Operndiva Elina Nechayeva tritt für Estland an
Sopranistin Elina Nechayeva hat das Superfinale der estnischen Vorentscheidung "Eesti Laul" für sich entschieden und tritt nun für ihr Land beim Eurosivison Song Contest in Lissabon an. Mit glasklarer Opernstimme sang sie die italienisch(sprachige) Komposition "La forza" in die Herzen der Zuschauer, die in der Endrunde ohne Einfluss der Jury entschieden. Der Titel stammt von alten ESC-Bekannten: Mihkel Mattisen und Timo Vendt schrieben schon 2013 den estnischen Beitrag "Et uus saaks alguse" für Birgit Õigemeel. Elina Nechayeva und ihre Kollegin Ksenia Kuchukova, die beide als Sängerinnen an der Tallinner Oper arbeiten, haben den Text dazu aus diversen italienischen Opern zusammengestückelt.
Großer Fan-Hype um die Siegerin
Schon lange bevor das Finale der estnischen Vorentscheidung "Eesti Laul" über die Bühne ging, standen die Wettquoten für das baltische Land ausgesprochen gut - zeitweise lag es bei den Buchmachern sogar in Führung. Was nach dem letztjährigen Halbfinal-Aus von Koit Toome & Laura ein wenig verwundert, lässt sich mit dem enormen Fan-Hype erklären, der sich um Elina Nechayeva entsponnen hatte. Die ausgebildete Opernsängerin galt seit der Erstveröffentlichung der Vorentscheidungsbeiträge als klare Anwärterin auf den Sieg in Estland - und nach Meinung vieler Fans im In- und Ausland auch beim Eurovisionsfinale in Portugal.
Phantasievolle Bühneninszenierungen
Mit dieser frühen Festlegung tat man den anderen Kandidaten der Vorentscheidung ein wenig unrecht, allen voran Stig Rästa, der mit dem Country-Walzer "Home" eine weitere Facette seines kompositorischen Könnens zeigte. Auch Gerli Padar hätte im Duett mit Eliis Pärna nach 2007 sicherlich eine zweite ESC-Chance verdient gehabt - ganz zu schweigen von den übrigen sehr abwechslungsreichen Beiträgen, die den Wettbewerb mit phantasievollen Bühneninszenierungen zum unterhaltsamen Vergnügen machten. An Elina Nechayevas Stimmgewalt und ihrem bombastischen Titel, der ein bisschen wie Nightwish ohne störenden Metal klingt, führte allerdings kein Weg vorbei. Wird das auch in Lissabon der Fall sein?