Konstrakta aus Serbien wird Fünfte
Die Sängerin Konstrakta vertrat Serbien beim Eurovision Song Contest2022 mit "In corpore sano" ("In einem gesunden Körper"). In Turin freute sie sich über Rang fünf.
Sängerin Konstrakta heißt eigentlich Ana Đurić und wurde als Ana Ignjatović 1978 in Belgrad geboren. Eigentlich arbeitet sie als Architektin - auch ihr Mann hat diesen Beruf. Konstrakta hat außerdem zwei Kinder. Ihre ersten musikalischen Erfahrungen sammelte sie in einer Band namens Mistakemistake. Mittlerweile ist sie Mitglied in der serbischen Reggae- und R'n'B-Gruppe Zemlja Gruva, die 2007 gegründet wurde. Als Solokünstlerin veröffentlicht sie seit 2019 Musik. Ihren ESC-Song "In corpore sana" hat sie zusammen mit Milovan Bošković geschrieben.
"In corpore sano" wendet sich gegen Gesundheits-Wahn
Der Song, der auf Serbisch gesungen wird und einige Phrasen in Latein enthält, soll die Angst zeigen, die entsteht, wenn man alles im Leben der Gesundheit unterordnet, so die Sängerin. Insbesondere, wenn man deswegen immer neue Produkte kaufe, die Gesundheit versprechen. In dem Song geht es darum, eine vernünftige Beziehung zu erreichen, in der die Gesundheit in den eigenen Händen liegt, aber Krankheit und schließlich der Tod mit weniger Angst akzeptiert werden. Das Lied endet damit, dass nun eine traurige Seele und ein schwacher Geist in einem gesunden Körper stecken und fragt: "Und was nun?". Der Titel selbst ist eine Anspielung auf das Sprichwort "Mens sana in corpore sano" ("Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper"), welches am Anfang des Songs rückwärts aufgesagt wird.
Konstrakta siegt bei "Pesma za Evroviziju"
Gleich 18 Acts traten in der Finalshow des serbischen Vorentscheids gegeneinander an, nachdem zuvor 36 Songs auf zwei Halbfinals aufgeteilt wurden. Konstrakta ging mit ihrem Titel von der letzten Startnummer ins Rennen, was zuvor ausgelost wurde. Die Produzenten der Fernsehshow "Beovizija", in der schon häufiger der serbische ESC-Act gesucht wurde, hatten im Vorfeld angekündigt, dass die Show von nun an auf einem anderen Sender als dem öffentlich-rechtlichen RTS laufen würde. Dieser rief daraufhin einfach einen neuen Vorentscheid namens "Pesma za Evroviziju" ins Leben, der stark an die "Beovizija" erinnerte. Auch das Moderationsquartett bestehend aus Dragana Kosjerina, Jovan Radomir, Kristina Radenković und Stefan Popović war das gleiche wie noch bei der "Beovizija" 2020.
Serbischer Vorentscheid würdigt den ESC und Italien
Ganz wie auch die "Beovizija" hat auch "Pesma za Evroviziju" unterhaltsame und ausführliche Einblicke in die ESC-Geschichte gegeben - und insbesondere in die des nächsten Gastgebers Italien. Gleich mehrere italienische Songs - auch welche, die nicht beim ESC waren, sondern etwa lediglich im Sanremo-Festival - wurden live im Studio aufgeführt. Gesungen haben diese etwa die ehemaligen ESC-Kandidaten Sergej Ćetković (Montenegro 2014), Knez (Montenegro 2015), Jelena Tomašević (Serbien 2008) und Tijana Bogićević (Serbien 2017). Nach einer etwa dreieinhalbstündigen Show war Konstrakta Siegerin bei Jury- und SMS-Voting.
Konstrakta schafft beste serbische Platzierung seit 2015
Konstraktas Performance, in der sie sich geheimnisvoll die Hände wäscht, während sie von einem fünfköpfigen Chor mit Handtüchern über den Schultern umrahmt wird, war auffällig genug, um Serbien sauber ins Finale zu bekommen. Im Finale gelang es Konstrakta, Serbien zur ersten Top-10-Platzierung seit Bojana Stamenov im Jahr 2015 zu singen.