Malta: Amber
Für die Ermittlung ihres Beitrags zum 60. Eurovision Song Contest in Wien hatte sich das öffentliche maltesische Fernsehen Public Broadcasting Services (PBS) etwas ganz Spannendes ausgedacht: Neue Vorentscheidsregeln erlauben es Autor, Künstler und Komponisten, ihren Song teilweise oder auch ganz zu ändern - auch nachdem dieser zum Siegertitel gewählt wurde. So hätte es also sein können, dass am 21. Mai im zweiten Halbfinale zwar Amber Bondin für Malta auftritt, der Song aber nicht mehr "Warrior" heißt, sondern vielleicht "Angel Of Peace" oder auch "Int mignun?" - das ist Maltesisch und heißt so viel wie "Bist du verrückt?"
Der doppelte "Warrior"
Was den von Elton Zarb komponierten und von Matthew Mercieca alias Muxu getexteten Titel anbelangt, wäre eine Neutaufe allerdings gar nicht mal so verrückt gewesen. Denn die Georgier sind dieses Jahr ähnlich martialisch drauf - deren Beitrag heißt ebenfalls "Warrior".
Es ist eine … Powerballade
Ambers "Warrior" konnte sich im Vorentscheid gegen 13 weitere Beiträge durchsetzen. Der Song setzt mit gewaltigem Streicher-, Trommel- und Stimmeinsatz die langjährige Tradition der Powerballaden beim ESC fort. Also ganz anders als der fluffige Folk-Pop, mit dem die Gruppe Firelight 2014 ihr "Coming Home" unterlegten - und es damit immerhin bis ins Finale schaffte.
Finale ist eigentlich Pflicht
Doch das scheint den Maltesern nach drei Finalteilnahmen in Folge längst nicht mehr zu genügen. Wehmütig denkt man an die Jahre 2002 und 2005 zurück, als Ira Losco ("7th Wonder") und Chiara ("Angel") jeweils einen zweiten Platz erreichten. Seitdem gab es gerade mal eine Top-10-Platzierung: Gianluca Bezzinas achter Rang 2013 mit dem ebenfalls folk-poppigen "Tomorrow".
Über den Kampf zum Sieg?
Amber Bondin ist trotz ihrer 23 Jahre eine ESC-Veteranin. Bereits fünf Mal nahm sie am nationalen Vorentscheid teil, jetzt konnte sie ihn endlich gewinnen. Vor drei Jahren schnupperte sie in Baku bereits richtige ESC-Luft, als Background-Sängerin von Maltas damaligem Kandidaten Kurt Calleja ("This Is The Night"). Ambers musikalische Vorbilder sind Etta James, Beyoncé und Ray Charles, und sie träumt davon, eines Tages von ihrer Musik leben zu können. Passend dazu handelt "Warrior" davon, Widerstände zu bekämpfen, indem man die eigenen Stärken entdeckt. Und kämpfen hat Amber gelernt: In ihrer Jugend betrieb sie erfolgreich Judo. Doch trotzdem verliert sie den Kampf im zweiten Halbfinale. Sie schafft es nicht, Jurys und Publikum von ihrem Song zu begeistern und muss ohne Finalticket nach Hause fahren.
Songtext: Amber - "Warrior"
Lyrics
We Suffer, silently
always fighting to break free
We were living in a shadow
we were to scared to let go
Wouldn’t accept defeat
when by losing we were winning
we have to be courageous
to be able to get through this
and then it hits.
Break through the silence
The noise is louder than it's ever been.
Create something timeless
Never look back, the past is the past
I had no choice but to become a warrior
I had to conquer
I did not break, I left my faith in hope.
We are not the enemy,
We’re just tired of suffering.
We broke through the shadow
We finally let go
and then it hit
Break through the silence
The noise is louder than it's ever been.
Create something timeless
Never look back, the past is the past
I had no choice but to become a warrior
I had to conquer
I did not break, I left my faith in hope.
I’m a warrior, I will conquer
I’m a warrior , I will conquer
I’m a warrior, I will conquer
I'm a warrior, I will conquer
I’m a Warrior.
Komponist: Elton Zarb
Texter: Matthew Mercieca Muxu