1 | 26 "Erschrecken Sie nicht, wenn Sie dem 21-jährigen Mélovin ins Gesicht schauen, er hat kein Glasauge", beruhigt Peter Urban die Zuschauer. "Er trägt nur eine helle Linse, weil’s ja schick ist." Sein Resümee über den Ukrainer: "Das fängt ja gut an - zuerst die Auferstehung aus dem Piano-Sarg und dann muss man Angst haben, dass dem Künstler nicht zu heiß wird unterm Hintern."
2 | 26 Wer könnte diesen Song besser singen als ein Liebespaar: Amaia Romero und Alfred Garcia treten für Spanien mit dem "schmachtenden Liebesschwur "Tu canción" an. Urban ist weder mit dem Outfit noch mit dem Song so recht zufrieden: "Schick gemacht wie für Omas 80. Geburtstag - aber das wäre der perfekte Lovesong für Disney’s Highschool Musical 4."
3 | 26 "Der Kontrast folgt auf dem Fuß", leitet Urban gewohnt galant zu Slowenien über, denn: "Sängerin Lea Sirk sorgt gleich für die passende Club-Atmosphäre - und das in der Landessprache!" Die tänzerische Umsetzung von "Hvala, ne" erinnert den langjährigen ESC-Kommentator allerdings an eine "Jazztanztruppe bei der Vorführung".
4 | 26 An Litauens Beitrag "When We're Old" von Ieva Zasimauskaitė hat Peter Urban nicht viel auszusetzen. "Eine anrührende Liebesballade übers Älterwerden von Ieva, und als emotionales Highlight durfte ihr echter Ehemann Marius dann auch noch auf die Bühne."
5 | 26 Cesár Sampson aus Österreich gibt auf der Bühne alles. "Nobody But You" bekommt von Peter Urban großes Lob: "Da kommt auch der athletische Cesár ins Pusten - starker Song, stark gesungen. Und die schönste Zahnlücke des Abends"
6 | 26 Dass Elina Nechayeva normalerweise nicht auf der ESC-Bühne, sondern an der Oper von Tallinn singt, ist für Peter Urban auch bei ihrem Beitrag "La forza" nicht zu überhören. "Oh je, ich fürchte bei dem Ton sind sicher viele Gläser zersprungen. Vielleicht hören wir Elinas Stimme ja bald auf allen Opernbühnen der Welt", orakelt Urban.
7 | 26 Der ESC-Sieger von 2009, Alexander Rybak aus Norwegen, kann Peter Urban nur teilweise überzeugen. Zum Beitrag "That’s How You Write A Song" meint er: "Der gleiche Charme wie früher, aber schreibt man so einen Song? Ein fröhlicher Funk-Groove und eine kurze Melodie, die sich ständig wiederholt?"
8 | 26 "Im Jahr eins nach einem ESC-Sieg hat es der Beitrag des Gastgeberlandes oft schwer - Portugal löst die Aufgabe mit einem lyrisch-verträumten Lied über den Garten der geliebten Großmutter", leitet Peter Urban Cláudia Pascoals Song "O jardim" ein. Doch er bemängelt: "Man wartet auf den Refrain, aber das Lied ist der Refrain, der irgendwann ganz hypnotisch wirkt …"
9 | 26 "Storm" von SuRie aus Großbritannien reißt Peter Urban zwar nicht komplett vom Hocker, aber: "Sie sieht nicht nur aus wie die Tochter von Annie Lennox, sie singt auch fast so gut, wenn sie sich aus dem Neonkäfig befreit hat." Als ein Störenfried die Bühne stürmt und SuRie souverän reagiert, ist der langjährige ESC-Kommentator sprachlos: "Wow, haben Sie das gesehen?"
10 | 26 Serbiens Beitrag - in Landessprache gesungen - befeuert Peter Urbans Fantasie: "Sindbad und seine Nymphen, feurig dirigiert von Sanja, dem Mann mit der kleinen Flöte…" Ob das die Assoziationen sind, die Sanja Ilić & Balkanika erreichen wollten?
11 | 26 "Wir können stolz und dankbar sein, einen menschlich wie musikalisch so großartigen Künstler hier beim ESC zu haben", sagt Peter Urban, als Michael Schulte die Bühne betritt. Und er atmet tief durch, als der Deutsche den letzten Ton gesungen hat: "Puh, welch überzeugende Performance eines wirklich ernsten, anrührenden, glaubwürdigen Songs. Fantastisch gesungen von Michael."
12 | 26 "Da wird Axl Rose blass", so Peter Urbans nach Eugent Bushpepas Auftritt. Der Albaner sang bereits mit Gun's Roses. In seinem Song "Mall" geht es um "Sehnsucht, und die kann man auch mal rausschreien", meint Urban.
13 | 26 Beeindruckt ist Peter Urban nicht nur von der Musik, sondern auch von der Botschaft der französischen Kandidaten Madame Monsieur. "Eine einfache Popmelodie, die hängen bleibt - hoffentlich auch die aktuelle humanitäre Botschaft dahinter. Die Garderobe jedenfalls ist First-Class-Retro aus der 1980er-Kollektion von Gaultier."
