Alle Infos zum ESC-Finale 2024 in Schweden
In Malmö sind 25 Acts im Finale des Eurovision Song Contest 2024 angetreten. Gewonnen hat Nemo aus der Schweiz, gefolgt vom Kroaten Baby Lasagna. Deutschlands Teilnehmer Isaak schaffte es auf Platz zwölf.
Durch die Show führten Petra Mede und Malin Åkerman. Die Big-Five-Länder Deutschland, Italien, Großbritannien, Frankreich und Spanien waren automatisch für das ESC-Finale gesetzt, ebenso das Gastgeberland Schweden. Weitere 31 Nationen mussten sich zunächst im ersten und zweiten Halbfinale qualifizieren. Die Startreihenfolge der Acts im Finale wurde dieses Jahr nach neuen Regeln festgelegt.
Niederlande am Finaltag vom Wettbewerb ausgeschlossen
Nach einem Vorfall im Anschluss an das zweite Halbfinale am Donnerstagabend hatte sich die EBU am Samstagmittag dazu entschlossen, den niederländischen Teilnehmer Joost Klein vom Finale auszuschließen. Somit standen im Finale statt 26 nur 25 Acts. Die ursprüngliche Startposition 5 der Niederlande entfiel, alle anderen Startnummern blieben bestehen. Die nach dem Juryfinale ermittelten Juryergebnisse wurden neu berechnet, sodass die Niederlande keine Punkte erhalten haben. Niederländische Zuschauer durften im Finale dennoch abstimmen und das Ergebnis der Jury war weiterhin gültig. Nach Spekulationen, Joost Klein habe eine Kamerafrau geschlagen, hat der niederländische Sender AVROTROS auf seinem Instagram-Account eine Gegendarstellung veröffentlicht. Im Laufe des Abends hatte sich die ehemalige Moderatorin beim ESC 2021 in Rotterdam und YouTuberin Nikkie de Jager von der Punktevergabe für die Niederlande zurückgezogen. In einem Statement erklärte die 30-Jährige: "Was auch immer ich heute Abend tue, ob ich da bin oder nicht, ich kann es nicht gut machen." Die Entscheidung habe sie zusammen mit AVROTROS getroffen. Die Punkte der niederländischen Jury verkündete stattdessen Martin Österdahl, der Executive Supervisor des ESC, unter Buhrufen und Pfiffen aus dem Publikum.
Absagen weiterer Spokespersons
Die norwegische Teilnehmerin am ESC 2023 Alessandra Mele sagte ihre Teilnahme als Spokesperson für Norwegen ab. Grund dafür waren laut der Sängerin das israelische Vorgehen im Gaza-Streifen. Sie sprach in ihrer Instagram-Ansprache von der "Liebe zur Wahrheit" und von einem "Genozid", welcher derzeit stattfinde und bezeichnete das Motto des Wettbewerbs "United By Music" als leere Worte. Vor dem Hintergrund der Ereignisse hatte auch Fast-Sieger des ESC 2023 Käärijä aus Finnland angekündigt, sich von der Punktevergabe zurückziehen. Stattdessen wurden die Ergebnisse aus Finnland von Radio-Suomen-Moderator Toni Laaksonen bekannt gegeben.
Loreen als Interval-Act im Finale
Dank Loreens Erfolg im vergangenen Jahr in Liverpool fand der diesjährige ESC in Malmö statt. Im Finale stand die zweimalige Siegerin des Contest als Interval-Act auf der Bühne. Das Rahmenprogramm rundeten Alcazar ab, die Band ist bekannt für ihren Song "Crying At The Discoteque". Die Wartezeit während des Votings verkürzten außerdem Charlotte Perrelli, Carola und Conchita mit einem Cover des Abba-Siegersongs von 1974, "Waterloo".
Neue Regeln für den ESC
Die neuen Regeln betreffen die Startreihenfolge im Finale und das Voting sowie die Halbfinalpräsentation der Big-Five-Länder. Ab diesem Jahr bestimmen die Produzenten der Show die Startposition für nur noch etwa die Hälfte aller Finalacts. Für 25 der 26 Teilnehmer - Startplatz 1 für Schweden als Gastgeberland wurde bereits im März ausgelost - entscheidet das Los, ob sie in den Kategorien "erste Hälfte", "zweite Hälfte" oder "Producer's Choice" landen. Für die beiden Hälften werden jeweils sechs Plätze ausgelost, 13 werden über die Producer's Choice vergeben. Bekommt ein Land diese Kategorie, können die Showproduzenten die Startposition des jeweiligen Acts frei wählen.
Seit 2023 können auch Fans abstimmen, deren Länder nicht am ESC teilnehmen. Die Abstimmung läuft in diesen Ländern über ein kostenpflichtiges Online-Voting. Das Voting wird dann zusammenaddiert als "Rest of the World" und zählt so viel wie das Voting eines Teilnehmerlandes. Darüber hinaus gibt es keine Jurys mehr in den ESC-Halbfinalshows. Bei den Semis entscheidet nur das Televoting, welche Acts ins Finale einziehen - zehn aus dem ersten und zehn aus dem zweiten Halbfinale. 2024 ist neu, dass das "Rest of the World"-Voting bereits knapp einen Tag vor Beginn der Final-Show startet. Außerdem dürfen die Zuschauer der Teilnehmerländer wie schon beim ESC 2010 und 2011 direkt mit Beginn des ersten Starters im Finale voten. In den beiden Halbfinalshows beginnt das Voting weiterhin nachdem alle Acts aufgetreten sind.
Während in den Jahren zuvor nur kurze Ausschnitte aus den Proben gezeigt wurden, können die Kandidatinnen und Kandidaten der Big-Five-Länder nun zwischen den Halbfinal-Acts ihre Lieder vollständig präsentieren. Gleiches gilt auch für das Gastgeberland Schweden. Da Deutschland, Schweden und das Vereinigte Königreich im ersten Halbfinale abstimmberechtigt waren, traten die Acts aus diesen Ländern dort auch auf. Frankreich, Italien und Spanien stimmten hingegen im zweiten Halbfinale ab.