Sendedatum: 03.02.1975 20:15 Uhr

1975: Deutscher Vorentscheid in Frankfurt am Main

Joy Fleming 1975 beim deutschen Vorentscheid auf und belegt den 1. Platz. Sie vertritt Deutschland beim Grand Prix und belegt den 17. Platz  Foto: Heinz Wieseler
Joy Fleming beeindruckte die Jury mit ihrer Soul-Stimme.

Der Hessische Rundfunk wechselte wieder einmal den Modus für die Vorauswahl zum Eurovision Song Contest, der im Jahr nach dem Abba-Erfolg in Stockholm stattfand. Die großen Plattenfirmen schlugen bekannte Künstler vor, darunter Katja Ebstein, Mary Roos, Peter Horten, Marianne Rosenberg, Jürgen Marcus und Peggy March, die alle schon Vorentscheidungs-Erfahrungen gesammelt hatten. Die Jury entschied sich aber für Joy Flemings Beitrag "Ein Lied kann eine Brücke sein". Die Jury beeindruckte sie vor allem mit ihrer grandiosen Soul-Stimme.

Keine offene Punktevergabe

Das Staraufgebot bei dem Vorentscheid führte zu einem äußerst spannenden Rennen. Die Jury stimmte jedoch hinter verschlossenen Türen ab, am Ende wurde den Zuschauern nur das Gesamtergebnis verkündet. Joy Fleming lag sechs Punkte vor Peggy March mit "Alles geht vorüber" - aus der Feder von Ralph Siegel - und 19 Punkte vor der Love Generation mit "Hör’ wieder Radio". Die ESC-Finalistin von 1970 und 1971, Katja Ebstein, musste sich mit dem fünften Rang begnügen.

Außerhalb des Song Contests waren aber andere Beiträge ertragreicher. Vor allem Jürgen Marcus "Ein Lied zieht hinaus in die Welt" und Marianne Rosenbergs "Er gehört zu mir" ließen die Kassen des Musikhandels klingeln. Auch in Stockholm schnitt "Ein Lied kann eine Brücke sein" weniger erfolgreich ab und landete auf dem drittletzten Rang. Überraschend für die Sängerin: "Das Lied war doch gut, vier Oktaven, kein Schlager, eine Bombenstimmung in der Halle," sagte sie später.

 

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 03.02.1975 | 20:15 Uhr

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