Barbara Dex Award 2021 geht an Tix aus Norwegen
Seit 1997 können Teilnehmer des Eurovision Song Contest nicht allein die Auszeichnung als bester Sänger und Künstler gewinnen: In der Kategorie Kostüm gibt es einen inoffiziellen Preis - den Barbara Dex Award. Allerdings ist dies keine Auszeichnung, um die sich die ESC-Acts unbedingt reißen. Mit ihm "krönten" ESC-Fans per Onlinevoting lange Zeit das schlimmste Outfit. Mittlerweile wird der Preis offiziell für die auffälligste Kleiderwahl vergeben. Im Jahr 2021 geht der Barbara Dex Award an den Norweger Andreas Haukeland alias Tix. Er ist der erste Sieger aus Norwegen - und der erste überhaupt aus Nordeuropa. Zu der Kunstfigur Tix des 28-Jährige Haukeland gehören sowohl eine Sonnenbrille, ein Stirnband als auch ein Pelzmantel. Für seinen ESC-Song "Fallen Angel" hat er sich außerdem große stoffige Engelsflügel zugelegt und wurde von Dämonen umzingelt. Sein Künstlername Tix kommt von seinem Spitznamen "Tics", den er in der Schulzeit wegen seines Tourette-Syndromes erhielt.
Roxen aus Rumänien und Albina aus Kroatien hinter Tix
Unter ESC-Fans ist die Trophäe für modische Fehlgriffe beliebt. Laut Angaben der belgischen Website songfestival.be, die den Preis vergibt, nehmen jährlich Tausende Fans an dem Voting teil. In diesem Jahr machten über 4.870 Fans mit, was ein neuer Abstimmrekord sei. Die weiteren Plätze des Rankings gingen auch nicht an offensichtlich verkleidete Künstler wie Tix sondern an Acts mit modischen Auffälligkeiten. Zweite im Voting wurde die Rumänin Roxen vor Albina aus Kroatien, die beide das erste Halbfinale nicht überstanden. Platz vier im Voting holte sich der Brite James Newman, Rang fünf ging an Eden Alene aus Israel.
Preis an Portugal im Jahr 2019
Bereits 2019 ging der Barbara Dex Award an einen Act mit exzentrischer Kleidung. Der Portugiese Conan Osíris, der mit "Telemóveis" Genre-Grenzen sprengte, trug im Halbfinale von Tel Aviv ein Fächerkostüm aus grüner Seide. Vielleicht lag es am Outfit, vielleicht auch am herausfordernden Song mit orientalischen, japanischen und elektronischen Klängen, doch Portugal verpasste am Ende den Finaleinzug deutlich.
Der Mode-Fauxpas der Barbara Dex
Der Name der Auszeichnung geht auf die belgische Sängerin und ESC-Teilnehmerin Barbara Dex zurück. Am 15. Mai 1993 betrat die damals 19-Jährige mit einem selbst entworfenen knöchellangen Kleid aus grau-beigem Chiffon und braver Föhnfrisur mit dichtem Pony die Eurovisions-Bühne im irischen Millstreet. "Iemand als jij" hieß ihr getragenes Liebeslied und am Ende der Show musste die Belgierin mit dem letzten Platz und nur drei Punkten nach Hause fahren. Alle kamen von der deutschen Jury.
Berühmt wurde die junge Sängerin in ESC-Fan-Kreisen dennoch: Sie gilt als eine der am schlechtesten angezogenen Interpretinnen der Eurovisions-Geschichte. So kam sie zu der zweifelhaften Ehre, dass nach ihr ein Preis für das ehemals unvorteilhafteste Outfit eines jeden Jahres benannt wurde. Im September 2019 drehte Dex den Spieß allerdings um - und eröffnete eine Mode-Boutique in Belgien. Der Sängerin selbst hat der Award offensichtlich nicht geschadet.