The Busker aus Malta tanzen für sich allein
Mit The Busker tritt eine Band für Malta beim Eurovision Song Contest 2023 an, die es gerne gemütlich hat. Sänger David sorgt mit einem ungewöhnlichen Outfit für einen Hingucker: einem Sweatshirt.
Nach drei Viertel- und einem Halbfinale sowie einer Entscheidungsshow und mal wieder einem Skandal, hat Malta seinen Act für den ESC in Liverpool gefunden. Die dreiköpfige Band The Busker tritt mit dem Titel "Dance (Our Own Party)" bei dem Musikwettbewerb an. The Busker gewannen den maltesischen Vorentscheid MESC, der wieder vor Tausenden Zuschauern in der größten Halle des Landes stattgefunden hat, mit großem Vorsprung dank der überwältigenden Zustimmung des Televotings. Dabei ließen die drei auch Maltas ehemaligen ESC-Teilnehmer Fabrizio Faniello und die ehemalige Junior-ESC-Teilnehmerin Eliana Gomez Blanco hinter sich. Geschafft haben sie das mit einem durchdachten und groovigen Auftritt.
Inspiriert von Paul McCartney und der Musik der 60er
The Busker gründeten sich im Jahr 2012 ursprünglich als Duo. Von der damaligen Besetzung ist nur noch Schlagzeuger Jean Paul Borg übrig. Hinzugekommen sind Saxophonist Sean Meachen und Sänger und Frontmann David Grech, der auch bei der Castingshow "X Factor Malta" angetreten ist. Die Band begann mit Straßenmusik in Malta und kleineren Konzerten in Großbritannien und Italien. Auch auf Festivals in Malta sind The Busker aufgetreten. Zu den Vorbildern der drei Bandmitglieder gehören Paul McCartney und Johnny Cash. Ihre Musik ist von den Sounds der 60er-Jahre inspiriert. Doch abseits ihrer musikalischen Karrieren sind The Busker auch anderweitig berufstätig - und kommen aus der Gesundheits-, Management- und Marketingbranche.
"Dance" - ein Partysong für Introvertierte
Mit "Dance (Our Own Party)" setzen The Busker auf einen ungewöhnlichen Partysong mit dominanten Saxofon-Solos. Im Song geht es um jemanden, der sich auf einer lauten und vollen Party unwohl fühlt und stattdessen mit Freunden nach Hause fährt, um eine eigene, gemütliche Party zu feiern. Damit scheinen sie den (ESC-)Zeitgeist zu treffen. Auch in Tschechiens Vorentscheid gab es mit "Introvert Party Club" einen Song über soziale Ängste auf Partys. Im MESC inszinierten The Busker ihren Auftritt wie in einem Musikvideo: angefangen vom traurigen Tanzen auf einer Party (bei dem ehemalige maltesische ESC-Acts wie Destiny als Pappfiguren im Hintergrund herumstanden) über die Autofahrt nach Hause bis hin zum glücklichen Abtanzen daheim. Und obwohl Sänger David "I feel better in my sweater" singt, zieht er sich sein Sweatshirt am Ende aus und gibt im Glitzer-Shirt noch John-Travolta-Tanzmoves zum Besten.
Disqualifizierter Aidan tritt als Interval Act auf
Maltas Vorentscheid wurde in diesem Jahr von zwei ehemaligen Teilnehmern moderiert: Glen Vella (2011 in Düsseldorf) und Amber (2015 in Wien) - und die beiden hatten einiges zu tun. Neben ihren Moderationen performten die beiden auch noch ein ESC-Medley, in dem sie selbst Lenas "Satellite" noch einmal aufführten. Zu den Interval Acts gehörte auch eine Tanzchoreo zu neueren ESC-Dance-Songs wie "Replay" und "She Got Me". Außerdem durften Maltas letztjährige Kandidatin Emma Muscat und Aidan performen. Aidan ist im Vorjahr schon auf einigen internationalen ESC-Partys aufgetreten und war eigentlich Teilnehmer am diesjährigen MESC und großer Fan-Favorit, wurde aber vom Sender TVM disqualifiziert, weil er zu viel zu seiner Teilnahme auf Social Media postete, was gegen die Regeln verstoßen hat. Er trat mit einem Medley seiner Songs in der Votingpause auf, musste aber versprechen, seinen eigentlichen MESC-Titel "Reġina" nicht zu singen. Ein Glück für The Busker - denn Aidan hätte der Gruppe den Sieg durchaus streitig machen können.