14 | 26 Der 22-jährige Mikolas Josef reiste als Straßenmusiker durch ganz Europa. "Die richtige Schule, um der zu werden, den wir gleich erleben: einen hochbegabten Sänger, Rapper und Tänzer", stellt Peter Urban den tschechischen Vertreter vor und fügt anerkennend an: "Übrigens, den Salto, den hat er gemacht, obwohl er bei den Proben schwer gestürzt ist!"
15 | 26 "Als wäre er direkt Serien wie 'Vikings' oder 'Game Of Thrones' entsprungen" - so sieht Peter Urban den Dänen Jonas Rasmussen. "Deutschland hat Santiano, aber Dänemark seinen Rasmussen, der Sturm und Schnee trotzt und ins Finale des ESC gesegelt ist."
16 | 26 "Eine optimistische Power-Hymne", kündigt Peter Urban den Beitrag aus Australien an. Nach der Performance lobt er die musikalische Darbietung von Jessica Mauboy: "Was für eine Fighterin, ihr Temperament katapultiert einen normalen Song in ungeahnte Höhen", "aber dieses Outfit, eingepackt wie ein Weihnachtsgeschenk…"
17 | 26 Mit Saara Aalto wird es gruselig: "In Lissabon erleben wir sie mit ihrem eigenen Song 'Monsters', und das finnische Ober-Monster ist zur Unterstützung angereist: Lordi", verkündet Peter Urban, der seinen Respekt vor der Finnin nicht verbergen kann: "Sie macht ja einiges mit, die drehende Zielscheibe und den Stage-Dive - kein Wunder, dass bei der Frauenpower auch Lordi den Schwanz einzieht."
18 | 26 Die bulgarische Band Equinox hat ihren Song von einem Produktionsteam machen lassen, das auch Songs für amerikanische Stars wie Lady Gaga geschrieben hat. Doch die Band gibt Peter Urban Rätsel auf: "So richtig schlau wird man aus der Nummer nicht, düstere Gestalten wie aus einer Fantasy-Saga mit einem wirren Text, bei dem es um Knochen, Seelen und natürlich die Rettung der Welt geht."
19 | 26 Die DoReDoS sind für Peter Urban: "ein lustiges Verwirrspiel, Ohnsorg-Theater aus Moldau." "My Lucky Day" findet er "sehr komisch - die Komödie der Irrungen auf Moldawisch - und Erinnerungen an 'Klimbim,' die große deutsche Comedy Show der 70er."
20 | 26 Weder optisch noch musikalisch kann der 20-jährige Schwede Benjamin Ingrosso Mr. ESC Peter Urban überzeugen. "Das sah aus, als würde er nachts durch einen Tunnel rasen. In Wahrheit tanzte er auf einer gigantischen Sonnenbank. Und musikalisch klingt die Nummer wie ein Track, den Justin Timberlake aussortiert hat."
21 | 26 "Ungarns Fernsehzuschauer mögen's hart und schicken AWS nach Lissabon", kommentiert Peter Urban den ungarischen Vertreter. Nach dem lautstarken Auftritt der Metaller meint er: "Das volle Brett. Das hat die Ohren mal richtig durchgepustet, und auf der Bühne ist jetzt alles an Pyro verfeuert."
22 | 26 Israels Netta legt einen energiegeladenen Auftritt hin. "Zeilen wie "ich bin nicht dein Spielzeug, du dummer Junge", kommen natürlich in der aktuellen MeToo-Debatte genau richtig", erklärt Peter Urban, der findet: "Das macht Spaß. Bunt, wild und stolz!"
23 | 26 Platz zwei mit den Common Linnets beim ESC 2014 - bislang Waylons bestes ESC-Ergebnis. Zu seinem "Outlaw In 'Em" meint Peter Urban: "Jon Waylon Bon Jovi als Rock'n'Roll-Gott im Leoparden-Look, aber was hat er sich bei den zuckenden Tänzern gedacht?"
24 | 26 Ryan O'Shaughnesseys Auftritt im Semifinale hatte für einen Eklat gesorgt, weil das chinesische Fernsehen die Performance zensierte. "Aber nicht nur deswegen ist der irische Beitrag zu einem Geheimtipp geworden", erklärt Peter Urban, denn: "Together" ist "ein richtig hübscher Song, fein gesungen."
25 | 26 Bei Eleni Foureira, die Zypern vertritt, hebt Peter Urban erst einmal das Outfit hervor: "Der exotische Bodysuit stammt übrigens von einem griechischen Designer, der auch für Beyoncé und J.Lo arbeitet." Und fügt erleichtert an: "Bei dem Flammengewitter kann man ja froh sein, dass das schöne Holzdach der Halle nicht abgefackelt wurde."
26 | 26 "Laut EBU-Regelwerk soll es ja keine politischen Botschaften beim ESC geben, aber das war eine Botschaft der Menschlichkeit", so Peter Urban zum italienischen Beitrag. Ermal Meta und Fabrizio Moro singen "ein Plädoyer gegen Terror, Krieg und Ungerechtigkeit."