. Dazu kommen locker noch einmal so viele Aufrufe für verschiedene Videos, in denen sie ihren Song "Toy" live performt. Aber wie das mit der dauergelobten Klassenbesten so ist - irgendwann nervt es. Wer ist also noch ähnlich präsent, wie eine Ü50-Mädelsreisegruppe, die mit Flaschenhugo bewaffnet auf dem Weg zu einem Pur-Konzert ist?
Die Insta-Elite des ersten Semifinals
Follower-Königin im ersten Halbfinale ist: Eleni Foureira für Zypern. Rechnet man ihre Follower bei Instagram, Facebook und Twitter zusammen, kommt man auf einen Wert von knapp 790.000. Bemerkenswert, wie sie das geschafft hat, wo sie doch sonst so schusselig ist. Immerhin hat sie auf einigen Fotos glatt vergessen, sich etwas anzuziehen. Auch Sänger Alekseev, der für Weißrussland ins Rennen geht, kann nach dem ESC sicherlich ab und zu einen Fitness-Shake in die Kamera halten, um über die Runden zu kommen. Alleine bei Instagram folgen ihm 664.000 Menschen.
Genau wie Eleni Foureira, hat er schon vor seiner ESC-Karriere Bekanntheit erlangt. Durch seine Teilnahme bei der ukrainischen Ausgabe von "The Voice" ist er einem breiten Publikum bekannt geworden. Vielleicht erklärt das auch die 13 Millionen Views von "Forever". Für Alekseev ungünstig: Sein Follower-starkes Heimatland, die Ukraine, ist im ersten Halbfinale nicht stimmberechtigt. Die Griechin Eleni Foureira kann dafür sicherlich mit Stimmen aus ihrer Heimat rechnen, Griechenland startet im gleichen Halbfinale.
"Equi-Noobs" - noch neu im Like-Business
Vielleicht können sich Equinox, die für Bulgarien antreten, von den beiden noch etwas abschauen. Denn auf deren Social-Media-Accounts ist noch weniger los, als beim Regenbogenstammtisch der CSU Rottal-Inn. Gerade einmal 7.000 Menschen folgen ihnen auf verschiedenen Plattformen. Das ist der niedrigste Wert von allen Teilnehmern im ersten Halbfinale und liegt sicherlich nicht zuletzt daran, dass die Formation erst für die Teilnahme am ESC gegründet wurde. Immerhin: Ihr Song "Bones" schneidet bei den Video-Aufrufen und Spotify-Streams recht solide ab.
Saara Aaltos "Monsters" ist Spotify-Liebling
Die meisten Spotify-Streams kann im Teilnehmerfeld des ersten Halbfinales Saara Aalto aus Finnland für sich verbuchen. Mit über 2,7 Millionen Abrufen lässt sie selbst Israel hinter sich und ist unserem Star für Lissabon Michael Schulte (3,5 Millionen Streams) auf den Fersen. Saaras Video-Aufrufe sind jedoch schwächer im Vergleich zu ihren Spotify-Streams. Ein Indiz für eine schlechte visuelle Umsetzung? Vermutlich nicht, denn was spricht bitte gegen Engel mit schwarzen Flügeln und im Ärmel versteckte Rosenblüten? Ach so, ja alles. Was meint ihr, bringt unseren Klickzahlen-Königen das alles etwas für die große Show in Lissabon? Für mich zählt nur eines: Hauptsache Litauen kommt nicht weiter.